Tawa-Ranch - Wochenbericht
Geschrieben von Tawa am 20. September 2003 19:10:26:
Servus Leute,
jetzt beginnt das Wochenende und Johannes fragte aufs letzte Posting ja an, ob die "Aussiedler" des Forums nicht Sonntags oder so einen kurzen Wochenbericht über die Erfolge und Mißerfolge posten wollen.
Viel gibt es nicht zu berichten... dank der nochmaligen Rückkehr des Sommers war die Arbeit im Wald noch recht angenehm und ging viel leichter von der Hand. An dieser Stelle gleich nochmal vielen lieben Dank an all jene, die mir rieten, die dicken Äste liegenzulassen, und dafür nur das Kleinzeug zu nehmen... Ach nee, war ja umgekehrt :-)). Ok, in dieser einen Woche ist daraufhin nochmal eine ganze Menge im Wald geschehen: Montag sägen, Dienstag bis Donnerstag spalten und Freitag und Samstag mit der Schubkarre etwa 300 Meter raus auf eine Lichtung karren. Von dort dann mit dem Hänger abgefahren. Und die Kinder haben heute Tannenzapfen zum Anzünden gesammelt. Jetzt haben wir grob 20 Festmeter Holz hier daheim gelagert. Ob ich nächste Woche noch einmal in den Wald gehe, oder bereits mit dem weiteren Zerlegen und Hacken des Holzes beginne, muß ich mir morgen noch überlegen. Bin mir noch unschlüssig, da ich nicht weiß, ob wir uns ausreichend Kohlen zum Zuheizen und Strecken dieses Jahr noch leisten können. Andererseits ist der beginnende Winter hier bereits allgegenwärtig und die Nachbarn drängen darauf, daß ich das Holz ins Trockene bringe.
Zu meinen frühabendlichen Projektstunden konnte ich meine Torverbreiterung mit dem selbstkonstruierten Gatter am Mittwoch fertigstellen. Krumm und schief, aber absolut funktionstüchtig. Habe ja vorher noch nie mit einem Stechbeitel gearbeitet... bin also trotz des Erscheinungsbildes richtig stolz auf mein Werk.
Donnerstag und Freitag begann ich dann, den Holzschuppen (marode und verfault) ein klein wenig zu sanieren, nachdem ich bereits durch den Boden brach und mir ordentlich weh tat. Neues Scharnier an die eine Türe und Erdreich abtragen, damit dieses auch ganz zu öffnen geht. Den ganzen Müll raus (kam allerhand Werkzeug zum Vorschein, auch eine Grabplatte) und eine neue Torschwelle grob auf Mauersteinen gegründet. Das gleiche mit Balkenteilen, die ich unter dem verfaulten Fußboden vorzog. Die Arbeit mit der Wasserwaage habe ich in diesem Schuppen ganz schnell wieder sein lassen, weil dann garantiert nichts mehr paßt. Und ein paar Bretter von der Tenne geholt, zugeschnitten und eingepaßt - so sieht das Ganze dann schon recht ansehnlich aus. Zumindest breche ich nicht mehr durch. Kommende Woche ist dann die andere Seite des Schuppens dran.
In den Mußeminuten zwischendurch sah ich mir immer wieder meine Beerensträucher an und überlegte, wie und wann ich Weltfremders Ratschläge zum Schnitt des Strauchwerks umsetze. Denke mal, Ende des Monats dürfte der richtige Zeitpunkt sein.
Alle Projekte, welche ich hier angehe, erweisen sich nach Beginn als für mich bedeutend schwieriger als zuvor angenommen. Das liegt zum Einen sicherlich daran, daß die Substanz der Baulichkeiten hier stärker mitgenommen ist als ursprünglich angenommen, oder auch bei Grabungsarbeiten am vielen "Müll" (Schiefer und sontige Gesteinsabfälle in allen Schichten), als andererseits auch an meiner mangelnden Erfahrung und Übung im Umgang mit Werkzeugen und Materialien. Da kommt dann der Umstandskrämer Tawa wieder voll zur Geltung: Warum einfach, wenn man´s auch kompliziert haben kann! :-)).
Tja - eines bereitet mir große Sorgen... es geht zwar die Welt davon nicht gleich unter, doch hänge ich sehr an den Büchern. Seit dem Umzug sind meine Seymour-Bücher verschwunden. Alles suchen brachte bisher nichts.
Und mit einem meiner Nachbarn sprach ich heute noch kurz über das Projekt "Bienen". Er hätte nichts dagegen einzuwenden - ganz im Gegenteil. Allerdings stellt er sich die Frage, ob denn das Klima und die Höhe hier etwas für Bienen sei - es gibt keine großartigen Obstbäume und Blumen-, Gemüsegärten auch nicht. Auf dem gesamten Hochplateau, auf welchem wir uns hier befinden, beschäftigt sich niemand mit der Bienenzucht.
Sonst gibt es hier nichts zu berichten - morgen verläßt mich meine mir angetraute Gattin und unsere Jüngste wieder - dann sind wir wieder auf uns alleine gestellt. So hat mir meine Frau tagsüber doch den größten Teil des Haushaltes und der Kinder abgenommen - was eine ungeheure Erleichterung darstellte. Mehr geschafft habe ich deswegen aber dennoch nicht :-)).
Liebe Grüße
Tawa