Re: Betreffend den Fundamentalisten .....

Geschrieben von NoPasaran am 15. Dezember 2003 13:09:58:

Als Antwort auf: Re: Betreffend den Fundamentalisten ..... geschrieben von DaveRave am 15. Dezember 2003 10:39:58:


Hallo DaveRave,

betreffend Hubert, den ich, im Unterschied zu Dir, zugegebenermaßen nicht persönlich kenne - und halt, schreit der Skeptiker in meiner linken Hirnhälfte, woher weißt Du denn, daß DaveRave ihn persönlich kennt ? - wie auch immer, Du kennst ihn sicher besser als ich, also zurück zum Anfang, betreffend Hubert und Deine Aussage, daß er Scheuklappen mit Sicherheit nicht habe:

Kommt drauf an, würd' ich sagen, worauf sich das bezieht.

Der aktuelle Spiegel - ja, ja, der Schpigl, der ist auch zu einem echten Kasblattl verkommen in den letzten zwei Jahren, dem ist Rudolf Augsteins Tod gar nicht gut bekommen - enthält mal ausnahmsweise wieder eine recht interessante und ganz gute Titelgeschichte, nämlich über Luther und die Reformation. Ich hab', lang ist's her, inzwischen allmählich ein gutes Dritteljahrhundert, in Religion, evangelisch AB, Abitur gemacht, oder, genauer genommen und da auf österreichisch, maturiert, aber man vergißt dann doch so einiges, und es ist immer interessant, wenn die Kenntnisse wieder aufgefrischt werden. In besagtem Spiegel-Artikel steht auf Seite 79, Seitenangabe zum Nachlesen bei allfälligem Interesse, ein bißchen was über die vatikanischen Zustände unter Alexander VI., Julius II. und Leo X., also in den fünfundzwanzig Jahren, die den 95 Thesen vorausgingen. Nicht schlecht, der Specht, die Herren wußten offenbar zu leben.

Das nächste, was mir dann einfällt, ist die Rattenlinie, jene unter der Leitung des Bischofs Alois Hudal - seinerseits brennender Adorant des GröFaZ und der von ihm propagierten Ideologie - installierte Fluchtpipeline Richtung Südamerika für hochrangiges Nazi-G'schwerl. (Betreffend letztere Vokabel: Ja, ja, fünfundzwanzig Jahre bayern fordern ihren Tribut; in Wien hätt' ma g'sagt: Die Nazi-Gfraster.)

Wäre da eben nicht die Tatsache, daß die RKK daran mitgearbeitet hat, das Evangelium Jesu Christi über die Jahrhunderte zu tragen, man wäre versucht, in Abwandlung von Karl Kraus zu konstatieren, daß einem zur RKK nichts einfalle.

Aber: Jemand, der angesichts der beiden oben geschilderten Umstände, und das sind nur zwei mir unmittelbar eingefallene, wer hier sucht, dürfte viel weitergehend fündig werden, wer angesichts allein dieser beiden Umstände weiterhin auf folgender Position beharrt: "Die Tatsache, daß in der Geschichte auch Christen gefehlt haben, rechtfertigt in keiner Weise eine Kritik am Christentum oder an der Kirche", der hat, was das betrifft, Scheuklappen, und die nicht zu knapp. Allein schon die in diesem Sager implizierte Gleichsetzung der RKK mit dem Christentum ist imho reichlich unzulässig.

Was aber wiederum keine Wertung in menschlicher Hinsicht sein soll, das muß auch klar sagen.

Und jetzt muß ich mal wieder was arbeiten .....

lg NoPasaran






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