Speiselaub in der (menschlichen) Ernährung

Geschrieben von mica am 12. April 2003 19:04:53:

Hallo nochmal :-)

Gleich anschließend hier über den Einsatz von Laub in der Küche:

Getrocknet verwendbar sind

Ulme, Bergahorn, Linde, Pappel, Birke, junge Wacholdertriebe
gemahlen wurden sie früher zum Brotmehl strecken eingesetzt

ebenso als
Salzgewürz, zum Stercken des Salzvorrates
Gewürzpulver

Besonders "g`schmackig" sind Ulme und Linde in Quark/Topfen, Joghurt, Suppen und Eintöpfen; ist sehr mineralstoffreich und regt die Verdauung an; mit einer elektrischen Kaffemühle leicht gemacht; im Notfall sollte ein Mörser zur Hand sein;
Machatschek empfiehlt es nicht länger als bis zum Frühjahr aufzubewahren.

Efeu dient als spezielles Heilmittel bei

"Schwindsucht", Ruhr, Rheuma, Menstrutaionsbeschwerden, Kopfschmerz, Milz- und Leberleiden; zähem Husten, Lungenleiden allgemein; harntreibend
regt das Schwitzen an und wirkt schmerzstillend

eine Tinktur angesetzt in Kornschnaps, oder als Sirup auch als Hustenmittel

Warnhinweis:
nur geringe Mengen verwenden, da Herderin giftig ist - die Dosis machts!
Zur Wirksamkeit von Giftpflanzen sollte jeder eigens Erfahrungen sammeln über Anwendung und Inhaltsstoffe!

Fermentierter Tee aus Himbeer-, Brombeer- und Erdbeerblättern:
Saubere Blätter(nicht gewaschen!) eine Tag zum Trocken im Schatten auflegen; kräftig kneten zwischendurch mit Wasser besprenkeln, nochmals kneten; auf einem Tuch ausbreiten, fest einwickeln, mit Faden umwickeln und an einem warmen Ort aufhängen;
nach einem Tag hat der Fermentationsprozeß eingesetzt, das Bündel sich erwärmt; das Tuch öffen, die mittlerweile schwarzen Blätter "Luft schöpfen" lassen, dann wieder besprenkeln, kneten, fest einrollen, aufhängen; die ganze Prozedur wird etwas drei bsi vier Tage wiederholt;

zum Schluß ist die Masse weniger geworden, die Blätter schwarz, der Geschmack ähnelt Schwarztee - alles im schatten zur Schnelltrocknung auflegen, in Ofennähe;

je nach verwendeter Menge entwickelt sich mehr oder weniger Wärme, immer wieder Temperatur kontrollieren, ev. zwischendurch öffnen zum Abkühlen;

Machatschek empfiehlt auch andere Kräuter beizugeben:
Schafgarbe(Achillea millefolium), Heidekraut(Calluna vulgaris), Wilder Thymian(Thymus pulegioides u.a.), Gemeiner Dost/Deutscher Majoran(Origanum vulgare), Faruenmantel(Alchemilla vulgaris), Silbermantel(Alchemilla alpina), Berberitzen-/Sauerdornblätter(Berberis vulgaris),Scheldorn(Prunus spinosa) auch geringe Mengen von Lärchen- und Wacholdernadeln;

Alle Kräuter sollten bei Sonnenschein, bestens am Morgen nach dem der Tau abgetrocknet ist, gepflückt werden; immer auf gesunde Blätter achten, keine verpilzten Teile miternten!

Obengenannter fermentierter Tee ist eine gute Basis für Mischtees;
Machatschek: Brombeere ist die Pflanze für den Mann, Himbeere für die Frau!

Auch Hanf empfiehlt er zum Druntermischen, das wär wieder ein eigenes Kapitel - magenstärkend, schlaffördernd, gegen Kopfschmerz, Krämpfe, Lungenleiden; nach meiner Erfahrung(ich verwende nur Vogelhanf)ein etwas eigenwilliger Geschmack, daher sparsam zu dosieren.

Und weil grad der Holler/Holunder schießt:
die jungen Triebe enthalten viel Methionin, eine wichtige Aminosäure; jeden Tag im Vorübergehen(sofern möglich) ein paar Triebspitzen davon essen - schmeckt gewöhnungsbedürftig aber ist sooo gesund! ;-)

Gesundheit und guten Appetit
wünscht
mica

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