An die schnarchenden Krieger: Lac caninum !!
Geschrieben von Bonnie am 20. Januar 2003 11:08:00:
Als Antwort auf: Re: Schnarcher! geschrieben von Bonnie am 20. Januar 2003 09:27:34:
Liebe Foris, ich rede immer soviel von Homöopathie. Hier mal eine Kostprobe, wie das denn überhaupt funktioniert bzw. was dabei alles berücksichtigt wird.
Lac caninum ist in der Rubrik "Schnarchen" prominent vertreten und Lac caninum paßt gut auf Krieger und solche, die sich als solche sehen (deren Lebensgefühl "Krieg bzw. Kampf" ist). Bitte ohne Wertung verstehen :-). Der Text enthält Schmeichelhaftes und weniger Schmeichelhaftes. Ich habe selbst das Mittel eine Weile genommen :-).Quelle des Textes: www.bunkahle.com (dann Materia Medica und dann Lac caninum in der langen Liste rechts).
Liebe Grüsse und viel Spaß bei der Lektüre, Bonnie
LAC CANINUM (Rottweiler-Hundemilch)
Schon der Name des Arzneimittels erinnert an die Geschichte von Romulus und Remus, die von einer Wölfin großgezogen wurden - ähnlich wie Mogli aus dem Dschungelbuch- und danach über ungewöhnlichen Mut und Kampfkraft verfügten.Das Thema von Lac caninum hat seinen Schwerpunkt in der Mutter-Kind-Beziehung. Früher war es ein wichtiges Mittel bei Diphtherie, in einer Zeit, als viele Mütter bzw. Säuglinge an Diphtherie starben und die Hinterbliebenen mit dem Verlust der Mutter bzw. des Kindes oder einer Stiefmutter zurechtkommen mußten. Es hilft bei Diphtherie ebenso wie beim Abstillen und auch wenn die Milch zu früh versiegt.
Lac caninum ist ein Mittel für Menschen, deren Thema das Gefühl vom Verlust oder der tatsächliche Verlust der Mutter bzw. ein negatives Erleben der Mütterlichkeit ist, wenn Patienten z.B. ihre Mutter als bedrohliche fette Spinne erleben. Symptome sind hierbei das Pendeln der Beschwerden von rechts nach links. Gemütssymptome wie z.B. das Gefühl unwichtig zu sein oder das Gefühl, alles, was sie sagt, sei eine Lüge. Es ist ein wirkungsvolles Mittel bei der sogenannten Legasthenie (Lyc., Med.), bei Wahnideen wie "Sieht Spinnen und Schlangen" und bei dem Gefühl, hilflos und nicht richtig aufs Leben vorbereitet zu sein.
Schwerpunkte sind der Nasen- Rachenbereich und der Bewegungsapparat, die auch die wichtigsten Funktionen im Hundeleben ausfüllen. Die Nase hat mit dem "richtigen Riecher", also einer inneren Sicherheit, der Bewegungsapparat mit Themen wie Selbständigkeit und dem Vorwärtsgehen im Leben zu tun, beides Aspekte, die für Lac caninum-Patienten große Schwierigkeiten darstellen.
Mythologie
Die Wölfe
In der frühen Geschichte galt der Wolf als das heilige Tier des Sonnen- und Lichtgottes Apollon. Die Alten erblickten in den bei Nacht leuchtenden Augen das Ebenbild der Sonne und verehrten die Wölfe, da sie bei Nacht sehen konnten. In der Geschichte von Romulus und Remus erscheint eine segensreiche Wölfin, die den beiden mutterlosen Brüdern die Liebe und Geborgenheit ersetzt. Dadurch, daß sie sie mit ihrer Milch füttert, erlangen die beiden die speziellen, außergewöhnlichen Eigenschaften der Wölfe - ein Motiv, das auch in anderen Geschichten mit anderen Tieren vorkommt, z.B. in "Die Milch der Tiere".
Wölfe wurden gleichgesetzt mit Mut, Ausdauer, der Fähigkeit, geschickt in der Gruppe zu kämpfen und zu jagen und der Treue zum Rudel und zum Rudelführer. Eigenschaften, die auch heute noch als positiv bewertet werden. Im Verlauf der Zeit wandelte sich dieses Bild. Die Wölfe wurden für die sich immer weiter ausbreitenden Menschen mehr und mehr zur Konkurrenz um Nahrung. Ihre ausgesprochen intelligente Art zu jagen und kämpfen wurde nun als bösartige Hinterlist verstanden. Das nächtliche Heulen erinnerte die Menschen mehr an ihre eigene Vergänglichkeit und weniger an das ewige Leben. Die plötzlich aus dem Dunkeln aufleuchtenden Augen lösten eher Angst und Entsetzen aus als Verehrung für den Sonnengott. So sanken die Wölfe im wahrsten Sinne des Wortes vom Tier des Sonnengottes hinab in die Unterwelt; sie wurden Symboltiere für das Düstere, Dämonische, Teufelstiere und Verschlinger von Sonne und Mond. Wölfe wurden jetzt gleichgesetzt mit Hinterlist, Betrug, Gefahr, Zerstörung und Tod. Als Wolf im Schafspelz z.B. gilt jemand, der sich als falscher Prophet aufspielt oder seine Mitmenschen über seine wahren Absichten täuscht. In der Psychologie wird der Sonne und Mond verschlingende Wolf als verschlingendes Unterbewußtsein verstanden, von dem wir besser Abstand halten sollten. Märchen wie "Das Rotkäppchen und der Wolf" oder "Der Wolf und die sieben Geißlein" erzählen von der Gefährlichkeit von Wölfen.Diese Haltung gegenüber Wölfen hat dazu geführt, daß das Volk der Wölfe in weiten Teilen der Erde ausgerottet wurde. Die Wölfe nahmen ihr für uns heute typisches verstecktes Leben an und entwickelten außerordentliche Scheu vor Menschen; ähnlich wie Lac caninum-Patienten, die nach dem Erlebnis, abgelehnt oder mutterlos zu sein sehr viel Angst entwickeln. Sie ziehen sich dann weit in sich zurück oder sind in der Lage, sehr schnell und aggressiv zurückzuschlagen, falls sie sich von irgendetwas bedroht fühlen.
Die Hunde
Hunde gelten seit altersher als Symbol für den Übergang vom Diesseits ins Jenseits; als Seelengeleiter oder Omentiere, die, da ihnen Hellsichtigkeit zugeschrieben wurde, durch Verhalten und Geheul Unglück und Tod ankündigten.Die drei bekanntesten Hunde sind Cerberus, der dreiköpfige Höllenhund, Cherubim, der Hüter der Schwelle und Anubis, der Seelengeleiter der alten Ägypter. Diese Nähe zum Tod und dem Übergang resultiert wahrscheinlich aus der alten Bestattungsform der Leichenaussetzung, wie sie heute noch z. B. bei den Tibetern üblich ist; dabei wird der Leichen fressende Hund zum Seelengeleiter und Symboltier für den Tod und den Übergang. In Indien gilt Shiva, der Gott der Zerstörung und Neuordnung, als Herr der Hunde, und Hekate, die Herrin des Zwischenreiches wird von Hunden begleitet. In dem Maße, in dem der Hund zum häuslichen Begleiter des Menschen wurde, wandelte sich seine Bedeutung für uns. Dem Speichel des Hundes wurde nun heilsame Wirkung zugeschrieben, die Wunden leckenden Hunde wurden zu einem Sinnbild für Prediger, die mit heilenden Worten die verwundeten Seelen der Menschen berührten und heilten. Weiße Hunde waren Symbol für die Treue und Hingabe zu Gott, wohingegen schwarze, struppige Hunde den dämonischen Aspekt, den Aspekt der Verführung darstellten. Judas z. B. wurde zum Teil mit einem schwarzen Hund dargestellt. Auch heute noch gilt der Hund bei auffälligem Verhalten als Vorankündiger für Unglücks- und Todesfälle und wird als treu bis in den Tod beschrieben.
Die Milch
"Am Anfang war die Welt ein Milchmeer, aus dem durch Drehen der Weltachse Tiere und Menschen hervorkamen." Die Milch ist das Lebenswasser, dem himmlische Kräfte nachgesagt werden. Das Land, wo Milch und Honig fließen, ist das gelobte Land, wobei Milch und Honig als Sinnbild für die Unsterblichkeit gelten. Milch ist das Heilmittel. Für die Menschen, die auf Gott vertrauen, werden in der Endzeit die Hügel überfließen von Milch. Bei Petrus gilt das Verlangen nach Milch als Verlangen nach Heil, und nicht zuletzt haben wir diesen unendlichen Raum des Universums, in dem unsere Erde existiert, Galaxie genannt und die größte Ansammlung von Sternen Milchstraße.
Was ist Milch? Milch ist das erste und spezifischste Nahrungsmittel für jedes Säugetier auf dieser Erde. Die erste Milch reinigt den Säuglingsdarm und sichert durch ihre Spezifität und den Gehalt an Antikörpern das Überleben aller Säugetierkinder, was besonders in der freien Natur überlebenswichtig ist. Im Märchen drückt sich das so aus, daß die Heldinnen die Milch bestimmter Tiere trinken und sich dadurch deren spezifische Eigenschaften aneignen. Milch ist der Ursprung, auf dem wir aufbauen, was unser Überleben sichert und uns abwehrstark macht. Milch steht symbolisch für den ersten Kontakt, die erste Beziehung in unserem Leben, Milch ist die Qualität der Beziehung zu der uns bemutternden Person und umgekehrt. Diese Qualität kann uns helfen, ins Leben zu treten, stark und voller Zuversicht, oder uns das Leben "versauern".
Die Spinne
Die Spinne gilt als eines der Ursymbole für das Weibliche/Mütterliche. Sie hatte von jeher zwei total gegensätzliche Bedeutungen - je nach BetrachterIn. Eine hat mit dem behütenden Aspekt zu tun: die Spinnenmutter, die ihre Kinder auf ihrem Rücken mit sich herumträgt, die hegt und pflegt, bis die jungen Spinnen selbständig genug sind, in die Welt zu ziehen, wo sie dann kunstvoll ihre Netze weben und den Schicksalsfaden spinnen. Die Anordnung im Netz wird auch als Symbol für eine kluge Zentrierung der psychischen Energien in der eigenen Mitte verstanden - für Lac caninum-PatientInnen ein wichtiger Schritt zur Heilung. Aber das Spinnen hat ja bekanntlich auch noch eine andere Bedeutung, womit wir zu dem anderen, dem Negativ-Bild der Spinne kommen. Wer spinnt, der spinnt, hat den Kontakt zur Welt verloren, spinnt sich irgend etwas zusammen, ist möglicherweise abgetrennt von der Realität. Das ist natürlich noch nicht alles! Die Spinne gilt als die Lauernde, alles verschlingend, was in ihr Netz kommt. Die alles verschlingende Mutter, die schwarze, zerstörerische Mutter. Sie lauert auf ihr Opfer, fängt und betäubt es mit einem lähmenden Gift. Daraufhin verschnürt sie es ordentlich, hängt es in die Vorratskammer oder saugt es genüßlich aus, nachdem sie mit dem Gift alle innere Struktur aufgelöst hat. Was für ein Bild! Einige Spinnen fressen nicht nur Fliegen, sondern, wenn es nach der Begattung nicht schnell genug davonkommt, auch das Männchen, das bei den entsprechenden Spinnenarten auch wesentlich kleiner ist.
Dadurch steht die Spinne auch symbolisch für das verführerische und männermordende Weibliche. Träume von Spinnen oder die Wahnidee, Spinnnen oder Schlangen dort zu sehen, wo keine sind, sind ein deutlicher Hinweis auf Lac caninum. Menschen, die ihre Mutter als bedrohliche, übermächtige oder klammernde Spinne erleben, brauchen meist Lac caninum. Interessant ist, daß das Diphtherie-Toxin ebenso eine lähmende Wirkung auf das Nervensystem ausübt wie das Spinnengift. In einem Buch über Träume stand zu lesen, daß sich Menschen, die von großen dicken Spinnen träumen, meist fremd in der Welt fühlen und die Empfindung haben, "diese Welt ist nicht meine Welt", was ein deutliches Lac caninum-Symptom ist ("Gefühl, als ob er über dem Boden schwebt, Gefühl, die Nase gehört einem anderen, oder Gefühle, alles was sie sagt, sei eine Lüge."). Heilung liegt im Zentrieren, im In-die-eigene-Mitte-Kommen. In der Chakrenlehre äußern sich früheste Störungen der Entwicklung in einer Unterfunktion des ersten, untersten Wurzelchakras, wodurch ein allgemeines Fremdheitsgefühl in der Welt entsteht. Daher wäre es wichtig, an der inneren Verwurzelung zu arbeiten, um eine stabile Basis, ein Selbstvertauen in die eigene Existenz zu schaffen und so mehr Stabilität im Leben zu erreichen.
Die Rottweiler
Die Hundemilch, aus der Lac caninum hergestellt wird, nimmt die DHU von Rottweilern (andere Firmen konnten keine Auskunft geben). Rottweiler sind 40-50 cm hohe, leicht gedrungen wirkende Hunde. Sie haben schwarzes Fell, das im Gesicht, unter dem Bauch und an den Beinen braun abgesetzt ist. Sie können gutmütige, friedvolle Familienhunde sein, abgerichtet jedoch können sie äußerst scharfe und gute Wachhunde abgeben. Sie sind gute Wachhunde, die genau darauf achten, daß die Grenze eingehalten, daß ihr Revier nicht verletzt wird. Das Thema Grenzen ist für Lac caninum-PatientInnen ebenfalls von großer Bedeutung. Es kann Menschen helfen, die nicht genau über ihre Grenzen oder Rechte und Pflichten Bescheid wissen - Menschen z. B., deren Grenzen wiederholt in Mißbrauchssituationen mißachtet und übertreten wurden. Andererseits kann es Menschen guttun, die fast alles als Bedrohung erleben und deshalb sofort "zubeißen", wenn sich ihnen jemand nähert.
Oft akzeptieren Rottweiler nur eine einzige Person als "Herrchen" oder "Frauchen". Auch Lac-caninum-kranke Menschen neigen dazu, sich eine Art Mutterersatz zu suchen, z. B. eine Musikgruppe, einen Politiker, eine Institution, eine Glaubensgemeinschaft oder eine Weltanschauung, woran sie dann bedingungslos glauben und wofür sie eintreten können. Dafür kämpfen sie dann wie ein Wolf. Rottweiler kämpfen fair und offen, sie sorgen für klare Verhältnisse, was wiederum ebenfalls für Lac caninum-Kranke eine schwierige Angelegenheit darstellen kann. Denn ebenso, wie die Symptome pendeln, was ja auch an den Rhythmus beim Stillen erinnert, pendeln Lac caninum-Patienten zwischen Entscheidung und Unentschlossenheit.
Die ersten Tage
(Klaus und Klaus, Neugeborene)."In der ersten Stunde nach der Geburt ereignet sich etwas ganz Besonderes. Bei einer Geburt ohne Komplikationen, in stiller Umgebung und bei gedämpftem Licht, wird sich das Neugeborene- wenn es genügend in Ruhe gelassen wird - auf die neue Erfahrung des "Auf-der-Welt-Seins" in einzigartiger, nur beim Menschen zu beobachtenden Weise einstellen - von der notwendigen physiologischen Umstellung einmal abgesehen. Diese Reaktion ist ein ruhiger, völlig wacher Bewußstseinszustand. Das Baby ist friedlich, es ist an ihren Körper geschmiegt und fühlt mit den Händen ihre Haut, seine Augen sind weit geöffnet und glänzen. Es schaut sie eindringlich an. Dieser besondere Wachzustand, diese angeborene Fähigkeit zur Kommunikation ist möglicherweise die erste Vorbereitung dazu, Bindungen zu anderen Menschen zu knüpfen. Diese erste Phase kann bis zu 40 Minuten nach der Geburt dauern. Man empfindet Ehrfurcht vor der Intensität und mächtigen Anziehungskraft dieses kleinen Menschleins bei seiner ersten Begegnung mit der Welt."
Die Bedürfnisse eines Säuglings nach der Geburt spiegeln in gewisser Weise eine Fortführung des vorgeburtlichen Lebens wider. Neugeborene genießen jede Stimulation, die ihrer Erfahrung im Mutterleib ähnelt: "Wärme, Anregung der Haut, Körperkontakt, Bewegung, das Geräusch des Herzschlags, Nahrung aus dem Körper der Mutter und das Saugen." Obwohl Säuglinge also vom Körper der Mutter getrennt sind, sobald die Nabelschnur durchtrennt wurde, sind sie noch nicht gänzlich bereit für eine Trennung.
Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, daß es nicht die biologische Mutter sein muß, die für das Kind sorgt. Grundsätzlich ist es auch vielmehr von Vorteil, wenn eine Mutter mit der Flasche stillt und dabei glücklich und zufrieden ist, als wenn sie gequält und voller Ablehnung mit der Brust stillt. In Studien über Säuglinge in Heimen wurde herausgefunden, daß die INDIVIDUELLE BEMUTTERNDE FÜRSORGE für die Entwicklung äußerst wichtig ist. Säuglinge, die zwar ausreichend Nahrung und Körperkontakt (auf den Arm nehmen) aber keine bemutternde Fürsorge erfahren hatten, wiesen eine hohe Sterblichkeitsrate auf. Diejenigen, die überlebten, waren in fast allen Entwicklungsstadien zurückgeblieben. Die Entbehrung der Mutter bzw. der bemutternden Fürsorge kann auch das Wachstum behindern und zu Zwergwachstum führen. Im späteren Leben können diese Kinder Persönlichkeitsstörungen haben, wie z. B. die Unfähigkeit, langdauernde und tiefe Beziehungen einzugehen. In den ersten Lebensphasen und Jahren bildet jeder junge Mensch eine Meinung über sich selbst, andere Menschen und die Welt im allgemeinen. Ein Säugling, der nicht beachtet wird oder dessen Bedürfnisse und Äußerungen nicht beachtet, respektiert oder befriedigt werden, glaubt, daß die Welt unzuverlässig ist und niemand da ist, auf den er sich verlassen oder dem er vertrauen kann. Er lernt, daß er keine Macht hat zu bestimmen und fühlt sich ohnmächtig und hilflos. Es kann sein, daß er an sich zweifelt, und sich wehrlos, ungeliebt und unwichtig fühlt. Er lernt, daß diese Welt kein guter Platz für ihn ist, daß er unwichtig ist, keiner ihn liebt und er keine Macht hat. All diese Themen und Schwierigkeiten finden sich im Arzneimittelbild von Lac caninum wieder.
Lac caninum
PatienntInnen, die Lac caninum brauchen, haben meistens durch den Verlust der Mutter, z. B. durch Tod, Krankenhausaufenthalte, Suchtproblematiken oder Ablehnung, ein entsprechendes Problem-Thema in ihrem Leben. Da Säuglinge nicht bewußt über die Dinge, die ihnen passieren, reflektieren, können sie auf Dauer, wenn sie nicht gepflegt, bekümmert und ernstgenommen werden, den Schluß daraus ziehen, unwichtig und überflüssig auf dieser Welt zu sein. Eine besonders schwierige Situation entsteht dann, wenn das Verhalten der bemutternden Person extremen Schwankungen unterworfen ist. Das Kind kann dann irgenwann nicht mehr zwischen Gut und Böse unterscheiden und gerät in große innerliche Verwirrung - eine Verwirrung, die sich letztendlich auch in eine Verwirrung über die eigene Existenz und Daseinsberechtigung ausweiten kann. Oft haben die bemutternden Personen selber Probleme mit dem mütterlichen Aspekt gehabt, sind vielleicht selber abgelehnt und/oder mißbraucht worden und geben nun ihren eigenen Mangel, die eigene Ohnmacht an die Kinder weiter. Daher stammt der Begriff, daß die Lac caninum-Krankheit eine Art Erbkrankheit ist. Ich kenne mehrere Fälle, in denen die ganze Familie erfogreich mit Lac caninum behandelt wird. All diese Umstände und Erlebnisse verhindern ein positives Lebensgefühl und ein Sich-Einlassen auf die Welt, so daß es neben der reinen Arzneimittelgabe sinnvoll ist, die PatientInnen durch eigene Arbeit - z. B. durch Badeanwendungen, Massagen, Ernährung und Therapie - immer wieder mit ihren eigenen Bedürfnissen und ihrer eigenen inneren Mütterlichkeit in Verbindung zu bringen. Auf diese Art kann möglicherweise dieses destruktive Selbst-Bild, wie oben beschrieben, durch neue Erfahrungen verwandelt werden in ein liebevolleres: "Ich erkenne mich an, ich bin liebenswert und wichtig, alles ist gut angelegt in meiner Welt, ich bin der lebende, liebende, freudige Ausdruck des Lebens."
MärchenDer "Wolf und den sieben Geißlein" gilt als das Lac caninum-Märchen, da es sehr viele Aspekte des Arzneimittelbildes berührt. In eine liebevoll geschützte Atmosphäre dringt in Abwesenheit der mütterlichen Fürsorge der gierige, zerstörerische Böse-Wolf-Komplex ein. Vielleicht ist es die bemutternde Figur selbst, vielleicht ein aggressiver Vater oder ein böser Onkel? Vielleicht auch die Diphtherie oder ein ablehnendes Selbstbild. Zunächst erkennen die Kinder, daß dies der böse Wolf und nicht ihre liebe Mutter ist. Da der Wolf aber von seiner Gier getrieben ist, versucht er die Kinder mit verschiedenen Hilfsmitteln über seine wahre Identität zu täuschen. Am Ende können die Kinder nicht mehr unterscheiden zwischen den Symbolen der bemutternden Fürsorge, die sie kennen (Pfote, Stimme) und dem bedrohlichen bösen Wolf, da er sich sehr gut getarnt hat. Sie öffnen ihm die Tür, und das bringt sie in Lebensgefahr. Sie lassen sich auf das Destruktive von Mutter, Vater, Onkel usw... ein bzw. können ihm nicht mehr ausweichen. Unversehens werden sie von dem Ungeheuer verschlungen und mit in den Strudel der Zerstörung gerissen. Welches Kind überlebt eine derart bedrohliche Lebenssituation? Nur ein einziges! Dasjenige nämlich, das sich in seiner Not weg aus der Welt in eine abgehobenere Ebene von Zeit und Raum geflüchtet hat, in den Uhrenkasten. Ein Ort, wo selbst der böseste Wolf diese Kinderseele nicht mehr erreichen oder zerstören kann. Es hat sich vielleicht in eine Tagtraumwelt geflüchtet oder eine Religion oder Weltanschauung, die möglichst weit von der eigenen Realität entfernt ist. Solch ein Mensch wirkt in der Praxis leicht abwesend, abgehoben oder wie durch einen Schleier. Man könnte sagen, er hat haben sich in gewisser Weise aus seinem Körper zurückgezogen und damit aus der unerträglichen Lebenssituation. Manche Lac caninum-PatientInnen sind, ähnlich wie schon bei den Hunden beschrieben, geistersichtig oder hellsichtig oder -fühlig, jedenfalls kann es sein, daß sie Dinge sehen, die andere nicht sehen; man kann es an den Wahnideen erkennen (s.o.).
Das Problem an der Lac caninum-Krankheit ist, daß es in einer Lebensphase entsteht, in der das Menschlein tatsächlich noch völlig abhängig und hilflos ist und nicht weglaufen oder zurückschreien kann. Deshalb sitzen diese Störungen tief und brauchen lange zum Heilwerden - wie auch das Mittel tiefgreifend und langdauernd wirkt. Die "Flucht in den Uhrenkasten" führt natürlich auch zu Geistes-und Gemütssymptomen, die sich als Schwierigkeiten im täglichen Leben, z. B. als Legasthenie, Geistesabwesenheit oder Fremdheitsgefühl gegenüber der Welt, zeigen. Lac cani-num ist tatsächlich ein wichtiges Mittel bei Legasthenie, zusammen mit Medorrhinum und Lycopodium.
Wie geht es nun im Märchen weiter? Der zweite Teil schlägt eine mögliche Lösung vor. Zunächst taucht die Mutter wieder auf, oder vielleicht taucht eine Mutterfigur wieder auf? Es findet also erneut Kontakt mit dem Mütterlichen statt - vielleicht mit einer lieben Tante, Oma oder auch einer/einem Therapeutin/Therapeuten, die/der nun die Rolle der positiven Mutterfigur übernimmt. Im Märchen geht es geradezu therapeutisch zu. Zunächst hilft die Mutter dem Kind aus seinem sicheren Versteck heraus und zurück auf die Erde. Es erzählt, wie alles zugegangen ist. Nun machen sich Mutter und Kind auf die Suche nach dem Böse-Wolf-Komplex. Der hat sich zum Schlafen niedergelegt und merkt nicht, daß Mutter und Kind ihn betrachten. Die Mutter beschließt, den Bauch aufzuschneiden und zu sehen, ob noch etwas Lebendiges darinen ist. Glücklicherweise sind alle verschluckten Anteile noch lebendig und springen erfreut über ihre Befreiung heraus. Nun füllen sie seinen Bauch mit Wackersteinen. Ein neues Symbol taucht auf: der Brunnen. Das zeigt, daß ein neuer Aspekt des Weiblichen hinzugekommen ist. Der Wolf möchte trinken, um nach der massiven Erdung durch die Wackersteine wieder in Fluß zu kommen. Dabei fällt er in diesen Brunnen, das Ursymbol des Mütterlichen. Dieses Neue ist so groß und stark, daß es mit dem Böse-Wolf-Komplex in Kontakt treten, es sogar aufnehmen kann, ohne davon zerstört zu werden. So erfährt selbst der Wolf am Ende eine Art Heilung, indem er in das mütterliche Symbol eingeht. Die Kinder sind frei und stehen nun wieder auf eigenen Füßen.
Das folgende Märchen beschreibt eine weitere Lac caninum-Situation und deren mögliche Lösung.
"Die unglückliche Prinzessin" handelt von einer Prinzessin, die von Geburt an eine böse Schicksalsfrau hat, die ihr nach dem Leben trachtet, und danach, ihr Leben zu zerstören. Das Märchen beginnt mit den Worten: "Es war einmal eine Königin, die hatte drei Töchter, und sie konnte sie nicht versorgen." Schon der Anfang drückt eine Mangelsituation aus. Die Bösartigkeit dieser Schicksalsfrau wird im Märchen dadurch erklärt, daß das Mütterliche bei ihrer Geburt nicht genügend bedacht wurde, da schon ihre Mutter keine lebendige Beziehung dazu gehabt hatte. Die Prinzessin geht von zu Hause fort, und überall, wo sie auf ihrer Wanderschaft Unterkunft findet, kommt nachts die Moira, die Schicksalsfrau, und zerstört das gesamte Mobiliar oder verwüstet den Raum, so daß die Prinzessin den Schaden bezahlen und flüchten muß. Eines Tages findet sie bei einer anderen Königin Anstellung. Diese erkennt ihr königliches Blut und ihr Problem und hilft ihr bei der Lösung. Also auch hier eine erneute Begegnung mit einer positiven und fast schon wieder therapeutisch helfenden Mutterfigur. Diese neue Königin erklärt ihr, sie müsse sich auf den Weg machen und ihre Schicksalsfrau aufsuchen, um sie um ein neues, besseres Schicksal zu bitten. Sie erklärt ihr alles, was sie über die Moira wissen muß und hilft ihr, sich auf diese Reise und die Begegnung vorzubereiten; eine Begegnung, die psychologisch gesehen natürlich in ihr selbst stattfindet, mit ihrer eigenen, inneren, selbstzerstörerischen Seite. Nachdem sie genug Kraft gesammelt hat, macht sie sich auf den Weg. Sie trifft ihre Moira, die jedoch alle Annäherungsversuche abschmettert. Sie verkörpert eine Seite in ihr, die vergessen und übersehen wurde, und die sie nun, da ihr Aufmerksamkeit zuteil wird, gar nicht mehr annehmen kann und will. Sie weigert sich und hält an der destruktiven Meinung über sich selbst und das Leben fest. Die Prinzessin geht jedoch beharrlich immer wieder auf sie zu. Diese Standhaftigkeit ist es, die letztlich dafür sorgt, daß die Moira sie erhört und das Geschenk in Form eines Brotes annimmt. Dafür gibt sie ihr ein neues seidenes Knäuel. Die Prinzessin erfährt, daß sie nicht nur schlecht über sich selbst denken muß, sondern durch ihre Aufmerksamkeit und Anteilnahme auch Gutes bewirken kann und in Bezug auf das Brot auch nährende und behütende Anteile hat. Hierdurch verliert ihr destruktives Selbstbild an Kraft. Es entwickelt sich ein neues, dem Leben zugewandteres, das ihr zu einem neuen, positiveren Schicksal verhilft. Im Märchen passieren noch einige Dinge, bis sich ihr neues Schicksal voll entsponnen hat. Am Ende heiratet sie einen wundervollen, hübschen Prinzen und wenn sie nicht gestorben sind, dann sind sie heute noch glücklich. Soweit Lac caninum im Märchen.Differential-Diagnosen:
Ich möchte noch kurz auf drei Differential-Diagnosen zu anderen Mitteln verweisen, wobei ich mich auf jeweils einen Punkt beschränkt habe, der mir wichtig erschien.
Natrium muriaticum
Wie in den Geistes- und Gemütssymptomen beschrieben, hat Lac caninum Bezug zu großer Traurigkeit. Allerdings erscheint sie im Bild von Lac caninum nicht als ein Erstarren zu einer Salzsäule, sondern als eine unglaubliche Dunkelheit und Düsternis. Im Gegensatz zu Natrium muriaticum, wo es häufig mehr um das Erinnern von Verdrängtem geht, sind die Themen bei Lac caninum klarer erkennbar an der Oberfläche und nicht so sehr vergraben; Natrium muriaticum hat den Schmerz und die Traurigkeit im Innersten gut und tief versenkt, während Lac caninum-PatientInnen unmittelbarer aus dem Schmerz heraus reagieren mit "Zubeißen" oder Rückzug. Wichtig für Lac caninum ist die Angst, die entsteht, wenn die Welt als grundsätzlich unsicherer Ort erlebt wird.
Tuberculinum
Tuberculinum ist ein Mittel für Menschen, die große Schwierigkeiten mit kontinuierlichen Beziehungen haben, für Leute, die lieber weglaufen vor Nähe und Verbindlichkeiten, die immer auf der Flucht sind. Auch Lac caninum hat große Schwierigkeiten, sich zu binden, sich einzulassen, sich zu entscheiden, langdauernde tiefe Bindungen einzugehen. Aber diese Menschen sichern sich Ersatz-Mütter oder Ersatz-Familien. Sie neigen eher dazu, Kontakt und eine relative Sicherheit in einer großen Gruppe zu suchen, während Tuberculinum-PatientInnen eher als unabhängige Einzelgänger und Abenteurer in die Welt ziehen. Abenteuerlich ist auch das Leben für Lac caninum, oft jedoch eher von der bedrohlichen als von der reizvollen Seite.
Sepia
Sepia hat viel mit dem Thema Nähe und Distanz zu tun und damit auch mit dem Gefühl von Sicherheit. Was Sepia und Lac caninum gemeinsam haben, ist die Verletzung der eigenen Grenzen. Daraus kann eine tiefe ("Selbst-") Unsicherheit über diese Grenzen und die Möglichkeit, sie zu behaupten, entstehen. Beide kommen in eine Notsituation, in der sie sich sehr stark zur Wehr setzen müssen. Sepia versucht es, in dem sie sich in dunkle Tintenwolken hüllt, die z. B. aus sehr verletzenden Worten bestehen können oder aus Anschuldigungen und Beschimpfungen. Während nun der Feind versucht, mit dieser Wolke umzugehen, bringt sie sich in Sicherheit. Lac caninum-PatientInnen beißen oder knurren so lange, bis der Angreifer in die Flucht geschlagen ist oder treten die "Flucht in den Uhrenkasten" an, ziehen sich total zurück in innere Gefilde, wo sie für Berührung und Angriffe unerreichbar sind. Dies führt dazu, daß zwar der Körper noch da ist, aber eben nur der Körper. Ähnlich wie bei der Sepia-Flucht bleibt dort, wo eben noch jemand war, eine Wolke, ein leerer Körper zurück, das Gegenüber ist verschwunden. Sepia lehrt, in dem Spiel von Nähe und Distanz klare Grenzen zu setzen, statt wolkige eindeutige Signale zu geben. Lac caninum lehrt, daß jeder Mensch ein wundervolles geliebtes Wesen ist und jeder hier auf dieser Erde seinen sicheren Lebensraum hat. Dazu gehört auch, diesen Raum anzunehmen, zu beschützen und zu erhalten.
Arzneimittelprüfung
Was ist mir begegnet in der Zeit, als ich diese Mittel geprüft habe?
Ich nahm es in der C 30,C 200,C 1000. Darauf gekommen war ich übrigens, weil ich eine ziemliche Abscheu gegen Spinnen habe und als sehr kleines Kind wegen einer Operation eine Zeit im Krankenhaus zubringen mußte. Nach der ersten Gabe Lac caninum C 30 beschloß ich, mal wieder auf's Land zu fahren und meinen Cousin zu besuchen. Er wohnte mit Freunden in einem sehr alten und noch nicht renovierten kleinen Bauernhof. Mich traf der Schlag! Das ganze Haus war voller Spinnweben und entsprechender Bewohnerinnen. Es waren so viele, daß ich mit der Zeit meine Angst vergaß und anfing, sie interessiert zu betrachten.
Die meisten Mitbewohner waren irgendwie alleine und hatten kaum enge und gute Freunde; dafür gab es dort um so mehr Hunde. In der Zeit fuhr ich öfter dahin, und wir feierten viele exzessive und drogenreiche Feten. Ich traf viele Musiker, die mit ihrem Instrument wie eins wurden. Sie konnten wunderbar und stundenlang spielen. Wenn sie jedoch von der Bühne kamen und der Drogenspiegel sank, wirkten sie unsicher und z.T. wie "zwischenmenschliche Analphabeten", sie waren sich meinem Eindruck nach ihrer selbst immer dann sicher, wenn sie mit ihrer Ersatzmutter in Kontakt waren (Instrument, Alkohol, Drogen). Es war schwierig für mich, mit ihnen in Kontakt zu kommen, und deprimierend. In der Zeit fiel mir ein Zitat von Quincy Jones in die Hände, einem der berühmtesten Komponisten schwarzer Musik, der sich als Kind bevorzugt im Schrank versteckte. Es lautet:"Es ist eine Qual, die eigenen negativen Energien in positive umzuwandeln ..., der Blues aber verwandelt Schmerz in Freude!"Weiter ging meine Reise zu einer der populärsten Bands der USA, The Greatful Dead. Hier erlebte ich eine Art Familie, die ungefähr aus 80.000 Mitgliedern besteht. Für viele von ihnen sind die Band, die Musiker, die Musik und besonders deren Philosophie zu einer Art Mutterersatz geworden. Viele reisen zu jedem Konzert. Auf dem Konzert herrschte tatsächlich familiäre Atmosphäre. Die meisten kannten sich, obwohl es viele Tausend Menschen waren. Von den ca. 8000 Leuten, die dort waren, kamen nur ca 5% aus Berlin bzw. Deutschland und Umgebung, alle anderen waren mit extra gecharterten Jumbos zum Familienfest aus den USA nach Germany gekommen. Drogen spielten auch hier eine wichtige Rolle, und in einer Zeitung las ich folgenden Satz über die Gruppe und ihre Anhänger: "Für die zahlreichen Fans geht es vor allem darum, ob der good vibrations augenblicklich abzuheben und wenn möglich nie wieder ganz herunter zu kommen."
Die ganze Prüfungszeit hatte ich viel mit allein lebenden Jugendlichen, deren Hunden, vielen Drogen und viel viel Musik zu tun. Die Situation erinnert mich an Mogli, der im Dschungel aufwuchs und der so guten Kontakt zu Tieren, seinen eigenen Instinkten und seiner Kreativität hatte, wogegen er mit den "normalen" Menschen aber große Probleme hatte. Er konnte gut im Dschungel, unter extremen Lebensbedingungen, überleben, aber das normale, zwischenmenschliche zivilisierte Leben war ihm fremd. Zum Abschluß möchte ich noch von zwei Träume berichten.
Träume
1. Ich war allein in einem kleinen Dorf. Ich war hierhergeflogen, hatte mir alles angesehen und war nun auf dem Rückweg. Also setzte ich an und flog leicht über den Boden dahin durch das Dorf. Plötzlich kam ein junger Dorfbewohener mit Fahrrad. Er entdeckte und verfolgte mich. Ich bekam Angst, stieg höher und flog über die Dächer. Er verfolgte mich weiter und wollte mich einfangen. Ich flog immer weiter und höher, um ihm zu entkommen, aber es schien, als gäbe es keinen Platz auf der Welt, wo ich sicher vor ihm gewesen wäre; ich hatte große Angst und fühlte mich in Bedrängnis. Mir fiel ein, daß die Trennung von sichtbarer und unsichtbarer Welt nur sehr dünn sein sollte. Ich wußte, daß ich mit der Kraft meines Willens in diese Welt flüchten konnte. Also konzentrierte ich mich, flog in den Himmel und plötzlich durch ihn hindurch ins All. Weiter kam ich nicht. Nur eben an die Kante, auf der ich zu sitzen kam, zwischen dem Himmel und dem All. Dort verschnaufte ich. Um mich herum war es wundervoll friedlich und still. Mein Verfolger konnte mich hier nicht mehr erreichen. Ich war in Sicherheit.
2. Ich war auf dem Weg zu einem Feund, den ich nur aus Briefen kannte, die wir uns hin und wieder geschrieben hatten. Er hatte mir genau beschrieben, wie ich zu ihm komme. Was ich vorfand, war eine völlig heruntergekommene Gegend mit alten Häusern, verfallen und dunkel. Viele Jugendliche waren hier zusammen, lebten in diesem Abseits, über die die Welt der Erwachsenen in Form einer Autobahn hinwegrollt. Als erstes betrat ich ein Haus mit einer Art Disco und Kneipe. Viele junge Menschen waren hier, viele Drogen, viel Musik und Düsternis. Doch ich fand meinen Bekannten nicht hier, sondern im Nachbarhaus. Ich hatte gedacht, hier wäre die Kneipe, aber alles war ruhig, dunkel, trostlos. Wieder saßen viele Drogensüchtige junge Leute herum. Mein Bekannter hieß Nicki, und es stellte sich heraus, daß er der Ober-Drogendealer war. Er saß mit einem Spritzenbesteck auf der Treppe und spritzte seinen Freunden "Crack". Er war selber süchtig und tief in diese Szene verstrickt. Er wirkte sehr gefaßt und stark und erzählte mir, daß ich mich nicht zu fürchten bräuchte, er hätte sich gerade einen Schuß gesetzt und der würde so lange wirken, wie ich bei ihm zu Besuch wäre. Ich war entsetzt über seine Klarheit. Ich hatte gedacht, er wollte meine Hilfe, um hier herauszukommen, aber er hatte sich schon längst entschieden. Ein besseres Leben konnte er sich nicht vorstellen; er wußte, daß er hierhergehörte und hier enden würde. Für ihn waren die besseren Leben nicht gemacht. Hier gehörte er hin, zum Abschaum, zum Müll unter der Autobahn. Was für ein bedrückendes Bild! Einmal noch begehrte er auf. Er zeigte mir diesen bedrückenden Lebensraum, von dem er annahm, er sei der einzige Raum, den die Erwachsenen ihm und seinen Freunden einräumten. War da nicht auch etwas Wahres dran? Dann sank er zurück in seinen dumpfen Drogenrausch. Alles bieb, wie es war, es gab keine Hoffnung, keine Wahl, keine Möglichkeit, etwas zu verändern oder mehr Lebensraum zu entdecken. Damit war der Traum beendet.
Repertoriumsauszug
Allgemeinsymptome:
Ständiger Symptomwechsel; SEITENWECHSEL3, selten beidseitig,
z. B. heute rechts u. morgen links usw.
Wechsel alle paar Stunden oder Tage
wandernde Schmerzen3
Wechsel diagonal, kreuzweise, z. B. rechter Arm, linkes Bein (Kali.bi,Puls.)
Wechsel zw. Vorderund Rückseite
Beschwerden am Morgen des einen und am Nachmittag des nächsten Tages
ABSOLUTE Notwendigkeit, STÄNDIG DIE LAGE ZU WECHSELN!
Verlangen nach Bewegung, die aber verschlechtert
FOLGEN VON DIPHTHERIE: Lähmung2, Beschwerden in der Rekonvaleszenz
Ohnmacht durch Druck in den Lenden
geschwürige Stellen haben ein trockenes, glänzendes Aussehen
Lac-c. ist ein sehr tiefgreifendes und langwirkendes Mittel
Psyche:Es sind nervöse, ruhelose und sehr sensible Naturen
Eigenwillig, wollen alles ändern, aber konzeptlos
Begeisterungsfähig, wollen alles anfangen, bringen aber nichts zu Ende
Entschlußlosigkeit hängt ihr Mäntelchen nach dem Winde
Schreibt Gemeinheitenn an ihre Freunde
Hält sich für unwichtig, unbedeutend im Umgang mit Mitmenschen
Schwierigkeiten am Aufbau stabiler Beziehungen
Fühlt sich MUTTERSEELENALLEIN auf der Welt, glaubt sie hätte keinen einzigen lebenden Freund mehr und müßte ins Kloster gehen (nur Lac-c.)
Aggressiv, haßerfüllt, Wutanfälle beim kleinsten Anlaß
Wiederwärtige, reizbare Kinder, die die ganze Nacht schreien3, bes. Nachts (Jal.,Nux.v.,Psor.)
Fluchen und Schwören
Glaubt, alles, was sie sagt, sei eine Lüge
Glaubt, daß seine Ansichten erfunden sind
Gefühl, als gäbe es keine Wirklichkeit mehr
Gefühl, als spräche nicht sie/er selbst, sondern jemand anders
Gefühl, ihre/seine Nase gehört einem anderen
Meint, nicht sie/er selbst zu sein
Sehr vergeßlich für Worte, schreibt Worte falsch, läßt Buchstaben aus für Absprachen, läßt Eingekauftes liegen
verspricht sich häufig2
beim Lesen ändert er schnell seine Meinung, läßt Dinge weg, oder fügt sie hinzu
Beschwerden infolge von Erwartungsspannung
hat viele Einbildungen, störende, quälende Gedanken
Furcht vor Geisteskrankheiten; Furcht, unheilbar krank zu sein
Verzweifelt, hoffnungslos, schnell niedergeschlagen
kann jeden Augenblick weinen, chron. Trübsinn
Glaubt, schwere schwarze Wollken hüllen ihn ein, alles erscheint so dunkel, wie es dunkler nicht mehr geht
Andauerndes zwanghaftes Händewaschen
im hysterischen Zustand liegt er/sie tagelang im Bett mit gespreizten Fingern und würde rasend werden, wenn sie sich nur leise berührten, während sie fester Druck gleichgültig läßt (Lach.)
Sieht übergroße Spinnen auf sich zu kommen (Halbtraum)(nur Lac-c.)
Glaubt, Spinnen, Schlangen und Ungeziefer zu sehen und kann allein sein kaum ertragen
Sieht im Dunkeln alte verzerrte, häßliche Gesichter, die ihn/sie sehr quälen
Schlaf:Bauch- oder Knie-Ellenbogenlage
Schreien der Kinder im Schlaf2, Speichelfluß im Schlaf2
Träumt einzunässen, wenn er erwacht, tut er es wirklich gerade (Sep.)
Träume:von SPINNEN und SCHLANGEN, von Insekten
bedrohliche Träume
wird von SPINNEN verfolgt, bedroht, ermordet
Märchen:Der Wolf und die sieben Geißlein ,
Dornröschen
Die Unglückliche Prizessin
Das häßliche kleine Entlein
Filme:Rambo-Filme
Dirty Harry-Filme
Natty Gun
Das Haus der Vergessenen
Woolven
Der Seewolf
Wolfsblut
Ausflug am Valentinstag
Das Dschungelbuch
Figuren:
Mogli
Romulus und Remus
Dirty Harry (Clint Eastwood)
Charles Bronson
Der Seewolf (R. Harmsdorf)
FarbenSchwarz, Braun, Grau-verwaschen
Tarot:
Spider-Woman
Königin der Scheiben
Anette Dröge, Heilpraktikerin,
Motzstr. 60, 1000 Berlin 30
- Re: An die schnarchenden Krieger: Lac caninum !! Badland Warrior 20.1.2003 14:43 (1)
- Allerdings: Badland Warrior 20.1.2003 14:44 (0)