Tawa-Land

Geschrieben von Tawa am 21. Juli 2004 07:08:45:

Guten Morgen,

die Tawas befinden sich immer noch ein wenig im Urlaub, der volle Tagesablauf wird sich erst mit dem Eintreffen der Kinder wieder einstellen. Bin gar nicht bös drum, auch wenn kritische Stimmen mir "unnützes Herumsitzen" oder Schlimmeres unterstellen wollen.

Gestern fanden wir doch noch die ersten Kartoffelkäfer bei uns, vier an der Zahl. Auge sei wachsam heißt es da :-). Allmählich kommt auch das Unkraut an manchen Stellen etwas stärker durch. Ein Eck, eines der beiden Frühbeete, gleicht mittlerweile einem Dschungel. Nach dem wir dieses abgeerntet hatten, blieb es einfach liegen, und aus irgend einem Grunde mag ich das wucherne "Unkraut" dort nicht entfernen - es gefällt mir. Aber spätestens, wenn kein frisches Gras mehr für die Hasen zu finden ist, werde ich dort wohl aufräumen. Dürfte den Hasen gefallen.

Ja, die Hasen - nach mittlerweile erfolgter genauester Betrachtung handelt es sich um vier Junge, welche bis jetzt überlebten - insgesamt bestand der Wurf demnach aus fünf Kleinen. Und gestern inszenierte ich mit der Häsin ein Fangspiel - mit dem Unterschied, daß nicht ich sie, sondern umgekehrt, sie mich jagte. Und es machte mir große Freude. Auch bekam ich den Eindruck, daß auch die Hasenmami daran "Spaß" hatte. Ich hoppste durch das Stallgehege und sie sprintete immer hinterher und stellte sich mit den Beinen an mir auf. Der Hase ist ein Gesellschaftstier, und sie scheint wirklich "einsam" zu sein, nachdem wir die anderen Jungen in ein eigenes Gehege sperrten. Und sehr zutraulich ist sie geworden.

Der Holzplatz ist jetzt (endlich) soweit von altem Müll freigeräumt, daß er in ganzer Größe seiner Bestimmung entgegen harrt. Nur die neue Kreissäge noch reparieren und dann auf die Seite stellen, so daß man mit Auto und Hänger ordentlich ranfahren kann. Muß am Tisch ein paar neue Laufrollen anbringen, da die alten sehr windig sind und teilweise fehlen. Nun, die neuen sind auch nicht viel besser obgleich sie recht teuer waren. Versuche es einmal mit schraubbaren Rädern statt diese anzuschweißen.

Die Hühner sind eine wahre Freude. Wer sagt, daß sie es bei uns nicht wohlfühlen, der spinnt. Rein wollen sie gar nicht mehr, aber draußen zu lassen wäre zu gefährlich des Nachts. Sie stellen sich offensiv quer, wenn es darum geht, sie in den Stall zu treiben. Die Legeleistung hat sich stabilisiert und liegt nun bei (fast) 100 Prozent. Alle drei / vier Tage ist eine Henne dabei, die mal kein Ei legt.

Zur Hasenfütterung hatte man uns empfohlen, einen Bruch aus Weizen und Gerste zu verwenden. Leider, wie es scheint, mögen sie dies nicht. Immer weniger davon wird gefressen, die Alte verweigert diese Mischung komplett. Verwende ich diesen halt für die Hühner und probiere es erstatzweise mit Gerste im ganzen Korn. Die Tage, da ich die anderen Hasen ersatzweise in die kleinen Ställe sperren mußte, fraßen sie sehr wenig. Aufgrund dessen vermute ich, daß die Häsin sich wirklich - wie oben bereits beschrieben - einsam fühlt. Sie frißt nur mehr sehr wenig, außer, es werden ihr wahre Leckerbissen wie Salat und Kartoffeln vorgesetzt. Aber verwöhnen wollen wir sie ja auch nicht. Wird also Zeit, daß die ganz Kleinen rasch größer werden.

Heute muß ich den Anhänger endlich fertig machen, damit ich das Holz damit auch heimbringen kann. Werde mit stabilen Blechbändern versuchen, eine halbwegs feste Führung für mobile Seitenwangen hinzubekommen. Ob ich stärkere Holzpfosten oder Rundstahleisen dafür verwende, weiß ich noch nicht. Holz wäre mir am liebsten, da ich bei entsprechender Stabilität dies für Plane und Spriegel einfacher erweitern könnte. Noch besser wären zwar Vierkant-Hohlprofile aus Stahl, doch so etwas besiten wir leider nicht - und im Baumarkt fand ich auch nichts entsprechendes.

Andere Arbeiten stehen in nächster Zeit auch noch am Hänger an, so eine neue Elektrik, die ich hier gänzlich selber machen will. Oder das Anbringen von Zurrösen etc. Sind dann halt alles Dinge, welche mir langfristig die Arbeit mit dem Hänger für verschiedenste Einsatzgebiete erleichtern und diesen variabler gestalten.

Die Tenne ist für den Einsatz als Futter- und Streulager jetzt soweit organisiert, daß ich sie auch noch als Materiallager verwenden kann. Insbesondere platzintensive Arbeiten kann man dort im Winter ganz gut und relativ vor Kälte geschützt durchführen, z.B. das Zuschneiden von Glas. Bleibt nur ein Problem: Wie bekomme ich schwere und sperrige Sachen dort hinauf?

Tja, dann hab ich noch einen riesigen Tisch mit zwei Bänken auf dem Hof stehen, die ich irgendwie wetterfest bekommen sollte. Entsprechende Lacke aus dem Baumarkt sind bei der Größe unerschwinglich. Und... im Winter kann ich die Garnitur nicht einfach draußen stehen lassen, nicht einmal abgedeckt. Es findet sich aber keine Möglichkeit, diese irgendwo den Winter über einzulagern aufgrund der Größe und des Gewichtes. Wäre schade drum, dies dem Winter auszusetzen.

Über den Hühnerstall muß ich mir dann noch ganz konkrete Vorstellungen machen. So, wie es bisher ist, bin ich nicht ganz glücklich. Ich werde kommendes Jahr nicht umhin kommen, diesen umzubauen. Die alte Einrichtung ist dermaßen unpraktisch, was die Pflege angeht, daß eine Erneuerung nach anderen Gesichtspunkten logisch erscheint. Die Holzbretter sind in keinster Weise geeignet, dem Kot der Hühner zu widerstehen. Die Reinigung derselben ist schwierig, der Einsatz eines Hochdruckreinigers gänzlich unmöglich. Die Möglichkeit, das Holz anschließend zu trocknen, besteht augenblicklich aufgrund der Konstruktion auch nicht. Der auf diesen "Tisch" unterhalb der Sitzstangen aufgebrachte Kalk existiert nach wenigen Wochen nicht mehr - ein Paradies für Keime, Milben und sonstige Erreger. Ich möchte ja nicht unbedingt eine sterile Umgebung schaffen - ganz im Gegenteil, früher sind die Hühner unter solchen Bedingungen ja auch gediehen durch Abhärtung, aber der Hühnerkot ist schon sehr "fressend"; und die Fliegen fühlen sich dort wohl. Also muß alle zwei/drei Tage vorerst der Kot mit dem Spachtel entfernt werden und im kommenden Jahr alles gänzlich neu geplant und gebaut werden.

Dieses Jahr ging es ein wenig unkonventionell her mit dem Gartenanbau, nächstes Jahr müssen wir da schon etwas genauer planen und arbeiten. Die diesjährige Periode ist zwar noch nicht abgeschlossen, doch kann man bereits erkennen, daß der Garten so nicht ertragreich genug ist. Wir müssen uns kommenden Winter bedeutend intensiver mit Zwischenfrucht etc. beschäftigen, wir müssen herausfinden, welche Früchte wie am besten gedeihen und warum.

Heuer ging es ja darum, viele Dinge einfach mal so, weitestgehend auf´s Geratewohl, auszuprobieren. Das Beispiel mit dem Spinat brachte ich ja schon einmal vor längerer Zeit. Um uns mit Spinat versorgen zu können, müßten wir eine sehr große Fläche für den Anbau vorsehen. Das geht jedoch nicht. Also müssen wir abschätzen, inwieweit einzelne Früchte nacheinander auf demselben Beet in einem Jahr gesät werden können und diese auch trotz der sehr kurzen Wachstumsperiode hier wachsen und gedeihen, so daß mehrere Ernten möglich wären. Es geht einfach darum, den Platz besser auszunutzen, Anbaumethoden zu finden, welche zusätzlichen Platz zur Verfügung stellen, ohne damit einen immens höheren Aufwand zu haben (einmal abgesehen von der erstmaligen Vorbereitung solcher Flächen oder Systeme).

Ein Gewächshaus haben wir ja nun, wie bereits berichtet, die Aufbereitung und Aufbau desselben wird schwer genug. Dies ist als fixes Gewächshaus für die empfindlichen Pflanzen mit langer Reifedauer, z.B. eben Tomaten, gedacht. Zusätzlich werde ich noch ein weiteres Gewächshaus, vermutlich mit Plane, bauen, da wir mit den Folientunneln und der perforierten schwarzen Abdeckfolie schlechte Erfahrungen hier machten bzw. diese äußerst hinderlich bei der Bewirtschaftung der Beete waren. Das oder die zusätzliche(n) Gewächshaus (-häuser) wird (werden) einfachst aus Dachlatten (24x48) mit Kunststoffwinkeln zusammengesteckt und eine Plane darüber geworfen. Von der Größe und insbesondere Höhe und Zugang soll es einem richtigen Gewächshaus in nichts nachstehen. So hoffe ich, daß wir diese(s) bei Bedarf einfach auf die Beete stellen oder wegheben können, da die Keim- und Entwickungsdauer hier oben aufgrund der Witterung ziemlich lang war. Vielleicht können wir der Natur hier so ein einfaches aber effektives Schnippchen schlagen. Die Folientunnel waren zu instabil, und beide, Folientunnel und Abdeckfolie bereiteten einen immensen täglichen Aufwand, ständig die Steine darauf und wieder herunter zu nehmen und dabei ständig um das Beet zu laufen. Gießen war somit eine Plackerei. Die Abdeckfolie ist zwar perforiert - das Gießen brachte allerdings nicht den gewünschten Erfolg, weil das Wasser eher auf der Plane ablief, statt großflächig durch die Poren zu dringen.

Das Arbeitspensum für den kommenden Winter steht also bereits - eine detaillierte Informationsbeschaffung und Planung sowie die darauffolgende konsequente Umsetzung derselben entscheidet über Erfolg oder Mißerfolg des Gartenanbaus und der daraus resultierenden Hoffnung, sich davon ernähren zu können.

Nun ist es kurz nach Sieben und die Tiere warten gewiß schon sehnsüchtig. Wünsche Euch einen schönen Tag.

Liebe Grüße
Tawa

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