WICHTIGER TEXT DAZU!?

Geschrieben von H.Joerg H. am 07. Februar 2004 18:14:26:

Als Antwort auf: Der Stiernacken geschrieben von Franke32 am 06. Februar 2004 22:45:33:

N´abend zusammen!

Mal eine ganz andere Betrachtungsweise, teils poetisch, teils astrologisch, aber immer visionär umhüllt. Ich fand diese Zeilen in einem Buch von 1974, sie geben Worte des Dichters Hans Heyck wieder, der sie in einem Vortrag 1971 sprach:

"Orion und der Stier"

Meine Freunde, was ich Ihnen sagen will heute, ist verdammt ernst, ja, ernst ist es. Als ich im Jahre 1917 in dem hübschen Städtchen Flatow an der Ostbahn zwischen Schneidemühl und Dirschau einen Flugstützpunkt leitete, da war ein grimmig kalter November. In diesen Novembertagen 1917 da funkelte der Himmel dämonisch im Sternengeklitzer.

Außerdem brachte grad dieser November noch eine eigenartige Konstellation, die sich nicht oft wiederholt. Der Jupiter stand unmittelbar hinter dem Auge des Stiers, des Aldebaran, und Orion stand ihm gegenüber und hielt den Bogen gespannt. Mich faszinierte dieses Bild. Ich habe ein Gedicht drüber. Das ist das einzige, das ich Ihnen vorlesen möchte. Es steht in meinem Bändchen "Nordlicht".

Ich wandle zwischen meinen eignen Gräbern literarischer Art herum. Wie gesagt, das Bild faszinierte mich, ich hatte so etwas bisher am Himmel noch nicht gesehen. Damals entstand mein Gedicht "Orion und der Stier", ein Wintermythos vom November 1917. Es ist ein Wechselgespräch zwischen dem großen Jäger Orion und dem Stier:

Orion: Rauher Nord umstürmt mir stark die Glieder
steigen aus Böotiens milden Fluren
straff ich meines Bogens Sehne wieder
auf des edlen Wildes raschen Spuren.
Flieht Ihr ewig schimmernden Pleaden
Euch zur Liebesfeier mir zu laden
jag ich ruhlos Welten auf und nieder.

Stier: In des Winters tief erstarrtes Dunkel
recke glitzernd nur den Todesbogen
Jupiter mit hehrem Schildgefunkel
fängt den Pfeil, der Deiner Faust entfloh.
Meine Stirne schützt die holden Sieben.
Die Du nicht im Kampfe Sieger blieben
bist umsonst nach Wonnen ausgezogen.

Orion: Götter wandeln, doch Gefilde weilen
Immer stürzt der Jäger auf das Wild.
Schweigen muß in Deine Tiefe eilen
Deines Joches kühl versunkenes Bild.
Jauchzend werd ich Deine Kraft erlegen
Stürmen dann der lichten Schar entgegen
wo sich glühend mein Verlangen stillt.

Stier: Als noch Kretas Waldgrund vor dir zagte
als noch Deiner Brünste Erdenglut
zarte Mädchen hin durch Hellas jagte
triumphierte Deine Jägerwut.
Doch die Erde sandte Dir Skorpione
Göttergnade dankst Du nur zu wohnen
In der Welten tiefen Strahlenglut.

Orion: Daß des Herzens heißen Brandes Schlagen
Kräfte die ins Unbegrenzte schweifen
Himmelhoch uns über Götter tragen
wird ein Stier wohl nimmermehr begreifen.
Ewig will ich Jägerglück genießen
Ewig auf die flache Stirn Dir schießen
Ewig nach der holden Beute schweifen.

Ja, meine Freunde, das war wie gesagt in meiner Jugend. Damals sah ich die großen Halbgötter, die ja in der griechischen Mythologie eine Rolle spielen wie nirgendwo sonst in der Welt, wie überhaupt die griechische Mythologie das größte Wunderwerk des schöpferischen Geistes des beginndenden Abendlandes gewesen und geworden ist. Damals glaubte ich einem griechischen Halbgott wie Herakles oder Orion, dem ewigen Jäger...Ich habe den Orion kennengelernt in den dreißig Wintern, die ich viel später von 1935 bis 1964 auf meiner Hütte saß. Und wer von Ihnen mich da in den Wintermonaten besucht und auf meiner Veranda gestanden hat, der hat diese unerhörten Himmelsvisionen der kalten Winterzeit miterlebt.

Namentlich gerade der Riesenmythos des Orion. Er steigt auf über dem Dürnbachhorn und über den Winklmooshügeln. Liegend, liegend steigt er empor. Erst erscheint seine Faust mit dem Bogen, dann erscheint sein Auge, der Beteigeuze, übrigens ein arabischer Name, die Araber haben einzelne Sterne als erste benannt. Aber die Griechen erst haben große Sternbilder wie den Orion zusammengefügt.

Dann erscheint er, aus der liegenden Haltung wächst er langsam nach oben empor. Hinter ihm taucht über den Erdenrand sein Riesenhund, der Sirius auf, und dann wandelt der Orion in gebeugter Haltung, kniend sozusagen, wandelt er nach Süden hinüber übers Unterberghorn und das Kaisergebirge. Erst wenn er hinter dem Kaisergebirge ist, nach Mitternacht, dann richtet er sich zum Stehen auf, und morgens um sechs, in der kältesten Stunde der Winternacht, versinkt er stehend über Kufstein.

Hinter ihm versinkt sein Hund, der Sirius. Erst taucht der rechte Fuß hinter den Horizont, dann wippt das Schwertgehänge mit dem Dolch an den Himmelsrand, dann der große Gürtel; aber immer noch reckt sich die Faust gegen den Stier, der inzwischen schon versunken ist, und immer noch schaut der Beteigeuze Blick des Orion nach Westen. So sinkt er stehend nieder hinter den Horizont, um am nächsten Abend von neuem geboren zu werden und aufzusteigen.

Damals, in diesen Nächten, habe ich begriffen, was das Sinnblid des Orion bedeutet: das Sinnbild des Mannes, der stehend in der Rüstung stirbt. Dieser Mann lebt übrigens auch in unserer Literatur. Wilhelm Pleyer entsinnt sich unseres Lippoldsberger Gesprächs, als ich darüber sprach. Ich meine Niels Lyhne, den Helden von Jens Peter Jacobsens Roman. Er war ein typischer Freigeist der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts. Als es ans Sterben ging für ihn, wollten ihn seine Freunde fromm machen, wollten sie den Prediger ans Bett holen. Niels Lyhne dachte nicht daran.

Die letzten Zeilen des Romans lauten: "Er kämpfte im Fieber, er verlangte nach seiner Rüstung und wünschte in der Rüstung stehend zu sterben." Ich glaube nicht, daß Jens Peter Jacobsen hat den Orion untergehen sehen, aber ich habe ihn untergehen sehen, ungezählte Male, und kann daher die Parallele ziehen. So wie dieser Freigeist, der Niels Lyhne, so sind ungezählte Männer unseres abendländischen Daseins in der Rüstung stehend gestorben, und es war das höchste Glück ihres Lebens.

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Ich war beeindruckt von diesem visionären (und auch patriotisch angehauchten!) Text. Er fiel mir vorhin erst in die Hände. Folgendes im Zusammenhang zum "Stiernacken" fällt mir dazu ein: Kann es nicht sein, dass der "Stiernacken" nicht ein Mensch aus Fleisch und Blut, sondern eine Sternenkonstellation ist, sich auszeichnend und zusammengestzt durch das Sternbild "Stier", der z.B. im "Nacken" den Orion hat, und uns "regieren" wird?=Stiernacken!? Und sollte es eine solche Konstellation geben, in absehbarer Zeit, hätten wir nicht einen Erfolg zu verbuchen, zwecks Datierung so mancher Prophezeiung!?

Denkt mal drüber nach-gerade die Astrologen!

Es grüßt

Jörg


>Hallo Leute,
>mir spuken so einige Gedanken durch den Kopf, seitdem ich von Schröders Rücktritt vom Amt des Parteivorsitzenden der SPD gehört habe...
>Es gibt da eine Prophezeiung (ich glaube von Irlmaier), daß in der letzten Zeit vor dem Krieg ein Stiernacken in Deutschland an der Regierung ist- ein ehrlicher Parteimann.
>Wahrscheinlich steht dahinter eine große Koalition. Der Einzige, der als SPD-Mann akzeptiert würde ist ein stiernackiger Ministerpräsident - Kurt Beck!
>Ihm haftet der Ruf der Ehrlichkeit an - er ist dafür bekannt daß er gerade heraus ist.... Und er ist in der SPD. Und er ist ein gemütlicher ausgleichender Mann, der auch in einer großen Koalition von der Union akzeptiert werden würde. Ein Müntefering, ein Lafontaine oder andere Ideologen würden das sicher nicht.....
>Daß Schröder es nicht mehr lange macht - das ist jetzt aus den politischen Umständen zu sehen.
>Aber viel erstaunlicher ist das, daß W.Noe ein Astrologe das bereits im Oktober prognostiziert hat. Hier der Link:
>http://www.noeastro.de/Astrologie/Astro_Aktuell/Astro_News/news031018.html
>Damit wäre der Weg frei für den Stiernacken - und der WK3 kommt immer näher....
>Viele Grüße
>Michael



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