Ex-Finanzminister legt nach: Irak-Krieg bereits kurz nach Amtsantritt geplant

Geschrieben von Scorp am 11. Januar 2004 05:55:33:

Als Antwort auf: Ex-Finanzminister über Bush: "Wie ein Blinder in einem Raum voller Tauber" geschrieben von Scorp am 10. Januar 2004 16:34:20:

US-Präsident George W. Bush hat nach Angaben eines gefeuerten Ministers mit den Planungen für den Irak-Krieg schon direkt nach Amtsantritt begonnen, nicht erst nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001.

Das sagte Paul O'Neill, der vor einem Jahr entlassene Finanzminister, nach Angaben des Fernsehsenders CBS in einem Interview, das am Sonntag ausgestrahlt werden soll. Der Sender veröffentlichte die Zitate am Samstag.


Dokumente über Nachkriegsszenarien

Auch der Sturz des ehemaligen irakischen Präsidenten Saddam Hussein sei lange vor den Terroranschlägen auf das World Trade Center und das Pentagon geplant gewesen, so O'Neill.
Nach von O'Neill präsentierten Dokumenten studierte die US-Regierung, die den Krieg gegen den Irak unter anderem als Kampf gegen den Terrorismus rechtfertigte, bereits in den ersten drei Monaten nach Bushs Amtsantritt Möglichkeiten, Saddam Hussein zu stürzen.
"Es gab von Anfang an die Überzeugung, dass Saddam Hussein eine schlimme Person ist und weg muss", sagte O'Neill nach Angaben des Senders.


Weder bestätigt noch dementiert

Der Sprecher des Weißen Hauses, Scott McClellan, wollte weder bestätigen noch dementieren, dass die Regierung bereits zu Beginn von Bushs Amtszeit mit den Vorbereitungen für einen Krieg gegen Irak begonnen hat.
Er sagte lediglich, der irakische Präsident Saddam Hussein sei schon vor dem 11. September 2001 eine Bedrohung für den Frieden und die Stabilität gewesen und erst recht danach.


Wenig überrascht

Der Irakische Nationalkongress (INC) sei laut CBS wenig überrascht über O'Neills Behauptungen.
Nach Angaben von Entifadh Qanbar, dem Sprecher des INC, habe Bush bereits kurz nach dessen Amtsübernahme erste offizielle Kontakte zu der im Exil lebenden Oppositionsgruppe gesucht.
Kurz darauf wurde von der Gruppe in Washington auch ein Büro eingerichtet, so CBS.


Entsprechende Unterlagen

Auch nach Angaben des Autors Ron Suskind zirkulierten in der Regierung bereits Anfang 2001 Pläne für eine Invasion des Irak, für eine Nachkriegsära und Vorstellungen über die Zukunft des irakischen Öls.
Er habe entsprechende Unterlagen von O'Neill und anderen Insidern aus dem Weißen Haus erhalten, sagte Suskind dem Sender. Unter anderem sei Suskind nach eigenen Angaben im Besitz eines Pentagon-Berichts mit dem einschlägigen Titel: "Ausländische Bewerber um irakische Ölverträge".

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grüsse scorp



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