Vielleicht kommt ja gar nichts nach

Geschrieben von franke43 am 27. Oktober 2003 12:14:00:

Als Antwort auf: Re: Freut euch nicht zu früh... geschrieben von another am 25. Oktober 2003 20:26:42:

Hallo

Wir sind angesichts unseres Geschichtsbildes darauf fixiert, dass es immer mindestens eine dominierende Supermacht geben muss, manchmal auch mehrere konkurrierende gleichzeitig.

Keiner scheint ernsthaft damit zu rechnen, dass ein Zusammenbruch nach dem WK3 so gravierende sein könnte, dass vielleicht die Voraussetzungen zur Etablierung einer neuen Supermacht (egal ob China, Russland oder Hindunesistan) vielleicht gar nicht mehr gegeben sein könnten: die Transportmittel.

Für die Ausdehnung von Grossreichen waren immer die Transportmittel der begrenzende Faktor. Für die antiken Grossreiche waren das die Schiffswege (Hellenismus, Römisches Reich) oder die Karawanenwege (Persisches Reich). Im Mittelalter war es genauso (Arabische Kalifate, Kreuzzüge). In der Neuzeit lernte man auf dem offenen Weltmeer zu fahren, was nacheinander die Grossreiche der Spanier und Portugiesen und später der Engländer, Holländer und Franzosen (Kolonialismus) entstehen liess. Das ging alles noch mit der Segelschifftechnik oder später mit der Dampfschiff- und Eisenbahntechnik.

Den abtrünnigen englischen Kolonien in Nordamerika ist die heutige Situation zu verdanken. Voraussetzung sind die Transportmittel, die auf fossile Brennstoffe (Diesel, Benzin) angewiesen sind, weshalb die USA ja auch Ölkriege führt, damit andere Völker (von Öl, Massenvernichtungswaffen und US-Diktatoren) befreit werden.

Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass der kommende Krieg genau diese Voraussetzungen der modernen Grossreichbbildung zerstört. Dann hätten nur die Reiche mit zusammenhängenden Landmassen eine Überlebenschance, aber nur an und für sich und mit begrenztem Einfluss auf andere. Das gilt z.B. für China, dass ja in Jahrtausenden immer wieder schwache und starke Perioden erlebt hat. Oder auch für Zentralrussland. Aber ohne dass deshalb alle Nachbarn gleich mit unterjocht würden.

Vielleicht kommt ja nach den USA eben gar keine Supermacht mehr, sondern alel Kleinstaaten, die sich dann bilden, bleiben sich selber überlassen.

Gruss

Franke


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