Ist die EU ein Pflichtmenü ??
Geschrieben von franke43 am 07. November 2003 13:17:54:
Als Antwort auf: "Aber so geht uns das nichts an." geschrieben von Fleecer am 07. November 2003 11:54:43:
Hallo
>Hallo Franke!
>Das ist jetzt nicht persönlich gemeint, aber mit dieser Einstellung wird es >nie ein einiges Europa geben (ich persönlich finde die Vorstellung auch nicht >toll, ich gebe es ja zu, aber trotzdem).
Dahinter verbirgt sich die Hypothese, dass es ein einiges Europa
geben muss. Dafür war ich auch mal, heute sieht mein Urteil sehr
viel differenzierter aus. Aus dem einigen Europa will nämlich partout
und entgegen allen jahrzehntealten Beteuerungen der Politikerkaste
kein "Europa der Bürger" werden. Oder wo kann der Einzelne gegenüber
der auswuchernden Eurokratie eigentlich seine Interessen geltend
machen ? Vor dem EU-Parlament ? Vor dem europäischen Gerichtshof ?
Bevor der Recht spricht, sind 3 Generationen vergangen. Sofern
er überhaupt Einzelklagen behandelt. Ich glaube diese Rechts-
instanz wird an Langsamkeit nur noch durch das ehemalige Reichs-
kammergericht in Wetzlar übertroffen.>Schweden ist doch schon lange Mitglied in der Union?
Seit Anfang 1995.
>Dann zieht doch entweder die Konsquenzen und tretet aus, oder beteiligt euch >an den Gemeinschaftsprojekten wie z.B. Euro.
Warum ? Muss man alles fressen, was auf den Tisch kommt, nur
weil es zum Standardmenü gehört ?Stell dir vor, es gibt Schweineschnitzel mit Pommes und Rosenkohl
für alle.Der eine isst kein Schweineschnitzel, weil er Muslim ist, will
aber am gemeinsamen Mahl teilhaben und bittet um etwas anderes.Der zweite will keine Pommes essen und bittet um Salzkartoffeln,
weil er gewichtsbewusst isst und die fetten Pommes nicht will.Der dritte verträgt keinen Rosenkohl wegen der Blähungen.
Dürfen diese drei mit ihren verschiedenen Voraussetzungen nicht
an einem gemeinsamen Mahl teilnehmen, an dem das oben genannte
Gericht serviert wird ?Vielleicht sind ja die Dinge, die uns einen, wichtiger als
die, die uns trennen.>Jedes Land, dass den Euro als Zahlungsmittel einführt, STÄRKT die Währung >ungemein.
Und WEN stärkt der Euro ? Oder mal so rum: WEN ärgert der
Euro ? Wir hier wissen es: der Euro ärgert die USA. Können
wir es uns im Augenblick leisten, die USA zu reizen, auch
wenn wir deren aggressive Politik nicht befürworten können ?Der Sturm bläst, der Baum biegt sich. Tut er es nicht, dann
bricht er oder er wird entwurzelt.>Sorry, aber in meinen Augen seid ihr Schweden in dieser Beziehung ein bißchen >Egozentrisch
Zugegeben. Das hängt auch damit zusammen, dass man sich hier
in Schweden jahrzehntelang als "in allem führend" angesehen
hat. Was ich jetzt schreibe, sind Mythen (!!), die nicht stimmen,
aber von vielen lange geglaubt wurden:Wir haben das beste Sozialsystem
Wir haben die meiste Gleichberechtigung
Wir haben den längsten Frieden
wir haben die beste Gesudheitsfürsorge
Unsere Menschen werden im Schnitt am ältesten
Unser Volk ist das gesündesteUsw. usf.
Aber auch das sind Mythen, die von vielen geglaubt wurden:
Wir haben die welthöchsten Steuern und Abgaben
Wir haben die höchsten Preise in EuropaDas stimmt ebensowenig wie die Selbstbeweihräucherung oben.
Aber die Schweden sind eben - wie die Engländer - ein
(Halb-)Inselvolk mit dem Hang zum Isolationismus.>("ja, freier Binnenhandel usw. jaaa!!! aber Euro, nööö... macht mal, >vielleicht, wenn's gut geht, machen wir später mit").
>Allerdings bin ich echt neidisch auf eure Volksabstimmungen ;-)Nee nicht nur. Du hättest in D auch gern über den Euro
abgestimmt, oder ?>Grüße!
> - Fleecer -Gruss
Franke