Re: Die Gretchenfragen mit dem Pferdefuß
Geschrieben von Fred Feuerstein am 28. Dezember 2002 13:34:16:
Als Antwort auf: Re: Die Gretchenfragen mit dem Pferdefuß geschrieben von Ismael am 28. Dezember 2002 12:57:52:
>und da badland,
>soll das forum greifen! der leicht unnormale städter (die normalen ziehen wohl nicht auf eine alm) ist sicher mit den unwägbarkeiten schlicht überfordert. einige leute hier haben aber schon einschlägige erfahrungen gemacht, andere haben ideen, die sie, von erfahrenen leuten komentiert haben möchten! an alles kann man dabei sicher kaum denken, denn selbst wenn die prophs zu 100% eintreffen, mag jedes einzelschiksal individuell verschieden sein! mag sein, das die abgelegene alm ausversehen von einer verirrten rakete geplättet wird, oder ein häußchen mit garten, zwei kilometer neben der einmarschroute völlig intakt bleibt! wer sich mit leuten unterhält, die den 2. weltkrieg erlebt haben, wird das bestätigen können. während die einen fürchterliches erlebt haben, haben andere schlicht glück gehabt. meine großmutter war bis zum letzten kriegstag mitten in berlin als schwesternhelferin in einem krankenhaus. trotz bombardierung, häuserkampf und nach ende der kampfhandlung den marsch zu fuß von berlin ins rheinland hat sie doch nie wirklich gehungert oder wurde opfer größerer unannehmlichkeiten. zeitgleich haben andere leute, die sich ganz in der nähe befunden haben, eventuell die hölle auf erden erlebt!
>ich denke, die möglichkeiten der vorsorge sind vielfältig und reichen vom bescheidenen voratslager im abgehängten zwischenboden der großstadtwohnung, bis zum perfekt ausgerüsteten abc-bunker. jeder nach der jeweiligen überzeugung und den zur verfügung stehenden mitteln!
>Ismael
Hallo Ismael,Das ist eben die Krux des Unwägbaren.
Es gibt Menschen, die ziehen die Sch... magisch an. Ich denke solche Menschen haben auch in einem ABC-Bunker 1000m unterm Matterhorn noch das Pech, daß irgendwas saudummes passiert. Andere Menschen bereiten sich nicht vor, haben dann aber so viel Glück, irgendwie durchzukommen.Ich gehöre bisher zu keiner dieser beiden Kategorien.
Ich versuche positiv zu denken, UND mich physisch vorzubereiten mit den Mitteln die ich habe. Derzeit renoviere ich ja eine Ferme in den Vogesen als zweiten Fluchtpunkt, oder wenn nichts passiert als Altersruhesitz.Es gibt dazu bei der Helmsauer Marie eine nette Geschichte:
Daß die Marie die Gabe der Präkognition besaß, ist hundertfach bezeugt. Ein anderer Nachbar, Hiasl mit Rufnamen, hatte im Krieg schwere Gefahren bestanden. Einmal wurde ihm die Mütze durchschossen, ein andermal die Hose. Beide Male kam der Hiasl wie durch ein Wunder ohne nennenswerte Verletzung davon. Den kinnans zehamoi durch d'Haubn schiaßn und zwanzigmoi durch d'Hosn, koa Kugl ko' eahm net o!, sagte Marie wiederholt zu der besorgten Mutter. Sei Stern laßt des net zua! fügte sie dann meist mit einem vielsagenden Blick hinzu. Als der Hiasl aber das letzte Mal auf Urlaub heimkam und sich die Nachbarin in ei-nem vertraulichen Zwiegespräch mit der Marie noch einmal der Gefeitheit ihres Sohnes versichern wollte, schüttelte die Alte fin-ster den Kopf. Naa, so gwiß seg i dees jetz nimma, was i gsegn hab. Des was da -r -i gsagt ha, guit nimma. Sei Stern hot si draaht. Muaßt betn, Nachbarin. Mehr sagte sie nicht. Aber einem ande-ren Dorfbewohner gegenüber sagte sie: Ob der no amoi hoam-kimmt? Wünschn daat i's eahm, aber i glaabs net. Wenige Tage darauf ist der Hiasl im Mittelabschnitt in Rußland gefallen.
Ce la vie
mit freundlichen Grüßen
Fred