Acht Tote bei Generalstreik in der Dominikanischen Republik
Geschrieben von Napoleon am 12. November 2003 06:40:07:
Als Antwort auf: NACHRICHTEN (12.11.) (owT) geschrieben von Johannes am 12. November 2003 00:43:20:
SANTO DOMINGO - Bei einem Generalstreik in der Dominikanischen Republik sind mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. Dutzende weitere wurden verletzt. Zahlreiche Demonstranten wurden festgenommen.
Wie Gewerkschaftsvertreter mitteilten, wurden bei Zusammenstössen mit dem Militär in verschiedenen Orten des Landes mindestens sieben Demonstranten erschossen. Nach Fernsehberichten wurde ausserdem ein Soldat in Santo Domingo von einer Kugel tödlich getroffen.
Der eintägige Generalstreik, zu dem ein breites Bündnis aus Gewerkschaften und Oppositionsgruppen aufgerufen hatte, richtete sich gegen die Wirtschaftspolitik von Präsident Hipólito Mejía. Während des Streiktages wurden Handel und Verkehr in weiten Teilen des Landes lahm gelegt.
Streikführer Fidel Santana bezeichnete den Generalstreik als Erfolg. Man habe der Regierung eine 30-Tage-Frist gesetzt, um auf die Forderungen der Gewerkschaften zu antworten.
Die Dominikanische Republik, die vor wenigen Jahren noch mit den höchsten Wachstumsraten Lateinamerikas glänzte, steckt in einer schweren Wirtschaftskrise. Diese wurde durch einen betrügerischen Bankenkonkurs Anfang dieses Jahres noch verschärft.
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Nach der Privatisierung des Energiesektors sind ausserdem die Strompreise so drastisch gestiegen, das viele Dominikaner die Rechnungen nicht mehr bezahlen können.
Proteste wie diese, bei denen sich der Volkszorn Luft macht, sind in der Dominikanischen Republik recht häufig. Polizei und Armee stehen im Ruf, schnell von der Schusswaffe Gebrauch zu machen.
Präsident Mejía bedauerte die Gewaltausbrüche, sagte aber, es handle sich nur um "isolierte Akte". Die Bevölkerung insgesamt habe sich beim Generalstreik umsichtig verhalten.