TV-Tipps des Gentechnischen Netzwerkes
Geschrieben von Inge am 05. Februar 2006 16:59:55:
TV-Tipps zum Thema Gentechnik, Fortpflanzungsmedizin und angrenzende Bereiche
für die Woche vom 6. - 12. Februar 2006:
BESONDERER HINWEIS:
AM DONNERSTAG, 9. FEBRUAR 2006, ZEIGT ARTE VON 22.25 - 23.25 UHR DIE DOKUMENTATION "LEBEN AUSSER KONTROLLE - 1. VON SAATGUT UND SAATGUTMULTIS" (SEHR GUTE DOKUMENTATION ZUR AGRO-GENTECHNIK !)
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Montag, 6. Februar 2006:
3 SAT, 18.30 - 19.00 Uhr (30 Minuten):
"NANO - WISSENSCHAFTSMAGAZIN"
Geplantes Thema u. a.: Aids-Labor auf Rädern
Wolfgang Göhde, emeritierter Professor des Uni-Klinikums Münster, hilft dort, wo normalerweise niemand hinkommt, wo es weit und breit kein Krankenhaus oder irgendeine Art medizinischer Versorgung gibt: Mit seinem mobilen Aids-Labor reist er durch den afrikanischen Busch und zeigt, dass Menschen, die Aids haben, mit medizinischer Hilfe ein relativ normales Leben führen können.
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Dienstag, 7. Februar 2006:
3 SAT, 18.30 - 19.00 Uhr (30 Minuten):
"NANO - WISSENSCHAFTSMAGAZIN"
Geplantes Thema u. a.: "Hobbits" schreiben Evolutionsgeschichte neu
Die vor zwei Jahren in Indonesien gefundenen Überreste eines Zwergenmenschen repräsentieren wirklich eine neue Menschenart. Die neuen Funde widerlegten die Annahme einiger Kritiker, dass das ursprüngliche Skelett zu einem Pygmäenmenschen oder zu einer bereits bekannten Frühmenschenart mit einem krankhaft verkleinerten Gehirn gehört.
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(Mittwoch, 8. Februar 2005: keine TV-Beiträge)
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Donnerstag, 9. Februar 2006:
ARTE, 15.25 - 16.50 Uhr (85 Minuten):
"MAIS IM BUNDESHUUS"
Dokumentation (Schweiz, 2003, von Jean-Stéphane Bron) über die Hintergründe, die Verhandlungen und den Gesetzgebungsprozess bei der sogenannten "Gen-Lex", einem Gesetz zur Agro-Gentechnik, im schweizerischen Bundeshaus (ausführliche Hintergrund-Dokumentation über die verhärteten Fronten bei der Agro-Gentechnik und die parlamentarische Arbeit in einer modernen Demokratie, Erstausstrahlung)
--> Programminformation (www.arte-tv.com):
Im Zimmer 87 des schweizerischen Bundeshauses trifft sich eine parlamentarische Kommission, die ein Gesetz zur Gentechnik erarbeiten soll. Hinter verschlossenen Türen wird das so genannte "Gen-Lex" beraten, während draußen geduldig ein Filmteam wartet. Regisseur Jean-Stéphane Bron wirft mit "Mais im Bundeshuus" einen neugierigen Blick hinter die Kulissen der Gesetzgebung einer modernen Demokratie - die der Schweiz. Spannend und witzig zeigt der Film die Machtspiele, aber auch die Grenzen des Politsystems. Eine Parabel auf die Macht - nicht nur in der Politik.
Jean-Stéphane Bron und sein Filmteam warten: darauf, dass sich die verschlossenen Türen der parlamentarischen Kommission zur Erarbeitung eines Gesetzes über Gentechnologie öffnen. Natürlich sind die Verhandlungen geheim. Dennoch geben die Hauptakteure in den Verhandlungspausen bereitwillig Auskunft über den Stand der Dinge und ihre Strategie. Es gilt Verbündete zu gewinnen und Kompromisse zu schließen. Wirtschaftsvertreter und Anhänger dieser revolutionären Technik treffen auf heftigen Widerstand der Gentechnikkritiker, die befürchten, dass alles außer Kontrolle gerät. Bron beobachtet vor allem fünf Politiker aus den an der Regierung beteiligten Parteien: Auf der Seite der Gegner der Gentechnologie stehen die Biobäuerin Maya Graf von den Grünen, Liliane Chappuis von der SP und - für alle Beteiligten etwas unheimlich und überraschend - der Bauer Sepp Kunz von der rechts-konservativen SVP . Ihr größter Rivale ist Johannes Randegger, ein eng mit der Pharmaindustrie verbundener Mann der liberal-konservativen FDP (Freisinnig-Demokratische Partei). Unentschlossen ist dagegen noch Jacques Neirynck von der konservativen CVP ; um seine Zustimmung wird auf beiden Seiten mit harten Bandagen gekämpft. Die Kamera beobachtet, ohne eine wertende Position einzunehmen, wie diskutiert, abgewägt und "geklüngelt" wird, wie Ergebnisse per Handy weitergeleitet werden, Schultern geklopft und per Augenzwinkern Allianzen geschlossen werden. Der "Politthriller" bleibt, auch aufgrund seines brisanten Themas, bis zum Ende spannend - und zeigt ein Stück echte Demokratie.
ARTE, 22.25 - 23.25 Uhr (60 Minuten):
"LEBEN AUSSER KONTROLLE - 1. VON SAATGUT UND SAATGUTMULTIS"
3-teilige Dokumentationsreihe (Deutschland, 2002, von Bertram Verhaag und Gabriele Kröber) über die Agro-Gentechnik und deren Gefahren, heute in Teil 1 über die gentechnische Manipulation von Nutzpflanzen und die damit verbundenen Gefahren und Risiken, vor allem dargestellt am Beispiel von Indien und der engagierten Arbeit von Vandana Shiva
Die von ARTE gezeigten 60-minütigen Teile 1 und 2 behandeln die Agro-Gentechnik speziell bei Pflanzen und Tieren. Teil 3 beschäftigt sich mit dem Thema Gentechnik beim Menschen. Sie sind ausführlicher und anders geschnitten als die 90-minütige Gesamt-Dokumentation "Leben ausser Kontrolle", die Mitte Januar zu sehen war und alle Bereiche der Gentechnik behandelt hatte. Alle Teile und auch der 90-minütige Film sind sehr gut (bitte aufnehmen !) !
--> Programminformation (www.arte-tv.com):
Die dreiteilige Dokumentationsreihe wirft einen Blick auf das Jahrhundert-Thema Gentechnik. Der erste Teil zeigt Risiken und Gefahren infolge von Manipulation an den Genen von Pflanzen.
Der erste Teil der Dokumentationsreihe zeigt Risiken und Gefahren infolge von Genmanipulation am Beispiel der so genannten BT-Baumwolle in Indien. Viele indische Bauern stehen vor dem Ruin, weil ihnen die im Jahr 2002 erstmals zugelassene BT-Baumwolle eine katastrophale Ernte beschert hat. Die Hoffnung auf höhere Erträge und weniger Chemieeinsatz verführte die Bauern, das vier Mal so teure Gen-Saatgut zu kaufen. Doch die erwartete Superernte blieb aus. Die Baumwollpflanzen wurden von zahlreichen Krankheiten und vermehrt auch von Schädlingen befallen. Dadurch waren die Bauern gezwungen, mehr Geld für teure Chemikalien auszugeben, was ihre Kredite in die Höhe trieb. Für viele Bauern bedeutete das den Ruin, über 2.000 von ihnen nahmen sich in den letzten Jahren das Leben. Die promovierte Physikerin, Autorin und Umweltaktivistin Vandana Shiva engagiert sich seit mehr als 20 Jahren für die Belange indischer Kleinbauern. Sie ist strikt gegen jegliche Patentierung von Nahrungsmitteln und für die Erhaltung der natürlichen Arten. Sie hat den internationalen Agrochemiekonzernen den Kampf angesagt. Mit privatem Geld hat sie ein Stück Land am Fuße des Himalajas im Norden Indiens gekauft und dort vor etwa 15 Jahren die Versuchsfarm Navdanya gegründet. Ohne jegliche chemische Zusätze - nur mit organischer und nachhaltiger Landwirtschaft - sammelt und züchtet sie traditionelles Saatgut, das sie an die Bauern weitergibt.
Die Manipulation an Genen und die Diskussion darüber sind erst zirka 15 Jahre alt. Sie wird die Menschen aber auf unbestimmte Zeit in Atem halten. Schon für die nahe Zukunft sind Kämpfe um die Gentechnologie zu erwarten, denn es geht um das Mensch-Sein mit all seinen biologischen und kulturellen Aspekten. Die dreiteilige Dokumentationsreihe "Leben außer Kontrolle" will einen tiefer gehenden Einblick in das Jahrhundert-Thema geben. Die drei ausgewählten Beispiele stehen für die Hauptgebiete der Gentechnik: die Manipulation an Genen von Pflanzen, Tieren und auch von Menschen.
--> Teil 2 der Sendereihe "2. VON MONSTERLACHSEN UND SCHMETTERLINGEN" wird gezeigt am folgenden Donnerstag, 16. Februar 2006, von 22.40 - 23.40 Uhr auf ARTE
--> ob der 3. Teil in den nächsten Wochen auch gezeigt wird, ist noch nicht sicher
--> Die Gesamt-Dokumentation "Leben ausser Kontrolle" ist auch zu kaufen bei www.denkmal-film.com (33 EURO für eine VHS-Videokassette, 39 EURO für eine DVD, auch eine englische Version vorhanden); dort kann auch "Tote Ernte" bestellt werden.
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(Freitag, 10. Februar 2006: keine TV-Beiträge)
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(Samstag, 11. Februar 2006: keine TV-Beiträge)
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(Sonntag, 12. Februar 2006: keine TV-Beiträge)
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(Alle Angaben ohne Gewähr und Anspruch auf Vollständigkeit,
nach der Zeitschrift "TV Today" und den Internet-Seiten der Sender)