Viel Spaß ...
Geschrieben von Oesiland am 07. April 2004 21:15:46:
Als Antwort auf: kalkputz geschrieben von martin am 07. April 2004 08:56:53:
aus offthspc Archiv ...
Wasserkalkmörtel
1 Teil Kalkhydrat oder Kalkteig
3 - 3,5 Teile SandHydraulischer Kalkmörtel
1 Teil Hydraulischer Kalk
3 Teile SandKalkzementmörtel
2 Teile Kalkhydrat
1 Teil Zement
9 Teile SandKalk ist das klassische Bindemittel für Mauerputzmörtel. Ausgangsmaterial ist Kalkstein (CaC03) aus natürlichen Vorkommen. Er wird bei 1000 Grad gebrannt. Dabei entweicht Kohlendioxid (CO2)- Zurück bleibt Stückkalk (Branntkalk) (Ca0). Die Stücke können in Gruben mit Wasser abgelöscht werden (Sumpfkalk) oder fabrikmäßig gemahlen und soweit benetzt werden, daß alle Feinkornteile gelöscht sind. Als Sackkalk (Kalkhydrat) ist er im Handel.
Gelöschter Kalk, mit Sand und Wasser gemischt, ergibt den Mauer- und Putzmörtel. Beim Abtrocknen an der Luft (Abbinden) gibt das Kalkhydrat seine Wasserbestandteile (H20) an die Luft ab und nimmt dafür wieder Kohlendioxid (CO2) auf. Im erhärteten Zustand entsteht wieder Kalkstein (CaC03).
Durch den zugesetzten Sand ist dieser elastischer, weniger hart und spröde als der ursprüngliche Stein. Stückkalk zum Selbsteinsumpfen ist in kleinen Mengen nur noch über wenige kleine Kalkbrennereien zu beziehen. Ungelöschter gemahlener Kalk ist als Feinkalk (Weiß-, Dolomit-, Wasserfeinkalk) im Handel und zum Einsumpfen geeignet. Kalkstücke müssen so lange mit Wasser eingesumpft bleiben, bis alle Kalkbrocken auch im Kern abgelöscht sind. Feinkalk muß mindestens vier Tage mit Wasser stehen, bis alle Kornteile gesättigt sind.
Vorsicht! Der Kalkbrei ist in diesem Stadium äußerst aggressiv, bei Berührung mit der Haut kann es zu schweren Verätzungen kommen. Einem Rest der Aggressivität verdankt der Kalkanstrich seine hohe Desinfektionskraft. Mörtel mit reinem Kalk als Bindemittel sind zähelastisch, deshalb weniger anfällig für Risse, sie ermöglichen gute Dampfdiffusion; Feuchtigkeit aus Mauerwerk und Niederschlag wird durch die hohe Kapillarität leicht an die Oberfläche transportiert und abgedampft.
Im erdberührenden Bereich wird aber gerade dadurch übermäßig Feuchtigkeit aufgesogen. Kalkputz zieht Wasser. In der Sockelzone muß man deshalb auf geeigneteres Material ausweichen.
Die Praxis:
Gut "netzeln" und einen grobkörnigen, zementreichen Vorspritzer auftragen, sonst haltet auf den Steinen nichts ordentlich.
Feuchte Steine ... naja, der bleibt feucht, entweder unterfangen oder nicht verputzen und hinterlüftete Rigips Ständerwand davorstellen.
Falls doch verputzt nur mit Kalkfarbe ausmalen, keinesfalls mit Dispersion.
Ausblühungen kommen sowieso, aber Dispersionsfarben blättern ab während Kalkfarbe nur abstaubt.mfG
offthspc