@Mica - "Stress" macht Huflattich schädlich

Geschrieben von mchai am 30. Mai 2003 08:50:42:


Rehabilitation für Hustenmittel der Volksmedizin - Preise für junge Pharmazeuten Jahrhundertlang wurde der Huflattich in der Volksmedizin als Hustenmittel verwendet. 1994 kam das "Aus" in Österreich. Enthaltene Pyrrolizidinalkaloide sind krebserzeugend, erbgutverändernd und können auch noch dazu Mißbildungen bei Babys auslösen.
Doch die Wiener Pharmazeutin Mag. Dr. Roxana Lebada, mit zwei anderen Laureaten Dienstag Abend mit dem diesjährigen Herba-Preis ausgezeichnet, hat mit ihrer Arbeiten einen möglichen Ausweg gefunden: Nur Huflattich unter "Stress" bildet auch die schädlichen Substanzen.
Fazit: In Blütenknospen, Blütenständen und jungen Laubblättern ist nichts von den Alkaloiden enthalten, in anderen Teilen der Pflanze (ältere) jedoch sehr wohl. Die Wissenschafterin: "Unter optimalen Kulturbedingungen, also nährstoffreicher und feuchter Boden, kann die Anreicherung von Pyrrolizidinalkaloiden vollständig verhindert werden." Die Pflanzen enthalten die Substanzen gar nicht, weil sie offenbar nur unter Stress entstehen.
Wie wichtig solche Arbeiten sind, betonte Herba-Chemosan-Generaldirektor Mag. Wolfgang Mähr: "Es gibt Schätzungen, dass nur sechs Prozent aller bekannten Pflanzen auf mögliche pharmakologische Wirkungen untersucht sind. Es gibt einen klaren Trend zurück zur Natur." Neben "Modedrogen" würden immer mehr Menschen auch auf pflanzliche Arzneimittel bzw. Homöopathika zurückgreifen.
Die weiteren Preisträger: Mag. pharm. Christian Wilhelm Zidorn (geboren in Aachen, Studium in Innsbruck). Er hat herausgefunden, dass die Verwendung von Löwenzahn in der Volksheilkunde offenbar auf die Wirkung der Inhaltsstoffe des "Rauhaarigen Löwenzahn" (Leontodon hispidus s. l.) beruht haben muss. Der normale Löwenzahn "Taraxacum officinale" weist nämlich andere Inhaltsstoffe auf. Wahrscheinlich wurde dieses Wissen aber mit der Zeit vergessen und einander ähnlich aussehende Pflanzen halt "irgendwie" verwendet.


Antworten: