Soeben fertig geworden
Geschrieben von franke43 am 21. November 2003 07:18:19:
Als Antwort auf: Nicht 6. März 1914 sondern 4. März 1914 geschrieben von Fred Feuerstein am 20. November 2003 21:09:19:
Hier die Übersetzung mit Kommentaren:
Textquelle des Faksimils:
http://www.prophezeiungsforum.de/dateien/johannson/Johannson_Merkwuerdige_Gesichte_Zeitung.jpg
Linke Spalte: Text vom 11. August 1914, in der zweiten KriegswocheDer Kriegsprophet behielt Recht
Weltkrieg im Svenska Dagbladet 6 März dieses Jahr vorausgesagt(1)
Anton Johansson aus Lebesby am Laxfjord in der Ostfinnmark nahe Nordkyn in Norwegen kam kurz vor Weihnachten 1913 in einem ebenso ungewöhnlichen wie dringenden Anliegen nach Stockholm angereist. Er war von einer „Stimme“ gesandt, um die Schweden vor einer kommenden Kriegsgefahr zu warnen, denn der Geist hatte ihm in einer Vision gezeigt, dass ein Weltkrieg kommen werden. Aber was ihn dazu trieb, vergangene Weihnachten Oberst Melander aufzusuchen, war eine Offenbarung, die ganz Europa betraf. Es war für Anton Johansson nicht leicht von Nordkyn nach Stockholm zu reisen, aber von seinem Arbeits-inkommen sparte er 200 Kronen, und das reichte für die Hin- und die Heimfahrt. Er hätte auch gern Kaiser Wilhelm besucht, aber dafür reichten die 200 Kronen nicht.(2) Oberst Melander riet ihm, sich stattdessen an eine Person in Bergen zu wenden, die den Kaiser mit Sicherheit auf seinen Norwegenreisen treffen werde.
In einem Gespräch mit Oberst Melander teilte Anton mit, was ihm die Stimme gesagt hatte. Die prophezeiung, die im Spätwinter in der schwedischen Presse zu lesen war, ist diese Tage von einem ganz besonderen Interesse.
Es werde – so las man im Svenska Dagbladet am 6. März dieses Jahres(1) – ein Krieg zwischen Deutschland und Österreich auf der einen und Russland, Frankreich und England auf der anderen Seite ausbrechen. Belgien werde auch dabeisein. Ob Italien teilnehmen werde, konnte er nicht sagen.
- Nun, wie wird´s mit Schweden ?(3)Anmerkungen des Übersetzers:
1 Im Svenska Dagbladet vom 6. März ist ein solcher Artikel nicht zu finden. Genau genommen überhaupt nicht in den Märznummern des Svenska Dagbladet. Es erscheint auch merkwürdig, warum ein Gespräch vom 16. Dezember 1913 erst Anfang März des nächsten Jahres veröffentlicht worden sein soll.
2 Johansson musste die Reise wirklich aus eigener Tasche bestreiten. Niemand half ihm, obwohl er von Leuten empfangen wurde, die viel mehr Geld hatten als er. Es war genau wie heute: Niemand fühlte sich zuständig, diesem armen Mann unter die Arme zu greifen, der mit ärmlichen Mitteln aus uneigennützigen Gründen eine „Weltreise“ angetreten hatte.
3 Hier bricht die Wiedergabe ab. Die nächste Spalte (s.u.) gehört nicht zum gleichen Artikel. Ob sie aus dem früheren Artikel stammt, ist nicht eindeutig feststellbar, da der ältere Artikel von mir nicht gefunden werden konnte.Rechte Spalte: Text vom ???, Gespräch zwischen Johansson und Melander vom 16. Dezember 1913 ?
Oberst Melanders Prophet
Oberst Melander hat einen Propheten gefunden. Er heisst Anton Johansson, geboren in Västerbotten aber seit 1867 wohnhaft im nördlichsten Norwegen in der Nähe von Nordkyn als Fischer und Landwirt. Nun hat er die weite Reise bis hierher unternommen, nur um Herrn Melander seine Prophezeiungen vorzulegen. Eine Stimme hat zu ihm gesprochen, und darüber berichtet Oberst Melander folgendes.
Vor ein paar Jahren hatte die Stimme vom Krieg in Tripolis und auf der Balkanhalbinsel gesprochen, aber jetzt hatte sie auch gesagt, dass ein Krieg zwischen Deutschland und Österreich auf der einen und Russland, Frankreich und England auf der anderen Seite ausbrechen werde. Belgien sollte auch dabei sein. Ob Italien teilnehmen werde, konnte er nicht sehen.
„Nun, aber wie wird´s mit Schweden?“ fragte ich.
„Schweden und Norwegen sollen sich hüten und sich nicht hineinziehen lassen. Wir müssen zum Herrn beten, dass Er uns verschont. Das kann für Schweden schwieriger sein als für Norwegen. Deutschland wird Elsass und Lothringen verlieren.“
„Aber du sollst noch mehr hören. England wird Krieg in Indien(4) bekommen, und es wird Krieg in Spanien(5) geben. Aber wie das zugehen sollte hörte ich nicht. Das ginge uns nichts an.“
„Krankheit wird unter den Menschen herrschen. Es wird eine Schwindsucht sein.“
„Aber die Stimme sagte mir auch, dass es Krieg zwischen Schweden und Norwegen auf der einen und Russland und Frankreich auf der anderen Seite geben werde. Wir werden von keiner Seite Hilfe erhalten, denn alle werden an sich selbst zu denken haben.“
„Eine Eisenbahn wird durch Finnland bis Süd-Varanger gebaut werden. Zwei grosse Schlachten werden zwischen den Flüssen Porsanger und Tana6 stattfinden, etwa eine halbe Meile (= 5 km)(7) vom Fluss Tana [Daetnu](6) bei der Berghütte Vardevare6. Da sah ich Gräber und Leichen. Ein Mann in norwegischer Uniform stand mit dem Spaten über ein Grab gebeugt.“
„Die andere Schlacht werde eine halbe Meile(7) vom Fjordende des Porsanger beim unteren Skoganvarevatn(6) stattfinden, wo jetzt eine Telefonstation liegt. Dort sah ich Gräber, Leichen und verbogene Hände.“
„Da fragte ich: Soll meine ganze Verwandtschaft auf dem Schlachtfeld umkommen ? Nein! antwortete die Stimme.“
„Dann greifen die Russen Gotland an, es sah...“(8)4 Anscheinend hat Johanssons Stimme die Unabhängigkeitsbewegung in Indien unter Gandhi als Krieg dargestellt.
5 Der spanische Bürgerkrieg.
6 Örtlichkeiten in der nordnorwegischen Finnmark nahe der russischen und der finnischen Grenze. Wer heute diese Orte auf einer modernen Karte sucht, wird Schwierigkeiten haben. Die meisten Ortsnamen sind heute gegen die samischen Namen ausgetauscht. Beispiel Tana/Daetnu.
7 Eine norwegische (=schwedische) Meile ist 10 km.
8 Hier reisst der Text ab. Er ging wohl auf einer anderen Zeitungsseite weiter.
Schwachpunkte der Wiedergabe:Zwei Spalten aus verschiedenen Zeitungsartikeln werden bruchstückhaft wiedergegeben, statt jeden Text GANZ zu reproduzieren.
Die Zeitungszitate sind „ungenau“, d.h. wenn man die Texte in den zitierten Tagesausgaben sucht, dann sind sie dort nicht zu finden. Also stimmt der Tag nicht, oder die Zeitung stimmt nicht, oder beides.
Das Auffinden dieser Originaltexte ist sehr zeitraubend, wenn Tag UND Zeitung falsch sein können. Und dafür spricht vieles.
Ich habe Svenska Dagbladet praktisch für den ganzen März 1914 durchsucht, dazu noch für den August 1914 (wegen des späteren Artikels) und zum Jahreswechseln 1913/14.
Seither kenne ich die entsetzten Kommentare der Zeitgenossen zu den allerersten Kriegsereignissen, die heute in kaum einem Schulbuch mehr stehen, weil die späteren schlimmer waren.
Ich kann bestätigen, dass schon in den ersten Kriegswochen das Wort „Weltkrieg“ die Runde machte. Diese Bezeichnung kam nicht erst gegen Ende auf. Die Leute wussten sofort, was los war.
- Re: Danke, Franke! *gg* Siegfried 21.11.2003 10:55 (0)