Re: Weitgehende Zustimmung! / Von mir nicht

Geschrieben von Bine am 12. Dezember 2003 15:19:19:

Als Antwort auf: Re: Weitgehende Zustimmung! / Von mir nicht geschrieben von Johannes am 12. Dezember 2003 13:17:08:

Danke Johannes,

Du sprichst mir aus der Seele.

Der oben angeführte Terrorist Kaplan ist der Kopf einer meiner Meinung nach terroristischen Vereinigung, deren primäres Ziel es ist, den ganzen Globus in einen Kalifatstaat umzuwandeln, mit sich selber an der Spitze.

Dieser Mann war es, der seinerzeit plante auf die Anit Kabiri (Atatürkmausoleum)in Ankara einen mit Sprengstoff vollbepackten Hubschrauber stürzen zu lassen, und dies an einem Nationalfeiertag, wo sich auf den Gelände mehrere 10000 Menschen befanden, auch Schulklassen.

Kaplan konnte sich in Deutschland in Sicherheit vor den türkischen Behörden bringen, bekam hier sogar noch politisches Asyl, da ihm in seiner Heimat die Todesstrafe gedroht hätte (die übrigens mittlerweile abgeschafft worden ist, was meiner meinung nach eine sofortige Ausweisung dergleichen Subjekte hätte nach sich ziehen müssen, da eine Gefahr für das Leben hier nun nicht mehr gegeben ist)

Dies, obwohl von türkischer Seite mehrmals, sowohl von Seiten der Regierung, als auch von Seiten der türkischen fortschrittleichen Seite darauf aufmerksam gemacht worden ist, was Geistes Kind dieser Kaplan ist.

Seit einigen Jahrzehnten warnen türkische fortschrittliche Kräfte vor der Gefahr des Islamismus und seinen Auswüchsen, jedoch scheint die übertriebene Toleranz es nicht zuzulassen, endlich einmal das Hirn einzuschalten und gewisse Fakten anzunehmen. Dazu gehört es meiner Meinung, daß der konservative und der radikale Islam in der westlichen Welt ebensowenig zu suchen hat, wie eine Naturreligion, die dem Kannibalismus fröhnt oder dem Nazitum.

Letztens hat dies ein türkischer Wissenschaftler anläßlich der jüngsten Terroranschläge in Istanbul sehr treffend beschrieben: In der westlichen Welt, inclusive Türkei, hat nur ein Islam etwas zu suchen, der einerseits, so wie von Atatürk propagiert dem westlichen Denken angepasst wurde, in der jeweiligen Landessprache abgehaltene Gottesdienste, damit sie jeder verstehen kann, in der Landessprache abgefasste und dem westlichen Kulturverständnis angepasste religiöse Schriften und dies bitte, und das ist für mich der wichtigste Aspekt, strikt getrennt vom Staat, existiert. Nach Atatürk war so ein Islam durchaus möglich, und man sieht am jetzigen Christentum im Vergleich zur Inquisition, daß eine Abwendung vom Radikalismus durchaus machbar ist, was für die Menschen mehr ein Segen, als ein Fluch war ;-))

Wer einen konservativen (auch der ist gefährlich, da die Übergänge zum radikalen Islam schleichend sind und Spendengelder sehr gerne in dunkle Kanäle fließen) oder einen radikalen Islam vertritt, der soll seinen Hintern nach Saudiarabien schaffen oder sonstwohin, wo man so lebt, wie die das wollen, die haben im Westen aber schon gleich überhaupt nichts verloren. Raus mit dem Gesockse, unter dem auch die normalen Landsleute zu leiden haben.

Und ja, ich stehe dazu, ich bin, wenn man das so sehen will, eine europäische Chauvinistin *ggg* und ich bin verdammt noch mal froh darüber hier wenigstens einigermaßen so leben zu können, wie ich das möchte, ohne Tschador, ohne verheiratet worden zu sein, ohne den Zwang es bleiben zu müssen und mit dem guten Wissen, daß mich unsere Demokratie, wenn auch nicht perfekt, so immerhin doch besser als in den meisten Ländern der islamischen Welt, schützt und meine Grundrechte als Mensch, insbesondere als Frau nicht mit Füßen tritt.

liebe Grüße

von der Bine (wieder mal in Fahrt *ggg*)

>Hallo DR,
>von kir nicht.
>Wolf verweist auf die gefundenen Waffen. Die sind sicher nicht nur für den Physik-Unterricht gedacht, um dort irgendwas mit Beschleunigung etc. auszurechnen. Sondern sie sind dazu gedacht, sie einzusetzen. Andere zu töten, sie niederzumetzeln.
>Das hat Wolf erwähnt. Und als Konsequenz meine ich, man darf die Gefahr nicht verharmlosen, die von Islamisten ausgeht (ich rede jetzt von Islamisten, nicht vom Islam). Islamisten sollen in ihrem Heimatland machen was sie wollen. Was dort erlaubt ist und was nicht, sollen sie dort selbst ausmachen. Deren Sache. Wer hier eine großkalibrige Waffe hat, die nicht nachweisbar zur Selbstverteidigung dient, sollte erst ins Gefängnis wkommen und darf sich danach in seinem Heimatland darüber Gedanken machen, ob er dort weiter Waffen haben sollte oder nicht.
>Was Chromos tut, ist schlichtweg Polemik. Der Verweis darauf, daß es in der Geschichte "Christen" gab, die sich sehr schlecht verhalten haben, schmälert keineswegs die Gefahr, die von den aktuell gefundenen (und den noch nicht gefundenen!) Wafen ausgeht. Was soll also dieser Vergleich? Weil "Christen" mal böse waren, müssen wir das den Islamisten also auch erlauben? Oder es ist nicht schlimm, wenn Islamisten töten, denn "Christen" haben das im Mittelalter auch mal gemacht?
>Quatsch. Was damals falsch war, ist heute genauso falsch. Und es ist heute eher sogar noch schlimmer, weil wir eine bessere Geschichtskenntnis haben als früher, so daß wir eigentlich hätten lernen können. Wenn Islamisten Waffen haben, um hier zu morden (oder denkt jemand, die waren ausschließlich zur Selbstverteidigung gedacht?), was soll dann der Unsinn, daß mit Hinweis auf Fehler von "Christen" in der Geschichte auch noch zu verteidigen!
>Haben wir aus der Geschichte wirklich nichts gelernt? Kann man denen, die Waffen zum Kampf bereithalten, das etwa nachsehen, weil es schon in der Vergangenheit Verbrecher gab? Nein. Wer sich zum Morden vorbereitet, gehört bestraft. Das Wissen um Verbrechen aus der Vergangenheit (und daß das ein Fehler war) sollte die Strafe eher erhöhen.
>Und wenn mit die, die sich zum Morden vorbereiten, sofort und konsequent bestraft, dann kommen auch die vielen friedlichen Ausländer aus dem Ruf heraus, der durch die Tolerierung/Verharmlosung solcher Mordabsichten auch auf sie abfährt.
>Gruß
>Johannes



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