Re:Jetzt ein neuer Link - mit anderen guten Wildkräutern
Geschrieben von mica am 01. April 2003 21:36:17:
Als Antwort auf: Schade, Mica, funzt net, der Link ;-) (oT) geschrieben von Bonnie am 01. April 2003 19:48:10:
Hallo Bonnie, Mukti!
Bin von Gundelrebe total begeistert; sie schmeckt sehr würzig und ist ein kraftvolles, stärkendes Kraut. Das sieht man u.a. an ihren vielen Trieben, mit denen sie voller Elan ihr Umfeld erobert.
Die anderen Kräuter im Link sind auch sehr zu empfehlen; Vogelmiere z.B. wächst auch überall wo Boden offen ist und genügend Nährstoffe vorhanden. Bei mir kommt sie immer in den Salat; der Geschmack ist etwas eigen, aber gemishct fällt er nicht auf.
GUNDELREBE
Glechoma hederacea
Sammelzeit und Sammelgut: junge Blätter und Triebe ab April
Mythologie und Geschichte:
Ist der alt-skandinavisch- germanischen Göttin Freyja gewidmet.
Grün ist die Farbe Freyjas, der Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit. Die Gundelrebe ist eines der neun Kräuter, aus der die Gründonnerstagssuppe gekocht wird, früher galt dieses Gericht als Kultspeise.
Mit dem Essen bestimmter Frühjahrskräuter feierten die Menschen das Erwachen der Natur, das half, neue Kräfte in sich aufzunehmen und das ganze Jahr hindurch gesundzubleiben. Oft war es der erste Vitaminstoß nach einem langen, kalten Winter.Die Gundelrebe war bis ins 17 Jahrh. hinein die wichtigste Bierwürze, die für das Bierbrauen verwendet wurden.. Doch dann führten Mönche in England die Verwendung des Hopfens anstatt der Gundelrebe ein. Die Gundelrebe galt von jeher als hellsichtig- und wach-machende Pflanze, was der Kirche ein Dorn im Auge war. Der Hopfen hingegen mit seiner einschäfernden und lust-mindernden Wirkung war das genau das richtige, auch für die Mönche, die ja keusch leben mussten. Und so wurde aus Bier, das zuvor ein anregendes, spirituelles Getränk war, nun ein Getränk, dass die Massen einschäfern und einlullen, beruhigen sollte. Und so wirkt es noch heute...
Medizinische Anwendung:
Wirkt entschlackend, schleimlösend (Erkrankungen der Atemwege) und entzündungshemmend. Die ätherischen Öle der Gundelrebe wirken appetitanregend und verdauungsfördernd und gut für den Stoffwechsel.Küche:
Die Blätter der Gundelrebe lassen sich das ganze Jahr über als Zutaten zu Topfenaufstrich, Kräuterbutter, Gemüsegerichten und Suppen und Salaten verwenden. Die Gundelrebe ist auch Bestandteil der Gründonnerstagssuppe:Gründonnerstagssuppe:
Beliebig viele Wild- und Gartenkräuter (z.B. Gundelrebe, Vogelmiere, Brennessel, Bärlauch, Löwenzahn, Gänseblüchen, Knoblauchsrauke, Wegerich) gut waschen, klein schneiden und in Butter mit einer kleingehackten Zwiebel andünsten. Dann mit einem Liter Rinds- oder Gemüsebrühe auffüllen. Die Kräuter darin ein paar Minuten weichkochen und pürieren. Eventuell mit etwas Schlagobers verfeinern, und zum Schluss mit Salz, Pfeffer und etwas geriebener Muskatnuss abschmecken.Gesundheit:
Tee:
2 Teelöffel mit heissem Wasser übergießen und 5 Minuten ziehen lassen. Dieser Tee hilft dir gut bei Husten, denn die Blätter der Gundelrebe wirken schleimlösend.