Re: Bodenbestellen, anpflanzen, Tierhaltung

Geschrieben von mica am 02. Januar 2003 21:28:33:

Als Antwort auf: Bodenbestellen, anpflanzen, Tierhaltung geschrieben von ex-Soldat am 02. Januar 2003 01:46:57:

>Vielleicht ist hier im Forum einer der noch einsam auf einem Berghof lebt und mal schildern kann was man so braucht auf Dauer und was für Tiere einem das überleben sichern (Kleintierhaltung, Vieh).
>Ex-Soldat

Hallo,

Für Anfänger gut geeignet ist die Zucht von Hasen;

sie vermehren sich rasch, pro Wurf gibts im Schnitt sechs Junge,
das Fell ist nutzbar,
die Fütterung einfach - zweimal am Tag ausreichend Grünfutter, oder Heu (Körner wird man selber essen),
können in Käfigen gehalten werden - die man wiederum gut "verwahren" kann, falls jemand meint Nachbars Hase schmeckt am Besten ;)

Um Milch zu gewinnen wären zwei, drei Milchschafe, plus Bock geeignet(Ziegen fressen auch Laub, falls Du in einer waldreichen Gegend wohnst);
die Wolle und das Fell lassen sich nutzen,
sie sind ruhiger als Ziegen;

Statt vier Schafen oder Ziegen könnte auch eine Kuh gehalten werden - der Vorteil, es ist nur ein Tier zu betreuen, der Nachteil Du brauchst einen Stier, damit sie weiter Milch gibt.

Die Heugewinnung von Hand ist aufwendig!
Zusätzlich musst Du Einstreu und ev. Kräuterheu(um Erkrankungen vorzubeugen - die Kuh ist Deine Lebensversicherung) für den Winter sammeln(Farnkraut, Laub, Moos..)
Für abschüssigeres Gelände sind leichtere Rassen wie Jersey zu empfehlen - sie geben auch sehr rahmreiche Milch - gutes Fett(Butterschmalz) für die mageren Tage.

Früher wurden Kühe auch zum Ackern eingesetzt; die Anstrengung verringert aber die Milchleistung.

Mit Pferden habe ich keine Erfahrung; der Futter-Aufwand ist aber sicherlich zu hoch, wenn alleine gewirtschaftet wird.

Geflügelhaltung:
Ist etwas fließendes Wasser vorhanden, lassen sich Ente und Gänse halten(es wäre auch ohne Wasser möglich, empfinde ich aber als Tierquälerei); diese Tiere weiden Gras wie Schafe, und die Gänse fungieren als Wachhunde*g*.

Wenn Du bodenständige Hühnerrassen bekommen kannst sind sie robuster, ans Klima angepasst.
Zwerghühner legen prima Eier, aber kleine und sind sehr flugfreudig - weniger gut für den Gemüsegarten ;)
Schwere Rassen wie Silberwyandott oder Amrock haben eher ein ruhigeres Gemüt, geben mehr Fleisch, legen halt nicht so fleißig wie Batteriehennen und sind vorzügliche Bruthennen(Kükenaufzucht könnte ein Zusatzeinkommen sein).

Ach, das Schwein hätte ich fast vergessen:
In Wanderkobeln kannst Du behaarte Tiere fast das ganze Jahr über draußen lassen(mit Unterstand, oder Zugang zum Stall, nach der Ernte wird der eingezäunte Acker nochmal vom Schwein umgepflügt und gedüngt. Wir hatten ein Turoc-Schwein, eine sehr robuste Amerikanisch-iberische Kreuzung(nein, nicht Dich BW *g*), das rotgefärbtes, zartes Fleisch und viel Fett hatte und noch dazu sehr sanftmütig war.
Im Herbst läßt es sich gut mit Eicheln, Bucheckern und Kastanien mästen - dazu braucht es halt einen Hüter der mit ihm in den Wald geht.

In Notzeiten wird man aber Bucheckern lieber selber essen(oder zu Öl pressen), als sie an Schweine zu verfüttern.

Im Prinzip sind für Extremlagen oder Zeiten mit geringem Futterangebot alte Haustierrassen von Vorteil, sie überstehen diese besser, da sie meist geringere Ansprüche stellen und seltener erkranken.
Mehr Infos siehe Link;

mica




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