Einspruch!

Geschrieben von JeFra am 22. Dezember 2003 02:39:11:

Als Antwort auf: Re: Peter Scholl-Latour, heute im ZDF, sagte: Untergang des Abendlandes geschrieben von Zappa am 21. Dezember 2003 21:35:04:


Ich bin 100% sicher wenn man diesen Menschen die Möglichkeit geben würde in ihren Ländern arbeiten und eine Familie durchbringen zu können, keine 10% hier sehen würde, denn vielleicht als Tourist.

Ich würde sagen, Sie übersehen einfach, daß jedes Volk seinen Bodensatz an Abenteurern und Kriminellen hat. Und wir haben nun mal im Westen Länder, die noch relativ reich sind, deren Bevölkerung aber von einer verbrecherischen Meinungsmafia im Schach gehalten wird. Wenn es zu irgendeinem Konflikt zwischen Einheimischen und Zugewanderten kommt, hat meist der Einheimische Unrecht. Kommt es zu massiven Unruhen wie vor zwei Jahren in England, so liegt das daran, daß wir den Fremden nicht genug Verständnis entgegenbringen. Daß derartige Verhältnisse wie ein Magnet auf Kriminelle aus aller Herren Länder wirken, versteht sich von selbst. Die würden selbst dann kommen, wenn sie zu Hause ehrliche Arbeit hätten.

Wir zahlen einfach für unser Verhalten den Ärmeren gegenüber, darum ist das ganze Chaos um die "Fremden" nichts als richtig. Wie würden wir es sonst lernen?

Das glaube ich nicht. Einmal hat sich sowohl bei uns in Europa als auch in der dritten Welt der Lebensstandard seit den 80iger Jahren stetig verringert. Zum zweiten haben wir, was das System betrifft, einfach keine Wahl. Die politisch erlaubten Parteien reichen etwa von CDU/CSU bis hin zu Grünen/PDS. Die einen: Industrie ankurbeln, alles tun was das Finanzkapital von uns will, und Wohlleben jetzt (freilich nur für eine immer kleiner werdende Schicht von Globalisierungsgewinnern), ohne Rücksicht darauf, was später kommt. Die anderen stehen für Revolution jetzt und sofort. Ein konservative Politik, die beispielsweise unsere Abhängigkeit von Rohstoffimporten aus dem Ausland minimiert, würde man uns einfach nicht erlauben. Was es bei uns an Ansätzen zu solchen Techniken gab wie beispielsweise den Thorium-Hochtemperaturreaktor, hat man uns kaputtgemacht. Dasselbe gilt auch für eine konservative Kulturpolitik. Ich glaube mal, daß jemand, der im Sinne der 50iger Jahre kultiviert ist weniger Resourcen verbraucht als jemand, der stets auf den jeweils letzten Wellen des Wahnsinns reitet, die aus Amerika im allgemeinen und Hollywood im Besonderen kommen. Es steht uns nicht frei, über derartige Alternativen bei den Wahlen abzustimmen. Gegen unsere Fellachisierung dürfen wir überhaupt nichts tun und was die Wirtschaft und das blanke Überleben angeht haben wir nur die Wahl zwischen Verelendung und (wahrscheinlich) Massenmord an der autochtonen europäischen Bevölkerung jetzt oder erst später, nach noch einigen Jahren oder Jahrzehnten des relativen Wohllebens. Wer etwas anderes anstrebt, wird eingesperrt, wirtschaftlich ruiniert oder abgemurkst wie Pim Fortuyn.


Drittens ist überhaupt nicht sicher, daß ein kausaler Zusammenhang zwischen unserem Lebensstandard und dem Elend der Dritten Welt besteht. Auf die Tatsache, daß der Lebenstandard im Westen ebenso schwindet wie in der Dritten Welt habe ich schon hingewiesen. Von vielen der von den Medien geschürten Umwelthysterien kann kein Mensch genau sagen, wieviel da dran ist. Ich habe mich schon mit Wissenschaftlern unterhalten, die gesagt haben: Das mit dem Treibhauseffekt sei kompletter Schachsinn, aber der Ozonschicht drohe durchaus reale Gefahr von den FCKW. Und andere glaubten genau das Gegenteil: Die FCKW seien vollkommen harmlos, aber mit dem CO2-Gehalt der Atmosphäre dürfe man nicht in der Größenordnung herumspielen, wie das in den letzten 100 Jahren geschehen ist. Alle waren sie Koryhäen ihres Faches, das teilweise sogar für die besprochene Problematik relevant war. Die LaRouche-Organisation behauptet, daß die ganzen Umwelthysterien vom Westen nur geschürt würden, um die dritte Welt an ihrer Industrialisierung zu hindern. DDT beispielsweise sei verboten worden, nachdem die Patente ausgelaufen waren und weil man der dritte Welt das wirksamste Mittel gegen die Malaria-verbreitenden Anopheles-Mücken wegnehmen wollte. Wer hat nun recht? Können Sie konkret sagen, um wieviel Euro Sie mit Ihrem Lebenswandel jährlich die Dritte Welt ausplündern? Oder wieviel Kinder in der Dritten Welt ihretwegen schon verhungert sind? Wenn tatsächlich ein kausaler Zusammenhang zwischen unserem Lebensstil und dem Elend der dritten Welt bestünde, müßten ja manche durch ihren Lebenswandel besonders schwer sündigen, während andere nahezu schuldfrei sind. Mir hat konkret für meinen Lebensstil noch niemand die Rechnung aufmachen können.


Schließlich übersehen Sie ganz einfach hausgemachte kulturelle Gründe für das Elend der Dritten Welt. Nicht jede Art von Kultur ist der Förderung von Wissenschaft, Technik und Unternehmertum zuträglich. Vielfach sind einfach hausgemachte Probleme für das Elend verantwortlich, die wir dann über unsere Multikulturalismus-Politik importieren.


MfG
JeFra


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