Schröder gibt ab - Das Ende der Gerd-Show
Geschrieben von Scorp am 07. Februar 2004 07:50:09:
Als Antwort auf: NACHRICHTEN (o.T.) geschrieben von Scorp am 07. Februar 2004 06:12:47:
SCHRÖDER GIBT AB
Das Ende der Gerd-Show
Von Matthias Gebauer
Berlin, 13 Uhr 30: Wie tief die SPD und die Regierung in der Krise stecken, steht dem Kanzler ins Gesicht geschrieben. Schröder, einst der Meister der freudigen Inszenierung, sitzt mit versteinerter Miene im Saal der Bundespressekonferenz. Eine Momentaufnahme.
Berlin - Zumindest einmal konnte Gerhard Schröder an diesem Freitag herzlich lachen. Mit dem ganzen Körper fiel der gerade abgetretene SPD-Chef beherzt zurück in den Stuhl der Berliner Bundespressekonferenz (BPK) und zeigte den Journalisten die Zahnreihen. Zuvor hatte Schröders designierter Nachfolger Müntefering gewitzelt: "Vorsitzender der SPD zu sein - das ist das schönste Amt neben dem Papst". Schröder griente seinem alten Weggefährten zu und beschied: "Das kann man so und so sehen", nicht ohne gleich einzuschränken: "Ich will ja keine falschen Erwartungen wecken..."
Nur wenige Sekunden später war der neue Schröder wieder da. Von Beginn der kurzfristig einberufenen Pressekonferenz an saß er mit versteinerter Miene vor den Journalisten. Den jovialen Kanzler, der nach Belieben mit den Medien spielt, suchte man vergebens. Stattdessen ein misstrauischer Schröder, der die Reporter-Reihen mit den Augen von links nach rechts scannte, aber niemanden mehr wie früher zunicken oder zulächeln mochte. Schröder wirkte müde. Den linken Mundwinkel nach unten gezogen, der Blick starr, nicht einmal die buschigen Augenbrauen wollten mehr nach oben zucken.
Highlight in der Polit-Routine
Für die Nachricht des Tages braucht Schröder knapp 30 Sekunden. Er selbst tritt als Chef der Partei ab, die ihm in den vergangenen Monaten mächtig ins Geschäft gepfuscht hatte. An seine Stelle tritt Franz Müntefering, der zwar als sozialdemokratisches Urgestein verehrt, aber auch als "Zuchtmeister" innerhalb der Fraktion gefürchtet wird. "Münte" soll nun richten, was dem Kanzler misslang: die SPD auf Reformkurs zu bringen. Was das bedeutet, malte Müntefering auf seine muntere Art aus. In Zukunft müsse bei den Sozen endlich wieder regiert und nicht mehr "übereinander oder gar gegeneinander geredet" werden.
Nach "Ally McBeal" kommt nun "Dallas"
Oft wurde Rot-Grün in der Vergangenheit mit einer Seifen-Oper verglichen, in der Selbstdarstellung wichtiger als Inhalte waren. Doch glichen die Regierungsgeschäfte in den Jahren zuvor eher einem heiterem Ränkespiel wie bei "Ally McBeal" mit lustigen Eitelkeiten, Neurosen und ein bisschen Sex, so haben Schröder und Co. nun ganz auf "Dallas" mit Macht, und Intrigen umgeschaltet. Keine Zeit mehr für ein schnelles Lächeln oder ein geheucheltes Dankeschön auf dem Gesicht von "J.R." alias "G.S.", der das bittere Endes seines eigenen Generalsekretärs Olaf Scholz nur in einem lapidaren Nebensatz erwähnte.
Wenn der Machtverlust droht, so der Eindruck vom Freitag, müssen härtere Bandagen angelegt werden. Für den politischen Zuschauer wird das Macht-Theater nun transparenter. Denn das Gesicht aus Stein, das grimmige Vorschieben der Lippen und der leere Blick sind für Schröders Vertraute nichts Ungewöhnliches. Diese Mienen gehörten schon immer zu seinem Repertoire in harten Verhandlungen. Was Schröder am Freitag zeigte, haben so manche Koalitionspolitiker, vor allem aber fast alle Ex-Minister wie Rudolf Scharping oder Herta Däubler-Gmelin, schon gesehen - je näher sie am Abgrund standen, desto häufiger.
Steinernde Miene zum ernsten Spiel
Für die Fotografen muss der Freitag bitter gewesen sein. Keine Geste, kaum Mimik im sonst so bewegten Gesicht des Kanzlers. Auch die Stirn wollte sich nicht wie gewohnt in Falten legen. So steinern wie das Gesicht, so wollte Schröder wohl mitteilen, ist nun auch sein Wille zum Durchfechten seiner Linie.
Einzig Franz Müntefering wollte sich von der Kanzler-Starre nicht anstecken lassen. Müntefering parlierte gut gelaunt und verbindlich über die Zukunft und wurde auch bei der Behauptung nicht rot, er habe sich das Amt nie gewünscht oder die Karriere von Olaf Scholz sei nicht zu Ende.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,285213,00.html
tja der anfang vom ende, aber verzagen wir nicht.
freuen wir uns auf angie, edmund und guido, deren kluge wie besonne reformpolitik uns aus der talsohle der rezession auf zu neuen, gewaltigen, bisher unbekannten, ja gar 5 stellligen wachstumszahlen führen wird.
ja ich sehe einen aufschwung, einen aufschwung so gewaltig das wir min 15 mio zusätzliche arbeitskräfte aus dem ausland benötigen um ihn überhaupt zu bewältigen.
das ist der anbeginn des goldenen zeitalters *g*grüsse scorp