Maschinen haben in der Landwirtschaft nichts zu suchen...

Geschrieben von Luddit am 20. November 2003 21:57:12:

Als Antwort auf: naja.... geschrieben von offthspc am 20. November 2003 21:19:05:

Hallo, offthspc!

Warum sollen nicht WIR das machen, wovon wir entfremdet und getrennt wurden durch die Maschinen? Ich habe heute zentnerweise Kompost mit der Mistforke umgeschichtet (es waren viele feste Teile drin), habe in den letzten Wochen einen Zaun umgesetzt, Mist aufgeschichtet, einen Garten umgegraben, Land gerodet, und Tiere per Hand und Eimer gefüttert, Ställe entmistet, und es ist wundervoll. Man WEISS danach, was man getan hat, man steht in direktem Kontakt mit dem, was man tut, ganz bewusst, und sieht danach, was man geschafft hat. Das ist ehrliche, harte, gute und ökologisch redliche Arbeit. Und sie befriedigt. Sie ist ein Labsal für die Seele, härtet den Körper ab, und hält schlank. Man freut sich danach über das, was man getan hat und das gute Ergebnis.

Dass Früchte bis zu 12mal gespritzt werden, ist natürlich eine Zumutung. Es geht aber auch ganz anders, nur hat sich das dort noch nicht wieder durchgesetzt. Ob United Fruit da ihre Hände im Spiel hat oder nicht, es ist einfach so, und schlimm genug.

Zu den Bauern: Wer hat denn diese giftige Brühe, die damals im Umlauf war, verspritzt? WER hat sich von Landwirtschaftlichen Genossenschaften abhängig gemacht? WER hat denn die Hühner-KZs, die Intensivtierhaltung und die Melkmaschinen eingeführt? Und was haben die Bäuerlein denn gemacht, als sie alles Bodenleben vernichtet hatten? Kunstdünger gestreut. Widerlich!
Und das alles, um übersubventioniert Überkapazitäten zu schaffen, die dann doch nur vernichtet wurden oder in Brüssel auf Halde kamen. Der völlige Irrsinn!
Ich denke, dass nach dem Super-GAU der Zivilisation die Überlebenden sich nicht nochmals so einen Blödsinn gefallen oder einfallen lassen werden. Hoffen wir es.

Und: Wozu braucht man denn wirklich einen Traktor? Wozu denn Erdölprodukte in die Luft blasen, wenn ein Pferd es auch tut oder zwei, oder Ochsen oder Esel? Das ging Jahrhunderte perfekt, und nun soll das alles "pfui" sein? Dafür aber die Luft mit Abgasen zumüllen?

Lieber offthspc, ich will dich hier wirklich nicht schulmeistern, aber ich selbst halte das, was heutzutage läuft, für eine Zumutung. Für etwas, das wir nicht brauchen, das niemandem nützt (außer denen, die an Maschinenteilen, Erdölprodukten, Giften verdienen) und auch ethisch und ökologisch daneben ist. Das ist nichts gegen dich, denn du kennst es wahrscheinlich nur so, dass man es sich so bequem wie möglich macht. aber man entfernt sich dadurch auch vom Wesentlichen, von der Verbundenheit mit den Dingen, und auch die Seele wird dadurch ein gutes Stück ärmer. Leider.

Mögest du etwas mehr deine Verbindung zum Eigentlichen finden. Friede sei mit dir!

Der Luddit

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