Wegen der Germanen

Geschrieben von Arkomedt am 27. Dezember 2002 03:46:53:

Als Antwort auf: Re: Wegen der Nahrungsgrundlage... geschrieben von Freddie am 26. Dezember 2002 23:51:08:

>Die Germanen waren aber größtenteils "esoterische Weicheier": Respekt vor
>dem Leben, vor den Tieren und allem was da kreucht und fleucht: Fleisch
>gabs zwar auch ab und zu aber eher in Ausnahmefällen. Germanische
>Spiritualität mit dem heutigen Materialismus ("Nur was ich sehe ist real")
>gleichzusetzen grenzt ja fast schon an Blasphemie und Ignoranz. So dumm
>waren unsere Vorfahren nun auch wieder nicht. Ganz im Gegenteil. Das waren
>Esos par Execellence und waren Meister im Umgang mit den Kräften der
>Natur.
>Gruß
>Freddie

Darf man erfahren, woher diese tiefen Einsichten in das Wesen der germanischen Stämme stammt? "Esoterische Weicheier" waren sie also, samt und sonders. Ach ja. Und sie hielten keine Haustiere und keine Sklaven? Und auf der Jagd verhielten sie sich wie die Edelsten der Edlen nordamerikanischen Prärieindianer, sie sangen die Seelen der erlegten Tiere in den Himmel hinauf.
Oh ja, vielleicht war es so. Vielleicht war ja Tacitus nur ein blöder Spinner, wenn er von den barbarischen Sitten dieser edlen Germanen berichtete.

Freddie, Verklärungen nützen genausowenig wie Pauschalisierungen! Die Germanen waren genau wie die Slawen und die Römer und die Hunnen und die Chinesen immer nur Eines: Menschen ihrer Zeit und ihres Kulturkreises! Naturverbunden, wenn es möglich war, naturzerstörend, wenn es nötig war.

Allein die unbegrenzte Vermehrung des Menschen auf diesem Planeten wirkt zwangsläufig umweltzerstörend, egal, ob sich das einzelne Individuum darüber bewußt ist oder nicht. Egal, ob sich dieses Individuum naturverbunden fühlt oder nicht. Egal, ob dieses sechsmilliardste Teil einen Baum nachpflanzt oder auch hundert, es wird den Regenwald nicht retten können.

Na los, her mit den Quellen für Deine Germanensicht, Freddie!

Freundlichst, Arkomedt.


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