Re: Nimm dich vor falschen Propheten in acht!

Geschrieben von Frieden am 24. November 2003 14:27:

Als Antwort auf: Re: Nimm dich vor falschen Propheten in acht! geschrieben von Phil Dick am 23. November 2003 02:17:31:

>Hallo FRIEDEN,
>auch wenn ich nicht so recht nachvollziehen kann, was die Geschichte von dem überfallenen brasilianischen Ehepaar mit Prophezeiungen zu tun haben soll, warum es in dieser Hinsicht wichtig ist, daß die Frau zu ihrer Mutter eilte, ein herzliches Willkommen für Dich!
>Deine weiteren Ausführungen ließen mich allerdings aufmerken.
>Prophezeiungen sind in Deiner Sicht die Übermittlung göttlicher Gedanken an die Lebenden? Dies halte ich für sehr interessant! Zumal sich mit dieser Sichtweise auch Nicht-Konfektionierte, pardon, Nicht-Konfessionierte abfinden können.
>Der göttliche Gedanke, einem oder einer besonders emfänglichen Seele eingegeben, die ihn an ihre Umwelt weitergibt! Und flugs entweder zu höheren Ehren aufsteigt oder aber gesteinigt wird.
>Oder aber diese Gedanken im stillen Kämmerlein aufschreiben und der Nachwelt zukommen lassen, die gefälligst selbst ihren Hirnschmalz dazubraten soll.
>Prophezeiungen können immer nur Eines sein, Warnungen vor vorhersehbaren Schwierigkeiten und Entwicklungen. Man muß z.B. heutzutage kein Prophet sein, um den Niedergang Deutschlands innerhalb der nächsten Monate vorauszusagen. Man brauchte auch schon 1994 kein Prophet zu sein, um vor Schröder und der SPD zu warnen.
>Wenn man sich allerdings die Prophezeiungen des Nostradamus ansieht, muß man ungeachtet der verschiedensten fehlerhaften Deutungen feststellen, daß sehr viel mehr an ihnen ist als die bloße Projektion resp. Hochrechnung der damaligen Umstände auf die direkt folgende Zeit. Hier muß mehr dahinterstehen, warum nicht ein "göttlicher Gedanke"?
>Die Frage ist nur, wie mit diesen Prophezeiungen, die man für sich selbst als nicht anders als mit dem Wirken höherer Mächte erklärbar erkannte, umgegangen werden sollte!
>Die einen versuchen das, was sie herauszulesen meinten, mit anderen Quellen zu untermauern, geben damit bewußt oder unbewußt ihren Senf dazu, warten auf die Erfüllung ihrer Analysen und Schlüsse. Geben Daten an und bereiten sich darauf vor, anstatt gegen die gefährlichen Entwicklungen aktiv zu werden.
>Die anderen negieren die Prophs, schwimmen mit dem Srom und werden mit ihm in den Abgrund gerissen.
>Wenn es eine gesunde Mischung zwischen diesen beiden Extremen geben würde, gingen am kommenden Mo/Di/Mi/Do/Fr/Sa/So jeweils hunderttausende Menschen in Deutschland auf die Straße, um gegen den nun wirklich nicht mehr schleichenden, sondern rasenden Verfall Deutschlands zu protestieren!
>Prophezeiungen mögen die Vermittlungen göttlicher Gedanken sein. Es mag auch hin und wieder Empfänger dafür geben, die Propheten. Die Menschheit selbst aber ist dumpf und stumpf, will nichts davon wissen.
>Freundlichst, Phil Dick.

Hallo Phil Dick,

Ich bedanke mich bei dir, für deine gut gemeinte Erwiderung auf meinen Beitrag "Nimm dich vor falschen Propheten in acht!"

Es gibt jedoch eine Form von Diebstahl, die weit schwerwiegendere Folgen hat.

Worin besteht diese schwerwiegendere Form von Diebstahl, und wer sind die Diebe? Jesus Christus gab uns diesbezüglich einen Hinweis, als er über unsere Zeit sagte: „Viele falsche Propheten werden aufstehen und viele irreführen“ (Matthäus 24:11). Falsche Propheten sind Diebe. In welchem Sinne? Was stehlen sie? Ihr Diebstahl hat mit ihrem Prophezeien zu tun. Um die Sache richtig zu verstehen, müssen wir daher erst einmal wissen, was nach der Bibel mit Prophezeien gemeint ist.

Was es bedeutet zu prophezeien

Wenn man das Wort „prophezeien“ hört, denkt man vielleicht zuerst an das Vorhersagen der Zukunft. Darin bestand die Tätigkeit der Propheten Gottes der alten Zeit tatsächlich zum Teil, aber es war nicht ihre wichtigste Aufgabe. Als zum Beispiel dem Propheten Hesekiel in einer Vision gesagt wurde: „Prophezeie dem Wind“, mußte er lediglich einen göttlichen Befehl weitergeben (Hesekiel 37:9, 10). Als Jesus von den Priestern verhört wurde, spien sie ihn an und schlugen ihn, und seine Peiniger sagten spöttisch zu ihm: „Prophezeie uns, du Christus: Wer ist es, der dich schlug?“ Sie wollten von Jesus keine Vorhersage über die Zukunft hören, sondern forderten ihn auf, ihnen durch Gottes Macht zu sagen, wer ihn geschlagen hatte (Matthäus 26:67, 68).

Die mit „prophezeien“ oder „Prophezeiung“ wiedergegebenen Wörter bedeuten in den Ursprachen der Bibel eigentlich im wesentlichen „Gottes Gedanken über etwas verkünden“ oder, wie es in der Apostelgeschichte ausgedrückt wird, „die großen Dinge Gottes reden“ (Apostelgeschichte 2:11). Gemäß dieser Bedeutung werden viele Menschen von falschen Propheten bestohlen.

Um die Sache richtig zu verstehen, müssen wir daher erst einmal wissen, was nach der Bibel mit Prophezeien gemeint ist.

Was es bedeutet zu prophezeien

Folgende Beispiele veranschaulichen den Sinn des hebräischen und des griechischen Wortes: Als Hesekiel in einer Vision gesagt wurde: „Prophezeie dem Wind“, ließ er lediglich Gottes Befehl an den Wind ergehen (Hes 37:9, 10). Diejenigen, die Jesus bei seinem Verhör verhüllten, schlugen und dann zu ihm sagten: „Prophezeie uns, du Christus: Wer ist es, der dich schlug?“, wollten keine Voraussage von ihm hören, sondern forderten ihn auf, durch göttliche Offenbarung herauszufinden, wer ihn geschlagen hatte (Mat 26:67, 68; Luk 22:63, 64). Die Samariterin am Brunnen erkannte Jesus als ‘einen Propheten’, weil er Dinge über ihre Vergangenheit offenbarte, die er nur mit Hilfe der Macht Gottes wissen konnte (Joh 4:17-19; vgl. Luk 7:39). Somit können Teile der Bibel wie zum Beispiel Jesu Bergpredigt und seine öffentliche Verurteilung der Schriftgelehrten und Pharisäer (Mat 23:1-36) passenderweise als Prophezeiungen bezeichnet werden, denn in diesen Teilen der Bibel wurde ebenso wie in den prophetischen Sprüchen Jesajas, Jeremias und anderer früherer Propheten unter Inspiration verkündet, wie Gott über gewisse Dinge dachte. (Vgl. Jes 65:13-16 mit Luk 6:20-25.)
Grüsse Leon



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