Der nächste Winter steht vor der Tür...

Geschrieben von Siegfried am 24. November 2003 20:11:33:

Hallo Leute,

der Winter steht vor der Tür. Gerade die Landeier unter uns fangen nun an zu schauen: ist der Schneeschieber noch in Ordnung, aber haben wir im letzten Winter beim letzten Räumen zwanghaft den „Knack“ überhört? Na, habe ich auch genug Streugut? Gut, alles paletti, der Reisigbesen ist noch gut im Futter, die Schaufel wurde eingefettet. Der Winter kann kommen du mit ihm der Schnee.

Ich muss ja zugeben, die Norddeutschen geraten immer gleich in Panik, wenn mal ein bisschen mehr Schnee fällt. Die Süddeutschen dürften darüber nur schmunzeln. Aber es ist so, ein bisschen Schnee und der Verkehr kommt bei uns zum Erliegen. Da heißt es (jedenfalls für mich), halbe Stunde früher hoch wegen Schneeräumen und noch eine halbe Stunde wegen Verkehr).

Soweit lässt sich ja alles organisieren, dass bisschen Werkzeug ist fitt, die Zeit wird einkalkuliert. Ich kann mich aber noch an den Winter erinnern, genau, an „den Winter“. 1978/79 muss es gewesen sein, als ich mit dem Schlitten eine Hauptverkehrsstraße in unserer Kreisstadt heruntergerodelt bin. Für Kinder total klasse, für die Eltern nicht mehr so prima. Nicht nur die hohen Schneeverwehungen waren wegzuschaufeln, auch Einkäufe wurden mit dem Schlitten getätigt. Das „ging“ aber noch, wir wohnten ja am Rande der Kreisstadt.

Bei meiner Verwandtschaft sah das schon anders aus, da sie wirklich auf dem Lande wohnten. Der nächste Supermarkt war 20 km entfernt, zu weit, um mal kurz einkaufen zu gehen, vor allem bei den Schneemassen. Sie hatten vorgesorgt. Auf dem Lande war es eh üblich, dass die Speisekammer und die Gefriertruhe immer gut gefüllt war. Wenn etwas ausging: der Nachbar konnte bestimmt helfen. So ging das mit gegenseitiger Unterstützung.

Wie sieht heute die Wirklichkeit nach 24 Jahren aus? Ich denke, es dürfte sich einiges verändert haben. Die Menschen sind sicher nicht mehr so gut auf solche Katastrophen vorbereitet:
1. die Vergangenheit gerät zu gerne in Vergessenheit ,
2. durch die unglaubliche Mobilität rechnet man nicht mehr, dass man diesen Wohlstand mal einbüßen muss, und
3. die Generationen haben sich einfach verändert.
Wie lange war 1978/79 die Nachkriegszeit mit den Sorgen her, wie lange 2003/04? Da liegt sicher ein fundamentales Problem, wenn es wirklich mal eng wird. Es sorgt kaum noch jemand vor.

Gut, meine Vorräte reichen, um 10 Leute ein paar Tage durchzufuttern, bei gesunden Einschränkungen noch viele Tage länger. Sogar mit Vitaminen und Fruchtsäften kann ich Menschen glücklich machen. Ich betreibe eine dynamische Lagerwirtschaft. In mein Vorratskeller kommen nur Sachen, die ich auch gerne esse. Nicht jedes Nahrungsmittel muss 2-10 Jahre lagerfähig sein, obwohl Erbsen in Dosen und meine Fischkonserven lt. Etikett bis 2007/08 durchhalten (vermutlich sogar noch erheblich länger). Alles was ich verbrauche, kaufe ich neu ein und lege den Neueinkauf nach hinten. Bevor etwas überhaupt schlecht werden kann, ist es schon verzehrt. Dieses funktioniert aber nur, wenn man die Sachen auch gerne isst, ansonsten bleiben die Sachen unangetastet liegen. Es macht keinen Sinn Fischkonserven einzulagern, nur weil sie lange lagerfähig sind, aber man Fisch auf den Tot nicht ausstehen kann.

Checkt doch jeder für sich einmal durch, ob er auch in Sachen Notnahrung und/oder Vorratskeller gut den kommenden Winter entgegen sehen kann. Stadtkinder haben da sicherlich weniger Probleme, Landeier müssen für die Thematik von Natur aus schon umsichtiger sein.

Gruß
Siegfried