Tuberkulose - Die weiße Pest kehrt zurück
Geschrieben von Napoleon am 17. November 2003 06:53:07:
Quelle : http://www.lifeline.de/cda/ci/text/show_print/0,1922,6760,00.html
Schlechte hygienische Zustände, Elend und Armut sind schon seit Jahrtausenden der Nährboden für Tuberkulose. In den westlichen Industrienationen galt die Krankheit lange als besiegt. Doch jetzt droht eine neue "weiße Pest". Nach Schätzungen der Weltgesundheits- organisation werden bis zum Jahr 2020 mehr als eine Milliarde Menschen mit dem Tuberkulose-Bazillus infiziert sein.Vor allem in Russland wütet eine Tuberkulose-Epidemie. Millionen Menschen sind betroffen, hunderttausende bereits gestorben. Experten befürchten, dass die galoppierende Schwindsucht auch nach Deutschland kommen kann. Denn der durch Tröpfcheninfektion übertragene Erreger kennt keine Grenzen. Alle vier Sekunden findet er ein neues Opfer.
"Brutstätte der heimtückischen Krankheit sind vornehmlich die russischen Gefängnisse", sagt die Ärztin Gro Harlem Brundtland, Chefin der Weltgesundheitsorganisation und ehemalige Regierungschefin in Norwegen. Über 80% der Insassen dort sind infiziert. Nachdem im Rahmen einer Generalamnestie 168.000 Inhaftierte entlassen wurden, haben Wissenschaftler errechnet, dass jeder Betroffene mindestens 20 weitere Personen angesteckt hat.
In der Frühphase schwer erkennbarOft ist es schwierig, die Infektion frühzeitig und zuverlässig zu erkennen, denn die Symptome sind mehrdeutig. Tuberkulose-Bazillen gelangen über die Atemluft in die Lunge und rufen dort eine Entzündung hervor. Die Krankheit beginnt mit Mattigkeit, Nachtschweiß, leicht erhöhter Temperatur und Gewichtsabnahme. Der Husten ist in der Anfangszeit nur dezent. Doch dann schlägt der Bazillus erbarmungslos zu. Chronisches Fieber und hartnäckiger Husten, manchmal mit Blutauswurf, sind die Folgen.
Mittlerweile ist der Erreger, den Robert Koch 1882 unter dem Mikroskop entdeckt hat, gegen die Angriffe der modernen Medizin immer besser gewappnet. Heute tötet der säurefeste Bazillus mehr Menschen als Malaria und Aids zusammen. Rund drei Millionen Opfer sind jährlich zu beklagen.
Grund zur HoffnungAls wirksame Therapie erweist sich ein Antibiotika-Cocktail aus vier verschiedenen Substanzen. Doch immer öfter bilden sich auch hier Resistenzen. Hoffnung macht ein neuer Bluttest, der die Krankheit schon vor dem Ausbruch erkennt. Der Test reagiert auf ein Eiweiß im Blut, das von dem Tuberkulose- Bakterium, Myobacterium Tuberculosis, ausgeschieden wird. In ersten klinischen Studien hat sich der neue Bluttest bereits bewährt. "Damit können Personen untersucht und vorbeugend behandelt werden. So lassen sich Epidemien effizient eindämmen", sagt Forschungsleiter Ajit Lalvani von der Universität Oxford im Medizinjournal Lancet.
- Re: Tuberkulose - Die weiße Pest kehrt zurück Artemisia 17.11.2003 20:28 (0)
- Wenn das der Grund sein sollte, werde ich wohl überleben Danan 17.11.2003 17:55 (0)
- Erschreckende Parallele zu Rasputin-Prophezeiung! (o.T.) IT Oma 17.11.2003 11:15 (0)