Heilmittel für Kapitalverbrecher

Geschrieben von Swissman am 12. Dezember 2003 02:41:21:

Als Antwort auf: Ich gebe dir vollkommen recht! geschrieben von Maria am 11. Dezember 2003 13:31:58:

Hallo Maria,

>ich bin eine Frau, und ich weiss, was Gewaltfantasien sind, ich hatte schon öfter den Wunsch zu töten gehabt,

Vor ein paar Jahren kam ich zufälligerweise dazu, als ein Zuhälter eines seiner Mädchen verprügelte - selbstverständlich habe ich interveniert. Ich weiss daher aus eigener Erfahrung, wie es sich anfühlt, hart zuzuschlagen, mit der festen Absicht, das Genick des Gegners zu brechen (ich habe dann leider nur einen Kopftreffer erzielt - er muss mich im letzten Moment bemerkt haben und hat denn versucht, wegzutauchen - dies, und seine besseren läuferischen Fähigkeiten waren seine Lebensversicherung) - ich stehe dazu: Der Adrenalinschub ist mit Worten nicht zu beschreiben, aber die Reue bleibt bis heute aus... "Schlimmer" noch: Ich würde jederzeit wieder genauso handeln.

>aber natürlich nur unter dem sauberen Vorwand der heiligen Selbstverteidigung.

Soweit es mich betrifft, muss ich selbst überhaupt nicht bedroht sein, um Gewalt anzuwenden: Es genügt bereits, wenn jemand anders Opfer einer Gewalttat wird... Wenn ich dazukommen sollte, greife ich ein - mit allen (wirklich ALLEN) mir zur Verfügung stehenden Mitteln, ob verhältnissmässig oder nicht ("Verhältnismässigkeit" ist ungefähr das letzte, an was man in so einer Situation denkt: Während ich mich damals von Hauseingang zu Hauseingang,
wenn immer möglich dem Schatten nach, an die Szenerie herangearbeitet habe, habe ich erstens mein Kreuz geküsst, und zweitens meine Optionen (Fusstritt in die Kniekehle vs. Hankantenschlag ins Genick) abgewogen. Rückblickend wäre es wahrscheinlich von Vorteil gewesen, sein Kniegelenk auszuschalten)

>Und wahrscheinlich denkt er auch noch, er hat den Segen des Herrn dazu.

In Exodus 22 steht, zumindest in meiner Bibel, folgender Satz: "Wenn ein Dieb ergriffen wird beim Einbruch und wird dabei geschlagen, daß er stirbt, so liegt keine Blutschuld vor." - Offensichtlich bin ich im Recht.

>Es ist eigene Angst, oft Todesangst, Trauer und anderes, was sich hinter diesem Hass versteckt.

Nein, wenn ich dem Opfer eines Verbrechers zu Hilfe komme, dann geschieht dies aus Nächstenliebe. In der gegebenen Situation bin ich sein oder ihr nächster - wer sonst, wenn nicht ich?

>Es gibt Gewaltverbrecher, die WOLLEN eine Therapie,

Diesen Tätern kann geholfen werden: Ich wüsste eine ganze Reihe von Heilmitteln, beschränke mich aber aus Platz- und Zeitgründen auf zwei, ein schnelles und ein langsames - Für die schnelle Methode benötigt man einige Gramm Blei, für die langsame Therapie einen Hanfstrick. Die Erfolgsquote liegt in beiden Fällen bei 100%: Kein einziger Täter wird nach Abschluss der Therapie jemals wieder rückfällig... ;-)

mfG,

Swissman


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