Nochmal 911

Geschrieben von Scorp am 29. Januar 2004 21:40:23:

Als Antwort auf: NACHRICHTEN: (o.T.) geschrieben von Scorp am 29. Januar 2004 17:37:54:

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Verschwörungen sind eigentlich das Selbstverständlichste der Welt:

A und B verabreden sich hinter dem Rücken von C, um sich einen Vorteil zu verschaffen.


In der Weltpolitik, in der Wirtschaft, am Arbeitsplatz und - vor allem - im Liebesleben, sind solche heimlichen Absprachen im menschlichen Verhalten alltäglich. Da es auch in der Natur vor konspirativen Aktivitäten nur so wimmelt könnte man die heimliche Absprache, die Verschwörung, sogar zum evolutionären Standardrepertoire lebender Systeme zählen – aber wie auch immer, wenn verschwörerisches Verhalten als selbstverständlich und normal gelten muß dann natürlich auch verschwörungstheoretisches Verhalten. Das heißt, die Annahme von C, dass A und B sich zu seinem Nachteil abgesprochen haben könnten. Mit diesem Verdacht ist der Grundstein für eine Verschwörungstheorie gelegt, die im Folgenden von Hinweisen, Indizien – oder von purer Einbildung – gespeist und ausgebaut werden. Wird die Verschwörungstheorie durch einen defintiven Beweis erhärtet - der Partner wird beim Seitensprung auf frischer Tat ertappt, die "Watergate"-Tonbänder über illegale Polit-Machenschaft gelangen an die Presse - fliegt die Verschwörung auf und ist beendet. Oft aber ist ein solch defintiver Tatsachenbeweis nicht zu erbringen - deshalb fristen reale Verschwörungen oft ein ebenso langes Leben wie unbewiesene Verschwörungstheorien.


Verschwörungstheorien haben eine besondere Eigenschaft, die sie so attraktiv machen: sie reduzieren Komplexität. Vielschichichtige, komplexe Ursachen von Ereignissen werden auf einen einfachen Sündenbock reduziert. Dieser Sündenbock-Mechanismus ist uns offenbar sogar genetisch eingebaut - schon Schimpansen haben die Eigenschaft, bei Blitz und Donner auf Hügel zu rennen und mit der Faust oder gar Knüppeln gen Himmel zu drohen. Für das chaotische Ungemach, das über sie hereingebrochen ist, machen sie einen vermeintlichen Drahtzieher im Himmel verantwortlich.


Im Zuge der inneren Verarbeitung unverständlicher äußerer Katastrophen haben die domestizierten Primaten dann wahrscheinlich auch die älteste und bedeutendste Verschwörungstheorie entwickelt, die allgemein mit dem Namen "GOTT" abgekürzt wird. Also die Annahme eines unsichtbaren, geheimen, allmächtigen Schöpfers und Drahtziehers, der hinter dem ganzen Universum steckt – und diesem katastrophischen, chaotischen, unverständlichen Kosmos & unserer Existenz Sinn verleiht.


Halten wir also fest: Verschwörungen verschaffen den Beteiligten offenbar evolutive Vorteile und gehören deshalb zum Standard-Repertoire tierischen und menschlichen Verhaltens. Dadurch bedingt entwickelt sich der Verdacht, die Annahme, hinterrücks benachteiligt zu werden, als ebenso selbstverständliches mentales Verhalten. Verschwörungstheoretisches Denken scheint unter diesem Blickwinkel als etwas ganz Natürliches, und deutlich unterschieden von seiner krankhaften, übertsteigerten Form – der Paranoia – doch gleichzeitig steht dieses gesunde Mißtrauen in einer anrüchigen Ecke und hat einen schlechten Ruf. Diesen üblen Leumund verdankt das verschwörungstheoretische Denken seiner schon erwähnten Qualität, komplexe Zusammenhänge auf einen einfachen Sündenbock zu reduzieren und sich dadurch ideal zur Agitation und Propaganda zu eigenen. Ohne das Gespenst einer jüdischen bzw. kapitalistischen Weltverschwörung hätten Hitler und Stalin, die zwei blutigsten Verschwörungstheoretiker des vergangenen Jahrhunderts, ihre Tyrannei nicht betreiben können – und kaum ein Feldherr der Geschichte konnte seine Massen zum Krieg motivieren ohne auf diesen Sündenbock-Mechanismus zu setzen, und mit unbewiesenen Verschwörungstheorien dem Feind die Schuld zuzuweisen.


Auch wenn der schlechte Ruf von Verschwörungstheorien in diesem Mißbrauch als Propaganda-Instrument wohl begründet scheint, hält dies Verschwörungen nicht davon ab, stattzufinden – enthebt uns also nicht von der Pflicht, gesundes Mißtrauen und Skepsis zu entwickeln und anzuwenden. Doch seit dem 11. 9. 2001 – oder spätestens nach Bushs zitiertem Appell gegen den Frevel - fungiert der Begriff „Verschwörungstheorie“ als Rote Karte im politischen Diskurs, jedes Mißtrauen gegenüber den offiziellen Verlautbarungen gilt als „unpatriotisch“ bzw. „antiamerikanisch“, jede Skepsis gleichsam als Verrat. Die erstaunliche Aggressivität, mit der über die Veröffentlichungen der wenigen kritischen Journalisten und Autoren – in den USA und Europa sind es zusammen kaum ein Dutzend - hergefallen wurde, erinnert denn auch eher an die mittelalterliche Inquisition als an einen politischen Diskurs. Der Grund für diesen Rückfall in einen Wahrheits-Dogmatismus, die Ursache für das Zurückweisen jeder dissidenten Meinung als „Verschwörungstheorie“, liegt auf der Hand: die offizielle Version der Ereignisse, die Legende von Osama & den 19, ist selbst eine klassische, bis dato unbewiesene Verschwörungstheorie. Auch dieses Verhalten folgt einem bekannten Muster - bevor du beschuldigt wirst, beschuldige jemanden anderen – das freilich schon der Volksmund durchschaut, zum Beispiel wenn es in einer Runde schlecht plötzlich schlecht riecht; bei der Suche nach dem Urheber der olfaktorischen Verunreinigung gilt dann die Regel: „Wer ihn zuerst gerochen, aus dem ist er gekrochen“. Insofern können wir in Bezug auf den 11.9. den Schluß ziehen: diejenigen, die am schnellsten und lautesten den Gestank von „Verschwörungstheorien“ bemäkeln, haben sie wahrscheinlich selbst in die Welt gesetzt. Und diejenigen, die als „Verschwörungstheoretiker“ an den Pranger gestellt werden, haben am allerwenigsten damit zu tun.


Mit diesem Hinweis will ich nun nicht mich selbst als Verkünder der Wahrheit beweihräuchern, denn ich kenne die Wahrheit des 11.9. nicht und weiß so wenig wie Sie, wer wirklich hinter den Anschlägen steckte. Was ich aber weiß – und durchaus im Brustton der Überzeugung verkünden kann – ist, dass es sich bei der offiziellen Version der Ereignisse um eine Legende handelt und die Wahrheit seit dem 11.9. systematisch vertuscht wird. Wie komme ich zu dieser vollmundigen Behauptung ? Ganz einfach: entspräche diese Legende der Wahrheit, dann hätte die größte polizeiliche Ermittlung aller Zeiten innerhalb von zwei Jahren Ergebnisse gebracht und die größten eklatanten Widersprüchlichkeiten und Ungereimtheiten – von den fehlenden Original-Passagierlisten, über den fehlenden Flug-Funkverkehr der vier Maschinen bis zu den unerklärlichen Verspätungen der Abfangjäger – all dies wäre längst auf befriedigende Weise geklärt, statt unter dem Siegel der „nationalen Sicherheit“ gebunkert zu werden. Und wenn die Anschläge tatsächlich von einer autonomen islamistischen Gruppe ohne irgendwelche Helfer und Hintermänner vor Ort durchgeführt worden wären, wenn also – worauf die offizielle Untersuchung hinauszulaufen scheint – das Ganze das Ergebnis einer unglückseligen Serie von Pleiten, Pech und Pannen der Sicherheits- und Geheimdienste gewesen ist – dann wären bei den Verantwortlichen dieser total versagenden Behörden Köpfe gerollt. Tatsächlich aber wurde bis heute kein einziger Offizieller wegen irgendeines Versagens zur Verantwortung gezogen, im Gegenteil: die Kompetenzen und die Etats von FBI, CIA und anderen Diensten wurden deutlich erhöht. Der Direktor in der FBI-Zentrale etwa, Spike Bowman, der im Sommer 2001 die Hinweise seiner lokalen Agenten auf verdächtige Flugschüler ignorierte und Durchsuchungs-und Haftbefehle verweigerte, wurde nicht etwa gefeuert – er erhielt eine vom Präsidenten signierte Urkunde für „außergewöhnliche Leistungen“ und eine Geldprämie.[11]


War etwa der 11.9. kein Versagen der Behörden & Geheimdienste, sondern ein Erfolg ? Für diese These lassen sich, außer dieser merkwürdigen Logik der Belohnungen, in der Tat zahlreiche Belege anführen – und einige der wertvollsten verdanken wir dem investigativen Reporter Daniel Hopsicker, der zwei Jahre lang in Venice-Beach, Florida recherchiert hat. Anders als die meisten Bücher (auch meine eigenen) , die sich kritisch mit der offiziellen Legende des 11. September auseinandersetzen, nimmt er sich nicht das komplexe Gesamtereignis vor, sondern richtet den Focus auf ein bestimmtes Detail des gesamten 9-11-Puzzles – Atta in Florida – und anders als die meisten Autoren, die (wie ich selbst), als „Verschwörungsspinner“ und schlecht recherhchierende „Phantasten“ abgekanzelt wurden, hat er zwei Jahre lang vor Ort Klinken geputzt, mit Zeugen gesprochen, mit Nachbarn, Kellnern, Autovermietern, Taxifahrren, er hat Firmenregister gewälzt und detektivische Kleinarbeit geleistet. Einige der Zeugen, die Hopsicker aufgespürt und befragt hat, waren auch schon vom FBI ausfindig gemacht worden – doch erhielten sie die Anweisung, über ihre Beobachtungen zu schweigen. Keiner von ihnen wurde zu einer Aussage von der staatlichen Untersuchungskommission geladen – Informationen über Attas Aufenthalt und seine Aktivitäten in Venice/Florida vor und nach seinem offiziellen Flugunterricht von Juni bis Dezember 2000 sind offensichtlich unerwünscht. Warum, wird augenblicklich klar, wenn man sich die Aussagen anschaut, die die von Hopsicker interviewten Zeugen machen. So fand er zum Beispiel Attas amerikanische Freundin, Amanda Keller, die sechs Wochen lang mit ihm ein Apartment in Venice geteilt hatte und deren Berichte aus dieser Zeit so gar nicht in das bisherige Täterbild vom islamistischen Fundamentalisten Atta passen. Amanda hatte zu dieser Zeit pinkfarbene Haare und arbeitete in einer Striptease-Bar, in der auch Atta verkehrte; der vermeintlich verkniffene Gotteskrieger trank gerne Wodka Lemon, hörte am liebsten „Beasty Boys“ und sagte auch zu Kokain nicht Nein. So wenig wie seine „brothers“ mit denen er sich gelegentlich traf – keine bärtigen Turbanträger, sondern smarte Amerikaner, Holländer und Deutsche, die alle mit der Fliegerei zu tun hatten. Als seine Brieftasche einmal zu Boden fiel, sah seine Mitbewohnerin Pilotenlizenzen aus fünf verschiedenen Ländern – und als er einmal ohne gültiges Visum in die USA einreiste, verließ der den Inspektor der Einreisebehörde nach kurzer Zeit mit zwei gültigen Visa. Mohamed Atta, so machen Daniel Hopsickers Recherchen unwideruflich klar, tauchte nicht aus heiterem Himmel und einer afghanischen Höhle auf, um New York und den Rest der Welt in Schrecken zu versetzen, er war ein Elite-Zögling des Westens, eingetaktet in ein Umfeld und vernetzt in eine Struktur, das strukturell weniger einem neuen islamistischen Terrorismus ähnelt, als vielmehr den altbewährten, staatlich sanktionierten Operationen des verdeckten Waffen,- Drogen und Terrorbusiness[12] - samt seiner Strohmänner, inoffiziellen Mitarbeiter und einem Geflecht von Tarnfirmen. Nicht eine unglückselige Kette von Pleiten, Pech und Pannen bei Polizei, Geheimdiensten und Militär - wie die offizielle Untersuchungskommission es uns glauben machen will - führten zu dem Desaster, sondern die helfenden Hände eben dieser Institutionen, die eben deshalb die Geschichte von Mohamed Atta in Florida bis heute vertuschen.

Ginge es mit rechten Dingen zu,müßte Hopsicker mit seinen Reportage schon so berühmt sein wie Bob Woodward und Carl Berstein, die in den 70er Jahren den Watergate-Skandal offenlegten. Aber 9-11 ist mehr als nur ein Hotel-Einbruch und ein lügender Präsident, es ist ein Jahrhundertverbrechen mit tausenden Opfern und globalen Konsequenzen. Seine Aufklärung hätte keinen politischen Selbstreinigungseffekt durch Aufdeckung eines Skandals zur Folge – wie es mit Watergate der Fall war - sie würde vielmehr die öffentliche Meinung und ihren Glauben an das demokratische System der USA und des Westens insgesamt in den Grundfesten erschüttern. Deshalb wird seinem Buch, das im Februar 2004 in Deutschland und den USA erscheint[13] ,nicht davor geschützt sein, von den Großmedien der „Verschwörungstheorie“ zugeschlagen zu werden. Da aber zu diesem Genre mittlerweile nahezu alles gehört, was nicht auf der Linie des Weissen Hauses und seines Posaunenchors liegt, sollten Sie das zu erwartende Verdikt nicht weiter ernst nehmen.

„Verschwörungszeugs“, so stellte der amerikanische Schriftsteller und Historiker Gore Vidal unlängst fest, „ist heute offenbar die Kurzformel für ,unaussprechliche Wahrheit'." [14] Wenn das stimmt, und das hier Dargelegte scheint dafür zu sprechen, dann sind wir, mit knapp 20-jähriger Verspätung, in der totalitären Matrix von George Orwells „1984“ gelandet – und seinem „Newspeak“: „Krieg ist Frieden“, „Freiheit ist Sklaverei“, „Ignoranz ist Stärke“. Dass wir kein zentrales Ministerium für Wahrheit sondern eine dezentrale scheinbare Vielfalt von Medien haben, ändert wenig bis nichts am Unisono der Propaganda. So sind wir alle seit dem 11.9. 2001 zum Opfer einer Gehirnwäscheoperation geworden, die uns eine Verschwörungstheorie als Wahrheit verkauft – und den Terror weltweiter Imperialkriege als „Krieg gegen den Terror“. Nicht nur sind die fast 3000 Opfer des 11.September ungesühnt, sie wurden zudem dazu benutzt, weiteren Unschuldigen das Leben zu nehmen: 4.000 Zivilisten in Afghanistan, 10.000 bisher im Irak. Meschenleben, die für die Großmedien irrelevant sind und deshalb kaum vorkommen: „Krieg ist Frieden“ , „Ignoranz ist Stärke“ und „Wer nicht für uns ist, ist für die Terroristen“ . Letzteres stammt von Big Brother George W.Bush, der sein Gesetz zur verstärkten Abholzung von Wäldern „Healthy Forrest Act“ nennt und eine Erhöhung der erlaubten Schadstoffemmissionen „Clean Air Act“ . Orwellscher Doublespeak in Reinkultur – schon deshalb sollten sie darauf achten, wenn das nächste mal etwas als „Veschwörungstheorie“ geoutet wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um ein Stück Wahrheit handelt, ist groß.

http://www.broeckers.com/Ringvorlesung%20FU%20Berlin.htm

grüsse scorp


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