Re: Historische Fehleinschätzungen

Geschrieben von franke43 am 14. November 2003 12:05:45:

Als Antwort auf: Re: Historische Fehleinschätzungen geschrieben von BBouvier am 14. November 2003 11:40:17:

Hallo

>Lieber Franke!
>Eine Grundregel der Strategie lautet,
>dass es sogar einem vielfach überlegenen Verteidiger
>nicht möglich ist, eine
>LINIE
>zu halten.
>Und Schwedens Küsten können natürlich an ausgewählten
>Punkten
>stets brückenkopfartig genommen werden.
>Erst dann wird es für den Angreifer schwierig.
>BB

Richtig. Claesson hat diese Brückenköpfe und die
Vormarschlinien genau angegeben, und aus heutiger
Sicht erscheinen sie glaubwürdig. Vgl. dazu meinen
Beitrag in Stephan Berndts neuem Buch.

Es ist sogar so, und daran möchte ich erinnern,
dass manche Prophezeiungen von Birger Claesson
(Visionen von 1950 und 1951) überhaupt erst
heute Sionn machen (seit wenigen Jahren).

Schweden könnte die Küstenlinie schon deshalb
nicht mehr halten, weil die Küstenartillerie
verschrottet oder mangels Munition nicht mehr
einsatzbereit ist. Ich habe diesbezüglich mit
Siegfried einen Studienbesuch bei der ehemaligen
Küstenartilleriestellung Femöre hier beim
Stahlwerks- und Hafenort Oxelösund gemacht.

Schweden könnte einen entschlossenen Angreifer
nicht mehr an der Landung und der Errichtung
von Brückenköpfen hindern. Auch der Vormarsch
zu Land könnte nur an wenigen Stellen aufgehalten
werden, wie das Claesson z.B. für den Vormarsch
in Schonen (Schwedens südlichster Landesteil)
vorausgesehen hat. Dort könnte ich - mit meiner
Ortskenntnis - sogar die Plätze identifizieren,
an denen sich der Vormarsch des Angreifers
wahrscheinlich festrennen wird. Es handelt
sich um einen Höhenzug beim kleinen Ort
Höör am Ringsjön. Die Verteidiger wären dann
die Panzerbrigade aus Revingehed.

Gerade weil Claesson in den letzten Jahren
nicht unwahrscheinlicher, sondern wahrschein-
licher geworden ist, möchte ich auch davor
warnen, dass man Irlmaier und Waldviertler
vorzeitig in die Mülltonne wirft.

Gruss

Franke


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