Re: Quellenlage

Geschrieben von franke43 am 19. November 2003 12:23:25:

Als Antwort auf: Re: Quellenlage geschrieben von Luddit am 19. November 2003 08:49:29:

>Lieber Franke!
>Einige der Prophezeiungen sind in dem schon erwähnten Buch aus dem Weltbildverlag enthalten, welches ein Nachdruck war des Originals von 1927: René Fülöp-Miller, Der Heilige Teufel. Rasputin und die Frauen. Berlin, Wien, Leipzig 1927 (umfassende Darstellung mit wertvollan Abbildungen, z.B. von Rasputins Briefen)
>In der Neuauflage fehlt der Untertitel. Es sind nichtalle Prophezeiungen enthalten, sondern nur die, welche sich auf Russland beziehen.
>Der Luddit

Hallo Luddit

Und wer hier hat die Quelle von 1927 mal kritisch
untersucht, also selber gelesen ?

Welche Prophezeiungen waren 1927 schon enthalten
und welche nicht ?

Wenn 1927 nur Prophezeiungen enthalten waren, die
sich damals schon erfüllt hatten, und wenn keine
ältere Quelle mit demselben Material existiert,
dann haben wir mal wieder einen grossen Fälschungs-
verdacht.

Das erinnert dann irgendwie an die Johannes-von-
Jerusalem-Geschichte, bei der ja auch nie ein
mönchslateinischer Urtext vorgelegt wurde.

Überhaupt krankt die ganze Prophezeiungsforschung
immer noch daran, dass die wenigsten Forscher die
gleichen quellenkritischen Methoden verwenden wie
z.B. die Historiker oder die Literaturwissenschaftler.

Ein Historiker, der über das Mittelalter forscht,
sieht sich alte Urkunden im Original an und quält
sich durch die meist lateinischen Handschriften.

Ein Literaturwissenschaftler begutachtet älteste
greifbare Druckausgaben von z.B. einem Roman und
versucht sie mit eventuellen Handschriften und
Briefkommentaren des Verfassers zum gleichen Werk
in Beziehung zu setzen.

Aber bei den Prophezeiungen, deren eventuelles
Wahrwerden uns alle existentiell betreffen könnte,
machen sich die wenigsten die Mühe des genauen
Hinsehens.

Löbliche Gegenbeispiele sind bekannt: BB, KLL,
Stephan Berndt. Aber die können auch nicht alles
im Original begutachten. Ich habe ja gesehen, wie
ich mit meiner Anton-Johannson-Recherche schnell
an die Grenzen des praktisch Möglichen gestossen
bin.

Gruss

Franke


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