Re: Schlüssel gefunden

Geschrieben von Backbencher am 04. Dezember 2003 00:48:53:

Als Antwort auf: Schlüssel gefunden geschrieben von Winston Smith am 02. Dezember 2003 21:21:35:

Wieso kann man nicht mal akzeptieren, dass jedes Ideal von Familie, Frausein oder Mannsein Quatsch ist. Wir Menschen sind nun mal unterschiedlich auf allen Ebenen. Nicht ein Gesicht gleicht dem anderen, nicht ein Schwanz, nicht eine Möse - Ich z.B. hab grob eingeordnet einen Linkshänger :-).

Wenn hier einer die sog. Heilige Familie als Maßstab für 'richtiges' Verhalten aufstellt, so sollte er redlicherweise sich mal eingestehen, dass es seine persönliche Interpretation, sein Bild von dieser Überlieferung ist. Er interpretiert sehr einseitig. Oder sollen etwa alle unsere Jungs bereits schon mit zwölf sich rumtreiben, nicht mehr nach Hause kommen, unehelich bleiben, sich heftig mit der religiösen Obrigkeit anlegen, seiner Streetgang befehlen anderen die fabrikneuen Fahrzeuge zu klauen, Massenkundgebungen veranstalten und die Landesgesetze eigenwillig auslegen? Wieso kann man nicht mal einfach akzeptieren, dass der das so gemacht hat, aber andere alles mögliche anders machen dürfen und MÜSSEN.

Jede Familie macht ihren speziellen und einmaligen Versuch eine Familie zu leben. Viele 'scheitern'. Alle scheitern - gemessen an ihrem ursprünglichen Ideal, mit dem sie in die Familie eingestiegen sind. Wer erwachsene Kinder hat, weiß - vorausgesetzt er ist auch hier redlich - daß er im Lauf dieses Familienlebens an den verschiedensten Ecken seine Meinungen und Einstellungen reichlich korrigieren musste.

Was bilden wir Männer uns eigentlich ein, daß wir glauben, wir wüssten was richtig und falsch für eine Frau ist, wie sie sich zu verhalten hat. Oder was richtig und falsch für einen Mann ist. Nicht mal was unser eigenes Verhalten betrifft, wissen wir es wirklich. Auch hier - wieder Redlichkeit vorausgesetzt - wissen wir, daß sich die Vorstellung über das 'was ein Mann zu tun hat oder wie er zu sein hat' am konkreten Objekt (nämlich an uns selbst) einer ständigen Veränderung unterworfen ist. Es muss jeder zugeben, daß er vor zwei oder fünf Jahren in bestimmten Punkten/Bereichen anders gedacht hat. Und ich garantiere, daß jeder von uns in fünf Jahren wieder anders denkt.

Also was soll das, hier Normen oder Vorstellungen vom Ideal der Frau oder des Mannes zu verbreiten? Jede, jeder hat einen Versuch frei zu zeigen wie er sich sich selbst vorstellt - und sich im Lauf der Zeit ändert. Genügt das nicht?


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