Re: @ H.Joerg.H. und was allgemeines

Geschrieben von berggeist am 06. Dezember 2003 19:51:00:

Als Antwort auf: @ H.Joerg.H. und was allgemeines geschrieben von Micha aus dem Süden am 06. Dezember 2003 11:27:27:

>Mein "Favorit" (blödes Wort)für die EInleitung des Zusammenbruchs bleibt der Atomanschlag auf New York. Ob das nun in alle Prophezeiungen passt oder nicht.
>...und er ist vegleichsweise so einfach auszuführen, dass die Verlockung für die vereinigten Arschlöcher dieser Welt (von Al Quaida über Nordkorea, Hussein bis zu Islamisten im pakistanischen Gehemindienst und machtgeilen Russengenerälen) einfach zu groß ist, es nicht zu tun.

in diesem zusammenhang muß ich immer wieder an lebed denken.
ihr wißt schon, der general, welcher viel wußte, dann aber unglücklicherweise mit einem helikopter abgestürzt ist...

dazu eine entsprechende dpa meldung aus 1997:

Mittwoch, 10. September 1997
Moskau (dpa) - Das russische Atomministerium hat am Mittwoch die Äußerungen des früheren russischen Sicherheitsberaters Alexander Lebed über nicht unter Kontrolle befindliche koffergroße Atombomben aus der Sowjetzeit zurückgewiesen.
"Das in Rußland eingesetzte Sicherungsyystem (...) garantiert die volle Kontrolle über Atomwaffen und schließt Möglichkeiten für ihren ungenehmigten Transport aus", hieß es einer Erklärung der Behörde.
Lebed hatte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Interfax am Montag behauptet, daß es in der Sowjetunion Atombomben von der Größe eines Koffers gegeben habe, die sich nicht nur in Rußland, sondern auch in anderen Staaten der GUS befinden könnten.
Kremlsprecher Sergej Jastrschembski erklärte am Mittwoch vor Journalisten, Lebed wolle sich mit solchen Äußerungen lediglich wieder ins Gespräch bringen.
"Alle Atomwaffen sind aus den GUS-Ländern nach Rußland gebracht worden, wo sie sich unter ständiger Kontrolle entsprechender Dienste befinden", teilte das Atomministerium mit. In der vergangenen Woche hatte bereits Regierungschef Viktor Tschernomyrdin ähnliche Äußerungen Lebeds als "absoluten Schwachsinn" zurückgewiesen.
Lebeds Informationen zufolge hätten über die 60 mal 40 mal 20 Zentimeter großen Kofferbomben Spezialeinheiten der sowjetischen Militäraufklärung verfügt. Er habe nicht feststellen können, wieviele solcher Bomben es gegeben habe, hatte Lebed gesagt.


naja - es hat ja auch mal jemand behauptet: "niemand hat die absicht eine mauer zu bauen..."
und wer weiß, ob nicht das eine oder andere köfferchen im zuge des zusammenbruchs der udssr gegen harte dollars seinen besitzer gewechselt hat.
wenn man sich an den "bazar" der russischen streitkräfte im osten deutschlands anfang der 90er jahre erinnert, so ist das keineswegs ausgeschlossen.
so schrieb z.b. jerusalem report am 25.10.99, daß sich bin laden für
30 millionen $ einige dieser bomben besorgt hätte.
und welche russische regierung würde das verschwinden eines atomkoffers je zugeben?
allerdings muß in diesem zusammenhang auch erwähnt erden, daß die sprengsätze zu sowjetzeiten alle 5 - 10 jahre ausgetauscht wurden.

zum anderen ist es auch denkbar, daß sich jemand so ein ding selbst zusammenschraubt.
nach dem heutigen wissensstand ist das nicht unbedingt allzu problematisch.
dazu einige anmerkungen:
die dazu benötigten materialien sind angereichertes (>20%) uran U-235 oder auch plutonium (vor allem PU-239).
es gibt ca. 10 verschiedene anreicherungsverfahren.
für eine primitive uranbombe genügen 20-100 kg.
die ladung wäre dann zwischen 1,5 und 15 kilotonnen TNT.
der zusammenbau würde einige monate dauern und insgesamt würde die ganze sache einige hunderttausend dollar kosten.
zur beschaffungsmöglichkeit waffenfähigen materials kurz einige daten;
nur jahr 1994 und allein aus BRD (!):
10.5.94 erster fund nuklearen materials: 6g PU-239 in einer garage in tengen
13.6.94 ein gramm U-235 in landshut
10.8.94 flughafen münchen 363g PU-239
...
mehr will ich jetzt gar nicht auflisten.
weitere meldungen gab es in den letzten jahren zuhauf.
diese gingen jedoch meist unter, denn scheinbar ist die neue haarfarbe einer "superstar"-tussi für das deutsche volk viel interessanter :-(
es ist seit jahren jedenfalls genügend dieser heissen ware im umlauf.
einige meldungen aus russland:
dez98: in chelyabinsk findet die polizei 18,5 kg
jan99: in st. petersburg werden 3 kg beschlagnahmt
sept99: im korchatov-institut in moskau lagern 100 kg ungesichert.
in russland gibt es ca. 15.000 betriebe, die mit nuklearmaterial arbeiten.
an 80 bis 100 stellen wird waffenfähiges material gelagert.
alleine in majak lagern 30 t waffenfähiges plutonium.
william potter verwies bei einem nato workshop als eines von vielen beispielen auf eben diese anlage, bei welcher aufgrund geldmangel die installierten sicherheitssysteme nicht gewartet werden oder gar ganz ausfallen, weil der strom wegen unbezahlter rechnungen abgestellt wurde...

ich könnte hier noch ohne ende weiterschreiben, doch diese kurze zusammenfassung sollte reichen, um jedem klar zu machen, wie real eine bedrohung durch eine kofferbombe tatsächlich ist!





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