@Bine: Buddhismus

Geschrieben von DaveRave am 13. November 2003 10:19:55:

Hallo Bine,

Du schreibst

Übrigens, interessanterweise sind wegen dem Buddhismus die meisten Kriege geführt worden, wusste ich auch nicht, aber da gibts ein Buch drüber *ggg* muss ich mal rauswühlen :-))

Das wäre mir vollkommen neu. Meiner Erkenntnis nach wurd der Buddhismus fast ausschließlich durch Wanderprediger verbreitet, so gut wie nie durch kriegerische Expansion.
Mir bekannte Ausnahmen:
- Im alten Japan führten die Mönche des Berges Hiei (Buddhisten) oft Kriege und mischten sich in die japanische Politik massiv ein. Bis sie von Oda Nobunaga schließlich vernichtet wurden.
- Zahlreiche Ninja-Klans töteten im Namen des Buddhas Amida (Namu Amida Budsu).

Quellen:
Eiji Yoshikawa : Taiko (Goldmann Verlag)
Eiji Yoshikawa : Musashi (Knaur Verlag)
Kuno Mauer: Die Samurai (Knaur Verlag)

Ein klein bißchen anders, aber keinesfalls so eklatant, daß man behaupten könne, wegen dem Buddhismus wurden die meisten Kriege geführt, verhält es sich mit dem Shintoismus, der japanischen Ausprägung des Buddhismus und zugleich der jap. Nationalreligion:
Über das Bushido(Kriegerethik) wurde der expansive Charakter der japanischen Aussenpolitik gerechtfertigt.
Damit sollte der allgemeine Patriotismus gefördert werden. Der Staatsshintoismus wurde zum ideologischen Fundament des Militärregimes der dreißiger Jahre. Nach der japanischen Niederlage 1945 verfügten die amerikanischen Besatzungsbehörden die Auflösung der Staatsreligion.
Der kaiserliche Staatskult wurde fortan als privater Ritus der Kaiserfamilie angesehen. In der Zeit nach dem 2.Weltkrieg entstanden über 80 verschiedene, zumeist weltweite Gemeinschaften des Shintoismus.

Quellen:
Shinto. Eine Einführung. (Iudicium)
Zu wissen, wann man kämpfen soll. Die japanische Kultur der Strategie. (J. Kamphausen Verlag)
Der Glaube der Chinesen und Japaner. (Topos Plus)

Also Bine, Deine Quellen würden mich jetzt wirklich interessieren...


Viele Grüße!
DR





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