Re: Einfach zum Nachdenken

Geschrieben von E-Techniker am 10. Juni 2003 11:14:11:

Als Antwort auf: Re: Einfach zum Nachdenken geschrieben von Dow Jones am 09. Juni 2003 15:58:36:

> Die Leute sollen auch ihren eigenen Weg gehen - sobald sich aber einer
> deswegen umbringt, hört bei mir allerdings der Spaß auf!

Da hast Du natürlich recht. Aufgrund der Beschäftigung mit Prophezeiungen
muß sich aber keiner umbringen, im Gegenteil:

1. durch die Prophezeiungen wissen wir, daß wir die kommenden
Katastrophen überleben können, daß es danach besser wird,
daß es sich also lohnt, zu weiter zu leben

2. durch die Prophezeiungen können wir uns vorbereiten und haben
dadurch die Chance, das ganze besser zu überstehen

Laß doch mal eine schwere Wirtschaftskrise oder gar einen Krieg kommen.
Verzweifeln werden dann die Leute, die in keinster Weise darauf
vorbereitet sind. Und nicht diejenigen, die aufgrund der Prophezeiungen
ohnehin das Schlimmste erwarten.

Für vernünftig halte ich die Methode im Überlebens-Lexikon von KLL: die
Prophezeiungen samt wirtschaftlichem Zusammenbruch, Weltkrieg und
Naturkatastrophen werden als Worst-Case-Szenario betrachtet und die
Vorsorge darauf ausgerichtet. Wenn die sie dann nicht eintreffen, ist es
auch egal, man ist jedenfalls auf alle denkbaren Situationen angemessen
vorbereitet. Und zumindest die Wirtschaftskrise wird in Deutschland
kommen, um das zu sehen, braucht man wirklich keine Prophezeiung mehr.

Sicher hast Du recht, daß man sich nicht unter Vernachlässigung
des "normalen" Lebens nur auf die Krisenvorbereitung stürzen sollte.
Vorratshaltung und ein gewisses Maß an Selbstversorgung sind aber
erforderlich und in anderen Ländern auch selbstverständlich. Als
sinnlose Freizeitbeschäftigung würde ich das ganz und gar nicht
bezeichnen. Es hat immer Notzeiten gegeben und ich verstehe nicht, warum
jeder glaubt, daß ausgerechnet unsere derzeitige Wohlstandszeit von Dauer
sein soll. Es muß ja gar nicht sonderlich schlimm kommen, wer keinerlei
Möglichkeit zur Selbstversorgung hat, sieht schon bei einer Kürzung der
Löhne und Sozialleistungen ziemlich alt aus. In Rußland kann schon heute
kaum einer von der Rente leben, die müssen auch selbst sehen, wo sie
bleiben. Ähnlich wird es uns halt früher oder später auch gehen, nur
ist unsere Ausgangssituation dafür wesentlich schlechter!

Ich halte daher die Beschäftigung mit den möglicherweise kommenden
Ereignissen für weniger gefählich, als nichts zu tun. Daß in den
benachbarten Foren teilweise unnötig drastische Forumlierungen verwendet
werden ist natürlich eine andere Sache. Von Schwarzmalerei hat keiner
was, praktisch verwendbare Hinweise sind gefragt.

MfG
Thomas



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