Danke. o.w.T.

Geschrieben von Guerrero am 24. August 2004 22:46:49:

Als Antwort auf: Re: Machen wir uns auf die Jagd geschrieben von Kuddel am 24. August 2004 07:55:04:

>Guten Morgen Guerrero,
>ich habe das gleiche Problem, meine ersten Versuche mit Fallen sind aber fehlgeschlagen. Man muß da wohl sehr vorsichtig vorgehen.Ich versuche es noch mal die Fallen sorgfältiger aufzustellen.Als nächstes möchte ich eine 3 m lange Stange als Hochsitz für Greifvögel ausprobieren.
>Gruß
>Kuddel
>
>Arvicola terrestris, Schermäuse, Erdratten.
>Zu den Nagetieren gehörig. Farbe reicht von gelbbraun bis schwarz. Länge bis 20 cm ohne Schwanz, Schwanz 10 cm. Ohren sind im Pelz versteckt. Liebt Wassernähe. Wühlt Tag und Nacht, auch ohne Winterschlaf. Ihre Rückzugshöhlen sind 30 - 50 cm tief. Je Wurf, Tragezeit 3 Wochen, gibt es 2 - 7 Junge, 2 - 5 Generationen im Jahr, von 4 - 10. Jungtiere werden mit 2 Monaten geschlechtsreif. Sie sterben mit 2 Jahren. Wühlmäuse sind gute Schwimmer. Sie benötigen jeden Tag fast soviel Nahrung wie sie wiegen. Ihre Gänge sind hochoval (Maulwürfe rundlich oder queroval), sie enden stets am Rande eines Haufens (Maulwurf Mitte). Die Hügel sind flacher als die des Maulwurfs, unregelmässig und mit Pflanzenresten durchmischt. Pflanzenreste sind jedoch nicht in den Gängen zu finden. Sie verlaufen im Gegensatz zu denen der Maulwürfe gerade, die Wände sind glatt. Die Gangenden sind immer verschlossen, öffnet man sie, werden sie in den meisten Fällen innerhalb 24 Stdn. oder früher wieder verschlossen, da die Wühlmäuse empfindlich gegen Zugluft und lichtscheu sind. Der Aushub wird manchmal auch in nicht mehr benutzte Seitengänge geschoben.
>Sie ernähren sich von Wurzeln der Gemüsepflanzen, Nadelbäume und Obstbäume (vor allem M 9-Unterlage), auch vom Fallobst, nagen die Rinde von Obstbäumen und Rosen an. Ausserdem stehen auf ihrem Speisezettel: Amphibien, Blumenzwiebeln (Lilien, Tulpen), Endivien, Gräser, Insekten, Kartoffeln, Kohl, Kräuter, Möhren, Pfingstrose, Prachtscharte, Schwarzwurzeln, Sellerie, Spargel, Topinambur, Türkischer Mohn, Vogeleier, Zuckerhut, im Winter Porree. Der Befall wird meistens im Frühjahr sichtbar, wenn Pflanzen nur wenig austreiben oder welken. Oftmals ist der wellige Verlauf der Gänge deutlich sichtbar durch die angehobene Gangabdeckung. Die Gänge sind sind bis zu 25 m lang. Wühlmäuse markieren ihr Revier mit Urin, der ultraviolett leuchtet. Dadurch finden Sperber und Falken ihre Beute leichter. - Sie halten keinen Winterschlaf.
>Vergrämung: Durch frische Holunder-, Wacholder- oder Thujazweige oder Walnussblätter, Blätter der Schwarzen Johannisbeere, Samenkapseln der Wolfsmilch (auch Kreuzstock genannt) Euphorbia lathyris (hat sich bei neueren Tests nicht bewahrheitet), Hunde-, Katzen- oder Menschenhaare (um und auf die Zwiebeln und in die Gänge legen), Kraut der Hundszunge (Cynoglossum officinale) oder Fischköpfe, die in die Gänge gelegt werden, oder durch stinkende Pflanzenjauchen, z.B. Holunderblätterjauche. Gänge mit überalterter Buttermilch ausgiessen. Knoblauchzehen sind nur begrenzt, bzw. überhaupt nicht wirksam. Beete mit 25 cm langem Holundersteckholz umgeben, die in die Erde gesteckt werden. Mischkultur mit Knoblauch um zu schützende Pflanzen. Sonst müssen richtige Barrieren gepflanzt werden aus Hundszunge (Cynoglossum officinale), Kreuzblättriger Wolfsmilch (Euphorbis lathyris, °siehe oben), kleinkronigen Narzissen La Riante, Perlhyazinthen, Sonnenblumen. Narzissen enthalten verschiedene Alkaloide, die für die meisten Säuger giftig sind. Deshalb werden alle Narzissen (z.B. Osterglocken) nicht angenommen, besonders reich an Alkaloiden ist 'Narcissus poeticus'. Sonnenblumen mit Stechapfel Datura stramonium im Wechsel als Umrandung pflanzen (diese Massnahmen sind in tonigen Böden und bei grossem Befallsdruck meistens nicht ausreichend). Auf Obstbaumscheiben Bokharaklee als Randbepflanzung vorsehen, er schützt durch seine Wurzelausscheidungen. Eisenstangen in die Gänge stecken, beim Vorbeigehen jedesmal mit einem Hammer daran schlagen. Oder Metallrohre, sie verursachen bei Wind Pfeifgeräusche. Geräuschvolle Kindermühlen in die Gänge stecken. Fertigfabrikat "Maus weg" vergrämt durch Duftstoffe. Kaiserkronen werden meistens nicht gefressen, sie schützen aber auch nicht andere Zwiebeln. - Dekur 2001 soll durch Vibrationen Wühlmäuse verscheuchen.
>Abwehr: Natürliche Feinde sind Äskulapnatter, Dachs, Fuchs, Greifvögel (3 m hohe Sitzstangen aufstellen), Hauskatze, Hermelin, Iltis, Schleiereule, Steinmarder, Terrier, Waldkauz, Wiesel (Steinhaufen mit Hohlräumen anlegen). Für Käuze und Schleiereulen Nistgelegenheiten auf Dachböden und in Schuppen schaffen. Die wichtigsten Helfer sind Habicht, Mäusebussard und Sperber.
>Zunächst feststellen, ob die Gänge noch bewohnt sind. Werden Öffnungen wieder sofort geschlossen, ist das der Fall. - Topinambur abseits vom Gemüsegarten anpflanzen, er zieht die Wühlmäuse an. Dort kann man dann auch gezielt Fallen aufstellen. Massnahme nicht immer erfolgreich. - Bodenmulch im Herbst entfernen. Aus Vorsicht Kompostplätze nicht in Obstbaumnähe anlegen. Junge Wühlmäuse kann man mit Gläsern fangen, die in die Gänge eingegraben werden. Ihre Oberkante muss abschliessen mit der Unterseite des Wühlmausganges. Mulchdecken besonders gut beobachten. Blumenzwiebel in Drahtkörben einpflanzen, Plastikkörbe werden durchgefressen. Junge Bäume schützen mit Schalen von Esskastanien, die bei der Pflanzung zwischen die Wurzeln gelegt werden, oder den Wurzelballen mit Maschendraht, 10 - 13 mm Lochdurchmesser, umgeben. Das Drahtgeflecht muss bis zum Wurzelhals reichen, damit die Tiere die Wurzeln nicht von oben her abknabbern. Der Draht korrodiert im Laufe der Zeit, so dass die Wurzeln nicht behindert werden. Deshalb auch keinen plastikummantelten Maschendraht verwenden. Fertigfabrikat 'Wühlmausstop'.
>Fallen aufstellen, z.B. Neudorffs Wühlmausfänger, mit Erde oder Sellerie (oder Fenchel bzw. Möhre) einreiben oder Sellerie als Köder benutzen, keine Erdkrümel auf dem Gangboden zurücklassen, Hände vorher mit Erde einreiben oder Gummihandschuhe anziehen. Gang wieder überdecken, so dass kein Licht einfällt oder Luftzug entsteht. Nur gerade verlaufende Gänge mit Falle bestücken. Kastenfallen haben gute Erfolge 9 - 11, 2 - 4. Falle nach Erfolg nicht reinigen. Bei Nichterfolg den Gang weiter aufgraben und erneut aufstellen, bis keine Wühlmaus mehr vorhanden ist. Ist die Falle unterwühlt, handelt es sich wahrscheinlich um einen Maulwurf, ist sie seitlich zugeschoben, um eine Wühlmaus. In diesem Fall den Gang wieder frei machen und die Falle erneut einen halben Meter vor der alten Stelle in Richtung der Wühlmaus aufstellen. Ricinussamen in die Gänge legen. Öfters Wasser in die Gänge laufen lassen. Wühlmaus-Selbstschuss. Giftköder Quiritox Neu alle 2 - 3 Meter in den Gang legen, die Öffnung wieder verschliessen. Es darf keine Erde auf den Köder fallen. Celaflor Wühlmausköder Arrex aus Möhren, Detia-Wühlmausköder oder Wühl-Ex usw. im Herbst und Winter auslegen, im Frühjahr und Sommer werden sie jedoch nicht angenommen, sondern als Notration für den Winter eingelagert. Giftweizen P 140. Wühlmaus-Tabs. Wühlmaus-Paste.
>Giftköder vergiften oft ohne unmittelbare Todesfolge. Werden die Wühlmäuse in diesem Zustand von Katzen, Hunden oder Greifvögeln gefressen, sterben letztere oft daran. Gase töten ggf. auch Maulwürfe! Ggf. die Nachbarn bei der Bekämpfung einbeziehen. Oleanderzweige, Walnussblätter oder Mottenkugeln in die Gänge legen. Abwehrend RED-Acrimony. Thuja- oder Holunderjauche in die Gänge giessen. Flaschen mit der Öffnung nach oben schräg im Gangbereich eingraben. Die Früchte des Rizinusbaumes in die Gänge legen.
>Wühlmäuse übertragen auch Infektionskrankheiten, z.B. die Nagetierpest oder Tularämie, die auch auf Menschen übertragbar ist.
>


Antworten: