fahrad als fluchtfahrzeug

Geschrieben von Ismael am 04. Januar 2003 14:55:41:

Als Antwort auf: Fluchtfahrrad,Bereifung geschrieben von Tauernsäumer am 04. Januar 2003 13:59:01:

>hallo miteinander
>mir ist zum thema fluchtfahrzeug noch etwas eingefallen!falls jemand
>an ein fahrrad als fluchtfahrzeug denkt,wäre zu überlegen ob es nicht
>möglich ist die reifen auszuschäumen.bei radladern die zb. auf müll-
>halden oder schrottplätzen eingesetzt werden,wird das gemacht.das
>resultat einer solchen behandlung soll sich wie ein vollgummireifen
>verhalten.reifen die keinen platten bekommen,sind ja auch nicht unwichtig
>oder?mit einem fluchtfahrrad wird man ja auch keine rennen fahren.
>wäre mal eine erkundigung bei einer reifen-oder transportgerätefirma
>wert!
>
>der tauernsäumer

hallo tauernsäumer,

die idee scheint ja erstmal nicht schlecht zu sein, aber ewig hällt auch ein ausgeschäumter reifen nicht und es könnte schwierig werden, einen solchen reifen dann auszutauschen. vielleicht ist es günstiger, sich einen vorrat an reifenpilot zuzulegen. das zeug kann man auch prophylaktisch verwenden und außer ein wenig sauerei gibt es eigentlich keine probleme beim reifenwechsel!
ich habe in einer fluchtsituation (ein rudel omas, die mir in den weg gesprungen sind und mir keine chance gelassen haben, was nichts daran änderte, das ich ein fahradraudi und sowieso schuld bin, war grade außerhalb der sicht- und schimpfweite, als besorgniserregende geräusche vom vorderrad kamen) mal einen reifen in weniger als zwei minuten geflickt (anhalten, loch suchen, flicken drauf, aufpumpen, nichts wie weg)! ich halte ein fahrrad für ein durchaus brauchbares fluchtfahrzeug. werkzeug und ersatzteile (speichen, schläuche, reifen) sind aber ein unbedingtes muß. man sollte sich vorallem auch darum bemühen, arbeiten wie das zentrieren der felge auch ohne zentrierramen hinzukriegen (es geht, habe schon einige räder nur mit einem speichenschlüssel und den bremsbacken als referenz sauber eingespeicht)! während der tour, bei der es zu dem zwischemnfall mit den omas kam, hatte ich rund 20 kg gepäck dabei(zelt, schlafsack, werkzeug, verpflegung, sonstwas) nicht zuletzt um zu testen, wie es sich mit soviel gewicht überhaupt fährt. die tägliche km leistung waren durchschnittlich etwas über 100km (70-120km) über radwege. mehr sollte man sich besser nicht vornehmen, da ja auch noch ein lager zu errichten ist und das rad jeden tag der wartung bedarf. wenn es gut läuft, kann man natürlich auch weiter fahren, aber im dunkeln ein lager zu errichten und morgens beim aufstehen erstmal am rad schrauben, bevor es losgeht, ist meiner meinung nach keine gute idee! ich hatte seinerzeit nur packtaschen auf dem hinteren gepäckträger, sodaß das hinterrad ziemlich beansprucht wurde und ich jeden abend die speichen kontrollieren und im allgemeinen auch eine leichte acht aus der felge ziehern mußte. wer daran denkt, sich im fall der fälle mit dem fahrrad auf den weg zu machen, sollte sich vielleicht mal dazu durchringen, mal eine mehrtägige tour mit kompletter ausrüstung zu unternehmen, um sich mit den problemen vertraut zu machen. vorher vielleicht mal eine kürzere tour, so um die 100-150km, aber trotzdem mit vollem gepäck! bei der mehrtägigen tour sollte schon alles ziemlich gut klappen, sonst kommt mehr frust als freude auf (ist kein schlechtes gefühl sich in den ungläubigen blicken von spaziergängern oder radfahrern zu sonnen, wenn die erfahren, von wo man kommt!)

Ismael


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