Re: Egoistisches vs. altruistisches Handeln in Krisenzeiten und 3 Fragen @all
Geschrieben von Johannes am 06. Januar 2003 12:39:37:
Als Antwort auf: Egoistisches vs. altruistisches Handeln in Krisenzeiten und 3 Fragen @all geschrieben von SoL333 am 03. Januar 2003 11:54:48:
> Nun möchte ich Euch bitten, wenn Ihr denn möchtet, Euch kurz in folgende
> 3 Fallbeispiele hineinzuversetzen und anschließend zu beantworten, wie
> Ihr Euch hypothetisch in dieser Situation verhalten würdet.
Hallo Chrissi,hier endlich meine Antworten:
> ...Er ruft Dir mit zitternder Stimme etwas zu, was Du nicht verstehst,
> Du nimmst an, daß es etwas russisches war. Du hattest mal ein Waffe ge-
> funden und sie hinten in den Hosenbund gesteckt. Du könnetst sie sehr
> schnell ziehen, denn Du hattest zufällig sowieso eine Hand am Rücken
> gehabt, weil es gejuckt hatte, als der Russe hervorsprang.
> Was würdest aus heutiger Sicht hypothetisch tun?Ich beginne jetzt mit Russisch lernen (nicht wg. den Prophetien) und würde hoffen, mich verständigen zu können. Aber unabhängig davon, ob ich Russisch kann: In Deinem Szenario scheint er mich nicht zu bedrohen, ich würde meine Waffe also versteckt halten. Schießen hätte auch keinen großen Sinn, denn in Hörweite des Knalls sind bestimmt noch andere Russen. Also bleibt eh nur der Versuch, miteinander auszukommen.
> Fall B)
> Der Bürgerkrieg ist im vollen Gange, Du bist in einer betroffenen Stadt,
> musstest in einen Hinterhof fliehen und versteckst Dich hinter einen
> Müllcontainer.Es ist mein klares Ziel, bei einem Bürgerkrieg nicht in einer Großstadt zu sein. Und dazu sehe ich gute Chancen, da man bei beginnendem Bürgerkrieg im Gegensatz zu einem plötzlichen Krieg durchaus noch den Wohnort wechseln kann.
> Du könntest Ihn jetzt leicht besiegen, den Kampf beenden und den Kleinen
> vor dem sicheren Tod bewahren. Doch Du müsstest dafür Dein Versteck
> preisgeben.
> Was würdest Du aus heutiger Sicht hypothetisch tun?Schwierig zu beantworten, da ich keine Kampferfahrung habe. Wie sollte ich also wissen, ob ich ihn leicht besiegen kann? Wenn ich mir das spontan zutrauen würde, würde ich es wohl tun, auch unter Verlust des Verstecks.
> Fall C)
> Du bist früher mal bei der Bundeswehr gewesen, normaler Wehrdienst und
> die Lage wird kritisch. Du bist zuhause, durch die Nachrichtsperre ahnst
> Du nicht viel, wie akut alles mittlerweile ist. Es klingelt. Du öffenst
> die Tür, erwartest den Nachbarn oder die Zeugen Jehovas. Zu Deiner Über-
> raschung stehen 2 Feldjäger vor der Tür und bitten Dich durchaus höf-
> lich, sie hereinzulassen.Du meinst, daß das so ablaufen wird?
Als die Araber Israel überfallen wollten und die Israelis im letzten Moment Wind vom Angriff bekamen, fuhren Busse selbst an diesem hohen Feiertag durch die streng orthodoxen Viertel, um Rekruten abzuholen. Es war die Vernichtung Israels geplant, da blieb keine Zeit mehr, bei einer Tasse Kaffee auf das Mitkommen zu warten.
Ich glaube also, es würde, wenn ein Überfall stattfindet, viel schneller gehen, die Leute hätten sich eher an Sammelplätzen einzufinden. Nur die, die sich drücken wollen, würden dann von Feldjägern gesucht. Mich würde es zuletzt treffen, da ich nicht beim Bund war, dafür wäre ich wohl als "Volkssturm" (oder sonstiges Kanonenfutter) vorgesehen. Da in dieser Zeit aber wohl eine reale Bedrohung für uns vorliegt (und nicht nur Krieg um Rohstoffe etc.) würde ich mich wohl nicht weigern.
Okay, alles zum Glück sehr theoretisch, danach kann ich auch immer etwas unsicher antworten.
Gruß
Johannes