Feuer, Pech und Schwefel

Geschrieben von Starfire am 22. Februar 2003 12:24:17:

Ich weiß leider nicht inwiefern das Thema hier schon behandelt wurde und das ganze Forum nochmal zu überfliegen dauert mir zulange. Bitte um Entschuldigung wenn ich das Thema doppelt anschneide.

Auf der Suche nach Feuerzeugen und Zunderbüchsen (http://www.pfadfinder-oth.de/Allgemeines/Daten_Berichte/Schriften/feuer/feuer.html) bin ich über andere Themen gestolpert, die für uns interessant sein könnten.

Pech wird dazu verwendet Gegenstände zu (ver)kleben und abzudichten. Fässer, Boote, Glas, usw. Synthetische Klebstoffe dürften nach einer Katastrophe kaum mehr zur Verfügung stehen.

Schwefel braucht man zum feuermachen, desinfizieren (Räume ausswefeln + Ungeziefervernichtung) und zur Herstellung von Schwarzpulver (Rodung von Wurzelstöcken, Steinbrucharbeiten + Erzgewinnung).

Rezepte zur Gewinnung von Holzkohle, Schwefel, Zucker, Alkohol usw. mit einfachsten Mitteln finden sich in dem Buch: "Schwarzpulver für Survival" von Manuel Baetz, Survival Press, ISBN 3-89811-419-8 und hier ein Rezept für Birkenteer/Birkenpech, das ich im Internet gefunden habe:

Pech verwendete man in der Steinzeit um Pfeilspitzen abzukleben und Messer, Sicheln, usw. aus Feuerstein zu machen.

* Metalldose, ca. 20 cm Höhe, 10 cm Durchmesser, am besten mit Stülpdeckel. Mit einem dickeren Nagel in die Deckelmitte ein Loch schlagen.
* Birkenrinde, egal ob frisch oder gelagert, kleingeschnitten in 4 x 4 cm grosse Stücke und vor allem von den harten schwarzen Partien an den Astansätzen befreit, insgesamt ca. 110 g, das ist ca. eine 3/4 Füllung der Dose.
* Feuer, ich nehme immer einen kleinen Gartengrill mit Holzkohlefeuer. Zur Glut runterbrennen lassen, keinesfalls offenes Feuer mit Flammen!
* Dose in die Mitte der Glut und diese gleichmässig rund um die Dose aufhäufen zu ca. 1/3 Dosenhöhe.
* Nach 1-2 Minuten tritt Wasserdampf auf, der bereits den charakteristischen Juchtengeruch hat.
* Der Umwandlungsprozess der Rinde findet bei einer Temperatur zwischen 370 und 420 Grad C statt und geht sehr schnell vor sich.
* Also, wenn die Temperatur zu niedrig ist, nur unvollständige Umwandlung der Rinde, ist sie zu hoch, dann vollständige Veraschung.
* Es ist besser, die Dose z.B. nach 8-10 Minuten aus der Glut zu nehmen und einen Blick ins Innere zu riskieren und sie wieder zurückzustellen, als nach 12-15 Minuten nur Asche zu haben.
* Ich erhalte das Pech in aller Regel im Zeitintervall zwischen 10-14 Minuten.
* Dose öffnen, Dampf etwas wegpusten, mit einem geschälten Stock an der Wand und am Boden rühren. Bei erfolgreicher Umwandlung bleibt wunderbares Pech am Stock haften.
* Vorsicht, nicht mit blossen Händen anfassen, bleibt glühendheiss an den Fingern hängen.
* Eine Schale mit Wasser in der Nähe halten, Hand eintauchen, nun klebt nichts mehr.
* Hat alles geklappt, dann ergeben ca. 100 g Rinde 50 g Pech.
* Pech zu einer Wurst kneten. So ist es verarbeitbar.
* Wenn man was verarbeiten will, einfach z.B. an einer Kerze erhitzen bis es weich wird. Wieder Wasser als Trennmittel nehmen.
Rezept: ©juergen.weiner@gmx.de

Falls folgender Link noch nicht bekannt sein sollte: http://www.survivalpress.org/

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