Kleine Tipps für Reparatur-Provisorien

Geschrieben von Marc Almond am 07. März 2003 01:08:53:

Hallo Vorsorger
Da ich mitbekommen habe, dass die meisten hier sich mit einem motorisierten Fahrzeug verkrümeln wollen, schreibe ich mal wieder ein paar praktische Tipps. 

Die meisten Dinge, die ich beschreibe sind ausschließlich als Notbehelf gedacht und ersetzen selbstverständlich keinen guten Service. ( Was immer das auch heute bedeuten mag :-))Außerdem weiß ich wovon ich rede, denn die meisten Provisorien, was anderes ist es nicht, habe ich selbst ausprobiert.
Unzählige sogenannte Checklisten sind schon in den Foren besprochen worden, wobei mancher sich mit "Baumarkt-Schlüsseln" zufrieden gibt und der Andere hat das Geld nur bei "Hazet" oder "Gedore" einkaufen zu können. Auf Dauer befriedigt selbstverständlich nur das teure Werkzeug.
Für die wichtigsten kleinen Reparaturen unterwegs braucht kein Mensch einen Nusskasten von 8mm-32mm Schlüsselweiten für 599 Euro. Da reicht auch das "Billig-Set" für 11.99 Euro von Karstadt.

Die meisten Pannen unterwegs kann ein einigermaßen versierter Laie auch selbst beheben. Was nützt unterwegs das teuerste Werkzeug, wenn niemand weiß, was er damit anfangen soll? Bei einem Motorschaden könnt Ihr die Karre 'eh stehen lassen.

Kühler :
1. Kühlerschlauch---Sollte der der Kühlerschlauch irgendwo beschädigt sein (immer warten bis sich das Kühlsystem abgekühlt hat !! ) nimmt man einfach einen alten , zerschnittenen Fahrradschlauch und umwickelt dann den defekten Kühlerschlauch großzügig und fest damit. Anschließen wird der Fahrradschlauch schön stramm mit Isolierband umwickelt. ABER : Isolierband muss hitzebeständig sein ! Besser ist Textilklebeband oder "Pannenband" von Tesa (schweineteuer).

2.Thermostat---Manchmal überhitzt der Motor, obwohl der Kühler sauber, rostfrei und dicht ist. Dies liegt oftmals an einem defekten Thermostaten, der sehr einfach zu finden ist. Dieser hat die Aufgabe, ab einer gewissen Wassertemperatur den kompletten Kühlkreislauf freizugeben. Sollte er defekt sein, wird das Wasser im Motor nicht mehr gekühlt und der Motor überhitzt. Man nimmt also den Thermostaten heraus und macht ihn einfach kaputt -kleiner Scherz, isser ja schon- indem man den unteren Bügel einfach mit dem Seitenschneider abknippst. Der Motor wird zwar ewig nicht warm werden, aber er kann auch nicht mehr überhitzen.

3. Kühlerventilator --- Hier ist ein bisschen Elektrik gefragt. Jeder kennt dieses Summen aus dem Motorraum, wenn man im Sommer sich in eine Parklücke geschuftet hat und der Motor schon längst abgestellt wurde. Das ist der Kühlerventilator der vorne sichtbar mit dem Kühler verschraubt ist . Er hat die Aufgabe, die Wassertemperatur zu senken, da der notwendige Fahrtwind ja jetzt fehlt.
Falls dieser mal nicht funktioniert ist höchstwahrscheinlich irgendeine elektronische Steuerung defekt, ist aber auch kein Problem. Wer keine Ahnung von der Steuerung hat braucht einfach nur die Anschlüsse des Kühlers ( + und -) direkt an die Batterie anschließen. Dann läuft er zwar dauerhaft aber eine Überhitzung des Motors wird wiedermal ausgeschlossen.

Deshalb sollte man immer ca. 3 m altes Kabel und ein paar Lüserklemmen im Auto dabei haben.

Lüsterklemmen dienen übrigens auch hervorragend zu Reparatur von gerissenen Bowdenzügen ! (Gaszug oder Choke-Zug) Falls keine LK vorrätig, muss das Autoradio eben dran glauben. Da stecken meist hinten welche dran. Die beiden gerissenen Enden einfach in die Lüsterklemme gesteckt und verschraubt -schon kann es weitergehen.

So, noch mehr Provisorien -Zeugs schreibe ich in den nächsten Tagen, falls Interesse besteht

Ach und Übrigens: Im "Notfall" kann einem Benziner auch Diesel beigesetzt werden, sollte aber nicht mehr als ein Drittel sein. Ist dann zwar kein Leistungswunder mehr aber er fährt wunderbar.

Gruß an Alle
Marc Almond

P.S. Und mindestens 5 m Gartenschlauch in den Kofferraum zum Benzinzapfen :-)


Antworten: