hab mal bei

Geschrieben von Mat72 am 06. September 2003 08:58:04:

Als Antwort auf: Infos gesucht zum Tabakanbau geschrieben von Evi am 04. September 2003 20:06:12:

ebay für 1,- oder so Tabaksamen gekauft. Liegen hier aber immer noch rum.

Da gab es auch eine Anleitung im pdf Format zu (mit vielen Bildern)-wenn interesse besteht, mail ich das gern. Der Text dazu lautet:

Vom Tabak zur Zigarre
Saatgut und Boden
Im Vordergrund unseres Interesses steht aber erst einmal der Rohstoff TABAK. Sowohl die
Auswahl des Saatgutes als auch die Beschaffenheit des Bodens legen in großen Zügen schon
den zu erwartenden Rohstoff fest. Der Pflanzer muß sich also bei der Auswahl des Saatgutes
schon über den gewünschten Typ im klaren sein. Er sollte das richtige Saatgut mit den besten
Bodenverhältnissen zusammen- bringen. Die Witterungseinflüsse, naturgemäß in jedem Jahr
verschieden, bestimmen weitgehend den Charakter des Produktes. Der Einfluß von Wärme
und Feuchtigkeit entscheidet auf den leichten Sandböden von Sumatra und Java genauso über
die Qualität wie auf den schweren Böden in Amerika oder anderswo.
Die Samenkörnchen sind so winzig, daß von der „Nicotiana Tabacum“, immerhin der
bedeutendsten von allen bekannten Arten, ca. 10 000 bis 12 000 Stück nur 1 g wiegen. Um
eine gleichmäßige Verteilung des Samens zu erreichen, vermischen die Pflanzer ihn bei der
Aussaat mit Sand oder Holzasche. Für 1 qm werden etwa 1,5 bis 2 g Saatgut benötigt. Der
ausgesäte Samen wird nur mit einer hauch dünnen Schicht Sand bedeckt, denn Tabak ist ein
Lichtkeimer und keimt schon bei 10 Grad Wärme. Die Feuchtigkeit spielt darüber hin aus in
allen Stadien des Wachstums eine sehr wichtige Rolle.
Der Tabaksamen wird bei uns in Deutschland etwa Mitte März ins Beet ausgesät Je nach
Klima und geographischer Lage des Anbaugebietes kann die Aussaat aber zu den
verschiedensten Jahreszeiten erfolgen. Die kleinen Pflänzchen bleiben im Saatbeet etwa 8
Wochen, bis sie kräftig genug sind, um auf das freie Feld ausgesetzt werden zu können. In
tropischen Gebieten werden sie dagegen bereits etwa 3 Wochen nach der Aussaat ins freie
Feld umgepflanzt. Im Saatbeet wurden kranke oder zurückgebliebene Pflanzen bereits
entfernt, da- mit sie die Entwicklung der anderen nicht behindern können.
Für spätere Ausfälle auf dem Feld ist meist vorgesorgt. Beim Aussetzen auf das freie Feld
wird gleichzeitig ein Freilandbeet angelegt, in dem junge Pflanzen unter den gleichen
Bedingungen wachsen können. Aus dieser Reserve lassen sich auf dem Feld ausgefallene
Pflanzen eine Zeitlang mühelos ersetzen, weil der gleiche Wachstumsstand vorhanden ist.
Durch verschiedene Abstände, sei es in den Reihen oder von Pflanze zu Pflanze, kann das
Wachstum geregelt und die Blattstruktur beeinflußt werden. Bei lichterem Stand entwickeln
sich kräftige Pflanzen. Läßt man der Tabakpflanze dagegen wenig Raum, so wird der Wuchs
schlank und hoch sein.
Ernte Blatt für Blatt
Nach einer Wachstumsdauer von 5 bis 6 Monaten, von der Aussaat an gerechnet, also etwa
Ende August/Anfang September kann in unseren Breiten die Ernte beginnen. Die beste Ernte
des Tabaks ist die Blatternte, d. h., daß jedes Blatt einzeln oder in Gruppen in dem er-
warteten Reifezustand geerntet wird. Nach dieser Erntemethode arbeitet man bei Rohstoff zur
Zigarrenverarbeitung fast immer. Jeder Pflanzer ist bestrebt, sein kostbares Zigarrengut ohne
Beschädigung in die Trockenräume zu bekommen.
Die Stammernte, bei der die Pflanze abgeschlagen wird, verliert dagegen für Zigarrengut
mehr und mehr an Bedeutung. Vorwiegend in Brasilien wird heute noch in großem Stil die
Stammernte angewandt.
Zum Trocknen werden die Blätter meist auf Schnüre gereiht. Dazu wird die untere Blattrippe
durchstochen und der Faden durchgezogen. Die Schnüre, auf denen die Blätter in loser Folge
hingen, werden im Trockenschuppen oder im Freien befestigt. Diese Trockenschuppen
bestehen fast nur aus Luftklappen, welche, je nach Witterung, geöffnet oder geschlossen
werden können. Für Zigarrengut wird man in unseren Breiten stets einen Trockenschuppen
vorziehen, weil Sonne und Licht unerwünscht sind. Dauer der Trocknung: etwa 6 Wochen.
Die Lufttrocknung im Freien, vorzugsweise für Schneidegut, wird in den Erzeuger-Ländern
dieser Tabake oft mit einem stundenweisen Auslegen oder -hängen in der prallen Sonne
gekoppelt. Der Farbeffekt ist gewaltig. Dauer dieser Trocknung: etwa 2 bis 3 Wochen.
Gärung schließt Aroma auf
Eine der wichtigsten Vorstufen zur Fertigung, die sich meist unmittelbar an die Trocknung
anschließt, ist die Fermentation. Sie ist ein Gärungsprozeß, bei dem unerwünschte Stoffe
(Eiweiß, verschiedene S usw.) abgebaut und die Aromastoffe aufgeschlossen werden. Bevor
es allerdings zur vollen Entfaltung des Aromas kommt, ist es noch ein weiter Weg.
Die Fermentation bei Zigarrengut erfolgt in der Regel auf natürlichem Wege, d. h., der Tabak
wird in „Fermentationsstapel“ von etwa 1 O Zentner gesetzt und erwärmt sich hier selbst. Ist
die gewünschte Fermentationstemperatur zwischen etwa 50 und 55 Grad erreicht, so wird der
Tabak umgeschlagen. Dabei werden die Blätter, die bei der ersten Fermentationsstufe außen
lagen, jetzt nach innen gelegt und umgekehrt. Ein sechsmaliger Umschlag ist nicht selten.
Dabei ist es fraglich, ob der erste Umschlag bereits nach 10 Tagen oder erst nach 3 Wochen
erfolgen kann.
Auf jeden Fall wird das Umschlagen so oft wiederholt, wie der Tabak noch selbst Hitze
entwickelt. Daran schließen sich die sogenannten „Kühlbänke“ an, wobei der Tabak ca. 60 cm
breit und etwa manns- hoch locker geschichtet wird, damit das erhitzte und feuchte Blattgut
trocknen kann. Erst die „Maifermentation“ (eine Nachfermentation im Mai des auf die Ernte
folgenden Jahres) schließt den eigentlichen Fermentationsvorgang ab. Jetzt wird der Tabak
nochmals in Kühlbänke geschichtet und anschließend verpackt bzw. verbaut. Mehrere Monate
sind inzwischen vergangen und doch ist erst ein Teil der Strecke von der Aussaat bis zur
fertigen Zigarre zurückgelegt.
Die Wichtigkeit der Fermentation ist gar nicht hoch genug einzuschätzen.
Fermentationsmeister kontrollieren mehrmals täglich jeden Vorgang und jede Veränderung.
Eine schlecht geführte Fermentation kann eine ganze Partie wertvollen Tabaks unbrauchbar
machen. Selbst die Lagerung ist noch eine laufende milde Nachfermentation, ein Ausgleich
der Tabake untereinander.
Handel aber mit System
Dem Rohtabakhandel fällt bei einer so empfindlichen Ware eine nicht zu unterschätzenden
Aufgabe zu. Jeder Jahrgang ist anders beschaffen. Die Qualität unterscheiden sich nach
Hunderten von Merkmalen und jede Ernte stellt den Makler, trotz aller Erfahrungen, immer
wieder vor neue Probleme. Es kann für Rohtabak keinen Terminmarkt geben, weil es keine
Standardqualitäten gibt. Deshalb stellt der Verkauf, der für Inlandtabake in Heidelberg,
Offenburg und Speyer durchgeführt wird, mit seiner sogenannten Einschreibung ein
bermerkenswertes Detail dar. Die Einschreibungen für indonesische Tabake finden seit
einigen Jahren in Bremen statt, während in Amsterdam ein Teil der italienischen Decktabake
nach diesem System gehandelt wird.
Man nennt diese Tabakbörsen „Einschreibungen“, weil sie, obwohl versteigert wird, nicht mit
einer Auktion zu vergleichen sind. Bei der Einschreibung schreibt der Interessent für eine
Tabakpartie sein Gebot auf einen Schein, den er dann in einem verschlossenen Umschlag ab-
gibt. Die Umschläge werden gesammelt und geöffnet. Dann wird das höchste Gebot ermittelt.
Wer nun den höchsten Kaufpreis auf seinem Schein notiert hat, der erhält die Partie
zugesprochen. Dabei ist es keine Seltenheit, daß der Einkäufer glatt den Wert eines Autos
„verschenkt“, weil sein Gebot viel höher lag als das der nächsten Interessenten. Es ist schon
vorgekommen, daß bei größeren und wertvollen Deckblattpartien über diesen Weg mehr als
100 000,— DM „verschenkt“ worden sind.
Provenienzen und Tips für Kenner
Bedeutende Importeure arbeiten oft mit einem „Ablader“, der den gewünschten Rohtabak
direkt beim Pflanzer kauft. Große Firmen haben meist eigene Verbindungsleute in den
Anbaugebieten.
In den USA wird vielfach über Versteigerungen verkauft, indem der Auktionator mit den
Bietern durch die Auktionshalle geht, in der die Musterpartien gelagert sind. Die
»Tabaksinger“, als solche erreichten die geübten Auktionatoren großen Ruf, versteigern in
wenigen Tagen ganze Ernten.
Die gebräuchlichste Bezeichnung für die Zigarre folgt im allgemeinen der Herkunft
(Provenienz) des Deckblattes. Demzufolge ist im Handel eine Zigarre mit einem Brasil-
Deckblatt eine „Brasil-Zigarre“, eine Zigarre mit einem Sumatra-Deckblatt eine „Sumatra-
Zigarre“ usw. Das besagt natürlich nicht, daß diese Zigarren ausschließlich nur aus einem
Tabak hergestellt wurden. Bei einer vollendeten Mischung ist es unerläßlich, daß das Umblatt
anderer Herkunft ist als das Deckblatt. Die Mischung der Einlage besteht sogar aus
mindestens 6 bis 12 verschiedenen Provenienzen. Es ist also durchaus möglich, daß Tabake
aus den verschiedensten Anbaugebieten von Brasilien, Java, Cuba, Sumatra oder von
gleichartigen Typen für eine Mischung verwandt werden. Die Kunst der Mischung bringt erst
die gewünschte Geschmacksrichtung zustande. Die Harmonie des Aromas kommt in der
vollendeten Mischung zur Geltung.
Ein Deckblatt-Tabak muß höchsten Ansprüchen genügen, sei es in Farbe, Aroma oder
Blattstruktur. Ähnliche Eigenschaften sind auch bei einem guten Umblatt Voraussetzung,
doch kommt es hierbei weniger auf die Farbe an als auf die Glimmfähigkeit.
Das Sandblatt, im unteren Teil der Tabakpflanze in Bodennähe gewachsen, erfreut sich als
Deckblatt besonderer Wertschätzung. Sie haben eine Möglichkeit, leicht festzustellen, ob es
sich bei dem verwand.. ten Deckblatt um ein Sandblatt handelt. Auf einem echten Sandblatt
können Sie oft schon mit bloßem Auge die feinen Sandkörnchen erkennen. Bestimmt aber
zeigen sich beim Anrauchen der Zigarre auf der Asche kleine Sandkörnchen, die der Wind
während der Reife auf
das Blatt getragen hat. Das Tabakblatt ist mit einer wachsartigen, klebrigen Substanz bedeckt,
in welcher sich diese Sandkörnchen, auch oft vom Regen hochgespritzt, festsetzen. Die feinen
Sandkörnchen senken sich beim Eintrocknen der klebrigen Substanz sozusagen in das
Blattgewebe, bzw. haften dem Tabakblatt sehr stark an. Trotz mehrmaliger gründlicher
Reinigung lassen sich die kleinsten Sandkörnchen nicht mehr restlos entfernen. Stellen Sie
also diese Sandkörnchen bei der Zigarre fest, so wissen Sie, daß es sich im allgemeinen um
einen Sandblatt-Decker handelt.
Der Eindruck kann jedoch auch durch kleine Perlchen auf der Asche erweckt werden, die als
typisches Zeichen des Sandblattes auf Grund der rauhen, porösen Blattstruktur anzusehen
sind. Hat das Sandblatt nun auch noch Reifeflecken, so wird es für manchen Kenner und
Liebhaber noch mehr begehrenswert. Ja, der eine oder andere Kunde wird Sie bestimmt
bitten, ihm die Zigarren mit Reifeflecken zu überlassen. Das hat auch seine Berechtigung.
Hier spielt wieder die klebrige Substanz, mit welcher das Tabakblatt bedeckt ist, eine gewisse
Rolle. Der Tau, der sich morgens auf dem Tabakblatt sammelt, kann dadurch kaum ablaufen.
Bevor nun das Wasser verdunstet, hat die Sonne, deren Strahlen sich in den Wasser- tropfen
wie in einem Brennglas sammeln, den Tropfen praktisch in das Blatt hineingebrannt. Damit
wurde das Blattgewebe auch dies gilt nur für den Zeitpunkt der Reife an dieser Stelle zerstört.
Das Blattgrün (Chlorophyll) wurde ebenfalls zerstört, und so entsteht an dieser Stelle ein
heller, durchscheinender Fleck. In der Trocknung und Fermentation färbt sich dieser Fleck
hellgelb, meist noch in einigen Schattierungen. Erscheint dieser helle Fleck nun auf dem
Deckblatt,
so weiß der Kenner gleich: Bei diesem Blatt handelt es sich um ein voll ausgereiftes
Tabakblatt allererster Qualität.
Der Irrtum, daß es sich bei mit diesen Flecken behafteten Tabakblättern um Fehlfarben
handeln müsse, ist erstaunlich weit verbreitet. Eine Fehlfarbe, auch „Schußzigarre“ genannt,
ist aber lediglich eine Zigarre, die sich nicht in die Grundfarben einordnen läßt. „II. Wahl“
dagegen sind solche Zigarren, die einer Feinsortierung nicht standhielten und deshalb eben
nicht als 1. Sortierung angesprochen werden können.
Die Reife des Tabaks
Mit der Exaktheit einer Röntgenaufnahme zeigt das Durchsichtsbild bei einer Durchleuchtung
des Blattguts den Reifezustand des Tabaks, der in dem Verwandlungsprozess der
Fermentation gewisse in den Blättern enthaltene und einst dem Aufbau der Pflanze dienende
Stoffe allmählich abbaut und in neue, besonders wertvolle Stoffe umwandelt , die als
Aromasubstanzen dem Tabak die besondere Note und seine geschmackliche Eigenart geben.
Das Bildbeispiel zeigt zwei verschiedene Grade der Fermentation. Während das linke, nur an
den Rändern lichtdurchlässige Blatt den ersten Grad des Fermentationsprozesses anzeigt,
gibt das rechte ein Bild der vollendeten Reife.

Seit vor 100 Jahren das Unternehmen gegründet wurde, aus dem die Badische Tabakmanufaktur Roth-
Händle hervorging, hat sich an dem Prinzip des Hauses, im Tabak naturreine und schwarze Cigaretten
herzustellen, nichts geändert. Nur ein wenig größer geworden ist man seitdem.
Mit ihrer Traditions-Marke Roth-Händle gehört die Badische Tabakmanufaktur Roth-Händle in die
Spitzengruppe der deutschen Cigarettenindustrie. Zwei von drei filterlosen Cigaretten, die in Deutschland
geraucht werden, stammen aus dem Hause Badische Tabakmanufaktur Roth-Händle GmbH & Co.,
Lahr/Schwarzwald
Die „Schwarze" — meist für Männer
Ein Zigarettentyp, den Sie noch nicht so häufig mit Filter antreffen, ist die schwarze Zigarette. Die
Liebhaber dieser Mischung lehnen in vielen Fällen einen Filter ab. Sie gehören auch vielfach zu einer
Raucherschicht, die nach Mentalität und Körperbau zum Zigarren- oder Pfeifenrauchen neigt. Diese
Raucher verbinden mit dem Genuß der schwarzen Zigarette oft die Vorstellung, daß zur Verträglichkeit
dieses Krautes viel Männlichkeit gehört.
Die schwarze Zigarette selbst hat ihren Marktanteil in den letzten Jahren stetig ausgedehnt.
Allerdings ist er mit gut 9 % vom Gesamtverbrauch noch verhältnismäßig klein. Der Geschmack baut auf
der Grundlage von kräftigen Tabaken auf, vornehmlich von Kentucky-Tabaken der verschiedensten
Provenienzen. Sowohl norditalienische als auch einheimische Tabake haben in Deutschland bei der
Herstellung der „Schwarzen" immer eine bedeutende Rolle gespielt. Dagegen greift Frankreich
überwiegend auf seine ehemals zum Mutterland gehörenden Besitzungen in Afrika zurück. Die Mischung
der schwarzen Zigarette ist heute milder gehalten als in der Vorkriegszeit. Auch der früher
unverkennbare Geruch ist gemildert. Der Nicotingehalt wurde weitgehend der Normalzigarette
angeglichen. Alles in allem kann man von einem herzhaften, kaum beeinflußten Tabakgeschmack sprechen,
der immer wieder in allen Kreisen Liebhaber finden wird.
Die richtige Behandlung
Die Aufbereitung der Zigarettentabake zur Herstellung geschieht genauso überaus sorgfältig, wie es
auch bei der Fertigung der anderen Tabakerzeugnisse üblich ist. Das Vorfeuchten und Lösen des Blattgutes
ist für jeden Zigarettentyp notwendig. Die verschiedenartige Behandlung richtet sich lediglich
danach, ob es sich um Faßtabake (Virginia und Burley) oder um Ballentabake (Orient) handelt. Die
modernen Herstellungsbetriebe sind mit pneumatischen Absaug-und mit Klimaanlagen ausgestattet, die
den Tabak während der Verarbeitung ständig in der richtigen Verfassung halten, sowie für Sauberkeit
und Hygiene sorgen.
Selbst auf Format und Papier kommt's an
Nicht nur die Mischung und die Schnittbreite des Tabaks, das Format und die Länge der Zigarette,
sondern auch das verwendete Papier entscheiden über Bekömmlichkeit und Geschmack. Es ist keineswegs
gleichgültig, ob das Format rund oder oval ist. Eine bestimmte Geschmacksnuance erfordert ein
bestimmtes Format. Bei jedem runden Format fließt der Hauptrauchstrom genau durch die Mitte.
Dagegen wird beim ovalen Format der Hauptrauchstrom in die Breite gedrängt. Daraus können Sie
schon ersehen, daß eine runde Zigarette allein vom Format her würziger schmecken muß als eine
ovale.
Das Format der Filterzigarette ist meist rund. Für Zigaretten des Virginia-Typs, für Blend-
Zigaretten, aber auch für manche Orient-Zigaretten wird ebenfalls das runde Format bevorzugt. Vom
Charakter her wird jedoch in den weitaus meisten Fällen für Orient-Zigaretten das ovale Format
verwendet.
Manche Angaben auf der Packung und in der Werbung beziehen sich auch auf die Länge der
Zigarette. So darf sich eine Zigarette erst „King Size" nennen, wenn sie wenigstens 85 mm lang ist.
Der günstigste Feuchtigkeitsgehalt liegt bei der Zigarette zwischen 11 und 13 °/o. Eine feuchtere
oder trockenere Ware ist nicht gutzuheißen, weil der Geschmack in jedem Fall leidet.
Komposition - Melodie der Mischung
Nach rezeptgetreuem Einwiegen entsteht aus den verschiedenen Tabakernten — oft aus 30 bis 50
verschiedenen Sorten — das „Geschmacksbild" der Zigarette. Man spricht von einer Mischungs-Komposition.
Die Vorbehandlung des Tabaks sieht bei Virginia- und Burley-Tabaken etwas anders aus als
bei Orient-Tabaken. Virginia- und Burley-Tabak-Blätter, von ihrer Faßhülle befreit, werden meist in
modernen Vakuumkesseln in einem Arbeitsgang von etwa l Stunde gefeuchtet und anschließend in der
Feuchttrommel durch Heißluft und Dampf voneinander gelöst.
Dann läuft der Tabak wie bei der Zigarrenherstellung über ein sinnvoll angelegtes Fördersystem in
die Entrippungsanlage, wo durch eine rotierende Metallkonstruktion das Blattgut von der Rippe gelöst
wird (Dreschvorgang). Bei diesem Vorgang sind mehrere Gebläsekammern hintereinander geschaltet,
wobei man durch Glasscheiben die wirbelnden Tabakblätter beobachten kann. Durch die Luftwirbel
wird das Blattgut hochgeschleudert, während der Luftwiderstand die schweren Rippen nicht hält, so
daß diese nach unten absacken. So wird das Blattgut nicht nur von den Rippen getrennt, sondern der
Tabak auch von Schmutzteilchen befreit.
Die Rippen müssen für ihre weitere Verwendung gesondert behandelt werden. Die starken
Geschmackselemente der Rippen sind für die Verstärkung der Mischung genau so wichtig wie ihre
Struktur für den „Körper" der Zigarette. Die Rippen werden geplättet und in der Folge wie Tabak
weiterverarbeitet. Das Blattgut wandert, meist durch ein Saugsystem wie bei einem Staubsauger
(pneumatisch), durch Röhren zur Mischanlage. Die aufbereiteten Rippen laufen über ein Transportband
oder durch Schüttelrinnen zur Weiterverarbeitung und ergänzen später die Mischung in einem
bestimmten Prozentsatz.
Schon mit der Entrippung beginnt der eigentliche Mischungsprozeß, der sich bei jeder Bewegung, der
der Tabak von da an unterworfen wird, wiederholt.
Orient-Tabake, die auf Grund ihrer feinen Blattstruktur diese etwas derbe Verarbeitung nicht
vertragen würden, werden auf wannenartigen Tischen von der Juteverpackung befreit und vorsichtig
gefeuchtet.
Anschließend wird der Tabak meist durch Saugluft zu Mischboxen oder Mischtürmen befördert und
dabei gleichzeitig nochmals gesäubert. Bei der Herstellung von Blend-Zigaretten wird den getrennt
aufbereiteten Virginia- und Burley-Tabaken der Orient-Tabak ohne jede Zugabe beigesetzt. Die fertige
Mischung wird geschnitten und in klimatisierten Räumen bis zur Weiterverarbeitung einige Zeit gelagert.
Nach einem anderen Verfahren werden Virginia- und Burley-Tabake rauchfertig geschnitten und dann
erst mit dem ebenfalls bereits geschnittenen Orient-Tabak gemischt.
Soßierung — ein „süßes Geheimnis" — und wie es weitergeht
Die für die Mischung der Blend-Zigarette vorgesehenen Virginia-Tabake erhalten nach dem Entrippen
eine Soßierung (casing). Die Zusammensetzungen dieser Soßen, die nur der Verfeinerung dienen, halten
die Zigarettenhersteller streng geheim. Immerhin, so viel wird verraten: Die Soßen enthalten nur
natürliche Stoffe, wie sie das Lebensmittelgesetz zuläßt, z. B. Lakritz, Honig und Sirup. Beim Burley-
Tabak wird die Soße direkt auf das saugfähige Blatt aufgesprüht. Darauf folgt eine Hitzebehandlung,
ein Rösten sozusagen, wobei die Soße in das Blatt eingebrannt wird. Wenn der Tabak so geröstet „toasted"
ist, wie die Amerikaner es nennen, muß er für das spätere Schneiden wieder mit der
erforderlichen Feuchtigkeit ausgestattet werden.
Der im Mischungsverhältnis vorgesehene Orient-Tabak kann immer erst der Mischung beigegeben
werden, wenn jede Behandlung abgeschlossen ist, weil der Orient-Tabak wegen seiner zarten
Blattstruktur weder entrippt noch geröstet oder gesoßt werden darf.
Die Schneidemaschine kann vom sogenannten Tabakblock, der dem Messergang in etwa 40 cm Breite
und 6 cm Dicke zugeführt wird, einen Schnitt in jeder beliebigen Breite vornehmen. Die feinste Schnittbreite
liegt bei 0,2 mm. Das ist nur möglich, weil der Tabak sehr hart gepreßt ist, bevor er geschnitten
wird. Die fast allgemein übliche Schnittbreite für „Strangware", also eigentlich für alle mit der Maschine
gefertigten Zigaretten, liegt zwischen 0,6 und 0,7 mm. Nach dem deutschen Tabaksteuergesetz
sind jedoch Breiten für Zigaretten-Tabak bis 1,5 mm möglich.
Die heute gebräuchlichsten Maschinen sind keine Vertikalschneidemaschinen mehr im eigentlichen
Sinne, sondern mit rotierenden Messern, meist 5 an einem Schaft, ausgestattet. Die Messer laufen bei jeder
Umdrehung an einem Schleifstein vorbei, damit der Schärfegrad genau erhalten bleibt. Die Maschine
führt in jeder Minute etwa 1500 Schnitte aus.
Der geschnittene Rohstoff, also der völlig rauchfertig hergestellte Tabak, durchläuft jetzt noch den
Tabaktrockner mit anschließender Kontrolle der Endfeuchtigkeit und wird dann der Stauanlage der
eigentlichen Zigarettenmaschine über ein automatisches Transportsystem zugeführt. Diese Vorrichtung
garantiert über eine fotoelektrische Steuerung, daß die Maschine die rechte Tabakmenge jeweils zur
rechten Zeit erhält. Vom Rohmaterial bis zur fertig verpackten Zigarette wird die Füllung nicht von
Menschenhand berührt.
Ein endloser Tabakstrang
Was jetzt kommt, läßt sich nur in Zeitlupe genau verfolgen; denn die Fabrikation wickelt sich mit so
rasanter Schnelligkeit ab, daß das menschliche Auge kaum in der Lage ist, Einzelheiten zu erfassen. Der
Tabak wird zunächst von einem Vorformsystem übernommen, das den endlosen Tabakstrang zur
Aufnahme im Zigarettenpapier vorbereitet. Daraus läuft der Tabak auf das Zigarettenpapier, das in
gleicher Geschwindigkeit von einer „Bobine" abgerollt wird. Die Bobine ist eine Zigarettenpapierrolle
bis zu 6000 m Länge. Die Breite des Papiers entspricht dem Umfang der Zigarette plus Klebefalte.
Kurz bevor der Tabak auf das Zigarettenpapier gelangt, wurde das Papier bereits in der Maschine
bedruckt oder mit einer Prägung versehen.
Hat nun das Zigarettenpapier den Tabakstrang aufgenommen, wird der sich jetzt findende Strang
zusammengedrängt, in der Formatkammer rundgeschlossen, geleimt und zum Trocknen „gebügelt", so
daß die Zigarette im endlosen Strang bereits fertig ist. Nun folgt in rasender Geschwindigkeit das
Abteilen der jeweils vorgesehenen Zigarettenlänge durch ein Messer, welches in jeder Sekunde mehr als
30 fertige Zigaretten entstehen läßt. Das Messer schleift sich bei diesem Vorgang selbständig. Ein
fotoelektrisches „Auge" überwacht im Anschluss daran sowohl die Fehlerlosigkeit wie die Gleichheit der
Füllung jeder einzelnen Zigarette. Jede Störung wird sofort bemerkt und der Störenfried fliegt
automatisch heraus.
Dann kommt der Filter
Bisher war immer von der „Strangware" die Rede, die ihren Namen vom endlosen Strang hat, wie
er von der Zigarettenmaschine hergestellt wird, aber noch nicht von der Fertigung der Filterzigarette.
Der Herstellung der Filterzigarette geht die Herstellung der Strangware voraus. Bei den modernsten
Zigarettenmaschinen ist das Einlegen des Filters mit der eigentlichen Zigarettenherstellung kombiniert.
Die üblichen Filterstäbchen bestehen aus 6 Einzelfiltern. Die Stäbchen werden vorerst zweimal
getrennt, so daß 3 Doppelfilter entstehen.
.
Wenn nun zwei Strangzigaretten auf dem Band der Zigarettenmaschine liegen, wird dieser
Doppelfilter dazwischengelegt und mit dem Korkmundstück so eingerollt, daß Filter und Zigaretten
verbunden sind. Zu diesem Zeitpunkt sind also jeweils zwei Zigaretten durch einen Doppelfilter
miteinander verbunden. Der Filter braucht nur noch durchgeschnitten zu werden, damit zwei fertige
Filterzigaretten entstehen.
Die Aufzucht auf der Fensterbank.....
Das Bild zeigt, wie auf den ersten Seiten bereit erklärt, die Winzigkeit der Tabaksamen.
Der Tabak ist die Pflanze, die, die größte Volumenänderung zwischen Samenkorn und
Gewächs macht.
Auf der Fensterbank vorgezogen.
Nährstoffreicher Boden, Feuchtigkeit und Licht (Lichtkeimer) ist sehr zu empfehlen.
Viel Licht, Wasser und Nährstoffe begünstigen das Wachstum der Pflanze.
Links die Pflanze kurz vor dem Umpflanzen ins Freiland.
Daheim.........
Für den Eigenbedarf, also nicht zum Verkauf, ist Tabakanbau erlaubt, ansonsten muß
Tabaksteuer abgeführt werden. Laut Landwirtschaftsamt fällt Tabak nicht unter das
Betäubungsmittelgesetz, d.h. es gelten die gleichen "Regeln" wie für Weinanbau... 99
Pflanzen sind frei.
Für die Daheimanwendung empfehle ich den gelagerten und gereiften Tabak mit einem
Dampfbad (Grillrost über verdampfendem Wasser) wieder aus seiner Starre zu befreien, bis er
ähnlich geschmeidig wie teures Leder ist. Dann kann man mit einem Sud aus Extrakten die
hauptsächlich Zucker enthalten (Kakao, Lakritz, Vanille) das Blatt benetzen um sein eigenes
Aroma zu schaffen, für den Freund des Natürlichen kann hier auch darauf verzichtet werden.
Die Soße sollte nun mindestens 2 Stunden Zeit haben um in das Blatt zu penetrieren.
Die Feuchtigkeit hierbei sollte unter 30% liegen.
Danach schneidet man das Blatt (dicke Rippenstrunken entfernen) in Schnittbreiten unter
1mm (Petersilienmesser, Teppichmesser, Schere).
Dieser Schnitttabak sollte für Zigarettenmischungen auf ca. 11~13% Restfeuchte
abgetrocknet werden. Dazu eignet sich ein Haushaltssieb und ein Haarfön der von unten das
Schnittgut trocknet.
Die richtige Feuchte fühlt man, wenn die einzelnen Fasern gerade noch nicht brüchig sind.
Für Freunde des >Roll Your Own< empfehle ich das Schnittgut nur bis 18~22% Restfeuchte
zu trocknen und dann einfach ein gekauftes Paket damit strecken.
Ich wünsche nun viel Erfolg mit den Tabaksamen.

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