Advent, Advent: 13.12.05

Geschrieben von Gänseblümchen am 13. Dezember 2005 09:33:11:

Hallo,

heute möchte ich Euch eine vom Standpunkt der Selbstersorgung aus sehr sinnvolle
Altkleiderverwertung:-) vorstellen:

Patchwork und Quilten

Patchwork ist das Zusammensetzen von vielen verschiedenen Flicken zu einem neuen Stück. Heraus kommt ein aufgrund der vielen Nähte gut haltbares Teil, was mit ein wenig gestalterischen Geschick auch noch sehr schön aussehen kann.

Quilten ist, wenn man den enstandenen Flickenstoff unterfüttert und (am schönsten abweichend von den Patchwork-Nähten) absteppt.

Die Ursprünge für beides liegen in grauer Vorzeit, jedoch hat Patchwork und Quilten bei den amerikanischen Siedlern zur Blüte gefunden. Ich glaube, jeder kennt die tollen Bettüberwürfe, die in amerikanischen (oder auch englischen) Filmen manchmal auftauchen. Die Siedlerinnen mußten außerordentlich sparsam mit den ihnen zur Verfügung stehenden Textilien umgehen. So verwundert es nicht, wenn "aus alt mach neu" in Vollendung praktiziert wurde. Noch den letzten Flusen hat man als Füllmaterial für die wärmenden Decken verwendet. Die Muster spiegelten in abstrakter Form das Leben der Siedler wieder. Die Muster hießen "Blockhaus" oder "Bärentatze" und "Indianerbeil". Bei den Amish, die diese Arbeiten heute noch ausschließlich von Hand ausführen, kann man wahre Kunstwerke bewundern. Man "darf" aber auch mit der Nähmaschine arbeiten:-)

Amish Quilts

Heutzutage gibt es für diese Art von Handarbeit alles Mögliche zu kaufen, angefangen bei bestimmten Stoffen, über die notwendigen Schablonen und spezielle Nähfäden bis hin zu den wattierten Einlagen.
Dabei ist es viel schöner, wenn man Stoffe aus dem eigenen (Altkleider-)Fundus verwendet und Schablonen selber aus Pappe bzw. festem Karton anfertigt. Die einzelnen Arbeitsgänge möchte ich hier nicht beschreiben, das würde wohl ausufern. Deshalb empfehle ich, sich entsprechende Literatur zuzulegen.

Man kann mit Patchwork und Quilten Bettdecken machen und Kissen. Aber auch fast jedes Kleidungsstück ist möglich. Außerdem Teppiche, Taschen und Vorhänge. Hinsichtlich Musterung sind keine Grenzen gesetzt. Alte abgetragene Oberhemden sind als Stoff sehr gut geeignet, alte Geschirrtücher, aber auch durchgewetzte Hosen, alte Kinderbekleidung, Blusen die nicht mehr passen:-) (für besonders dünne Patchworks, z.B. für Röcke) usw. Die Stoffe dürfen lediglich nicht elastisch sein und nicht aus Strickmaterial, sonst wellt sich das Ergebnis. Außerdem sollten sie in etwa die gleiche Stärke haben. Als Füllmaterial (z.B. für Bettdecken oder warme Winterjacken) braucht es kein gekauftes Flies. Man kann dafür gut alte Pullover bis hin zu Sockenresten verwenden (alle Nähte aufschneiden, säuberlich nebeneinander heften, mit einer weiteren Lage Stoff bedecken und absteppen.

Allgemeines zum Quilten

Beispiel für Jacken (etwas runterscrollen)

Alles in allem eine zwar mühselige, aber sinnvolle und schöne Verwertung, oder?
Wenn man anfängt, sollte man mit etwas kleinem beginnen, z.B. einer Tasche. Leider hab ich mit einer Bettdecke angefangen, an der ich nun schon zwei Jahre in größeren Abständen sitze:-)

Freundliche Grüße
Gänseblümchen

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