Re: an alle Experten

Geschrieben von Otto am 28. November 2003 13:59:15:

Als Antwort auf: Re: an alle Experten geschrieben von Siegfried am 28. November 2003 09:55:41:

Hallo Siegfried!
Gerade das mit dem Kalkmörtel an der Wand ist leider falsch! Ich habe das damals aus der Broschüre:"Über die Luftverhältnisse in Luftschutzräumen in Verbindung mit Grobsandfiltern" von Dr.Dr.H Dählmann,Dr.H.Eisenbarth , Dr.W.Mielenz und Dr.G.Stampe und Dr.F.Bangert übernommen und in einem einfachen Selbsttest nachgeprüft:in meinem Schutzraum ließ ich fast 5 kg CO2 aus einer Flasche einstömen,mit Ventllatoren gut duchmischt,habe ich 3 Stunden lang den CO2 Gehalt der Luft gemessen-und er ging so rapide nach unten,daß ich meinte mich den Autoren anschließen zu können! Aber nach 1999 habe ich dann in einem Plastikfaß von 300 Liter Inhalt den Versuch wiederholt- und dann ging garnichts!!! Es war der Beton(damals 4 Jahre alt) der das CO2 so stark gebunden hat!!! Das habe ich dann mit verschiedenen Betonplatten und Betonrandsteinen nachgewiesen. Also bitte beachten : Kalkmörtel an der Wand klappt nicht (vielleicht wenn er fast vollständig ausgetrocknet ist (auch frische Betonteile nehmen kein CO2 auf , erst nach ca 5-6 Tagen!) Gruß Otto

>Hallo Otto,
>vielleicht kann ich helfen, habe den Krams abgespeichert.
>Grüße
>Siegfried
>
>Sauerstoffversorgung in geschlossenen Räumen (Schutzraum)
>Von allen für den Menschen lebensnotwendigen Stoffen ist Sauerstoff der unmittelbar wichtigste. Bei Sauerstoffmangel kommt es schon nach den ersten Minuten zu Schäden im Gehirn, nach wenigen weitern Minuten tritt der Tod ein. Im Durchschnitt (bei mäßiger Bewegung) atmet ein Mensch 20 Liter Luft pro Minute. Der benötigte Sauerstoff macht davon rund 21 % aus. Die ausgeatmete Luft enthält immer noch etwa 16 % Sauerstoff. Ein vollständiges Leeratmen der Luft ist durch den minimalen Partialdruck des Sauerstoffs in den Arterien nicht möglich. In (völliger) Ruhe benötigt ein Erwachsener pro Minute nur 250 bis 300 ml reinen Sauerstoff, das entspricht einem Luftvolumen zwischen 4 und 6 Liter.
>Wenn ein Raum groß genug ist, enthält er ausreichend Sauerstoff, um die Atmung über Tage hinweg zu ermöglichen. Im Idealfall (Insassen sind gesund und verhalten sich völlig ruhig, kein Feuer) würde eine Person zwischen 17,1 und 25,8 m/3 unverbauten Luftraum benötigen, um drei Tage zu überleben. Ist dieses Verhältnis bei kleinen Räumen mit vielen Personen nicht gegeben, muss darüber hinaus Sauerstoff zugeführt werden.
>Dieses geschieht normalerweise durch eine (mit Muskelkraft betriebene) Filteranlage. Ist das beim Einsatz chemischer Kampfstoffe, bei Großbränden oder bei vulkanischen Emissionen nicht möglich, stellt die einzige praktikable Lösung die Verwendung von Sauerstoff-Druckflaschen dar.
>Ein weiteres Problem muss beachtet werden: In einem luftdicht abgeschlossenen Schutzraum sinkt der Sauerstoffspiegel mit der Zeit, während der Kohlendioxidspiegel steigt. Letzteres beeinträchtigt die Atmung bereits zu einem Zeitpunkt, zu dem noch ausreichend Sauerstoff zum Atmen vorhanden wäre. Eine Zufuhr von reinem Sauerstoff allein ist daher nicht ausreichend; das Kohlendioxid muss chemisch gebunden werden, um einer Vergiftung vorzubeugen.
>In Situationen, in denen keine Außenluft zugeführt werden darf (Sauerstoff verzehrende Großbrände, vulkanische Emissionen) oder kann (Schutzraumfilter vorhanden), gelten folgende Regel für das Luftsparen, die Bindung von Kohlendioxid und die Zufuhr von Sauerstoff: Keine Kerzen verwenden, sondern chemische Lichtquellen Nicht kochen und nicht rauchen Die Anwesenden sollen sich möglichst wenig bewegen, wenig reden und wenig essen. Aus einer gemieteten und sehr gut vertäuten Sauerstoff-Druckflasche mit einem Druckminderer führt man hin und wieder Sauerstoff zu. (oder kontinuierlich mit einem Flussventil. Vorsicht beim Hantieren mit Sauerstoff!) Dabei kontrolliert man mit einem empfindlichen Barometer, dass der Überdruck im Raum nicht zu groß wird. Ein geringer Überdruck ist vorteilhaft, weil er das Eindringen von Schadstoffen in den Raum verhindert. Ein zu großer Überdruck führt zu Sauerstoffverlust. Aufgerechnet auf 3 Tage beträgt der Mindestverbrauch 1188 Liter Lauerstoff pro Person. Eine 50 Liter fassende Flasche mit 200 bar Druck enthält rund 10000 Liter, reicht also für eine kleine Familie völlig aus, zumal dr Raum selbst ja zu Beginn schon Sauerstoff für zumindest einige Stunden enthält. Gelöschter Weißkalk wird mit Wasser zu einem dickflüssigen Brei verrührt. Pro Person werden ca. 2 m/2 des Schutzraumes mit dem Kalkanstrich getüncht. Dieser Anstrich absorbiert einen Teil des entstehenden Kohlendioxids. Blaue Lippen sind ein Anzeichen für Sauerstoffmangel, rote Lippen zeigen eine Kohlendioxidvergiftung an. Akute Lebensgefahr! Nur wenn es gar nicht mehr anders geht, über die Luftfilteranlage (notfallsFensterspalt) vorsichtig Außenluft zuführen.



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