Re: Kirche und Kommunsimus - zwei Seiten, eine Medaille ?

Geschrieben von Baldur am 23. Oktober 2003 03:21:27:

Als Antwort auf: Re: Anti-Mutter-Teresa-Kampagne: Die Abrechnung geschrieben von Swissman am 23. Oktober 2003 02:36:53:


> Wer, aus welchen Gründen auch immer, aus der Kirche ausgetreten ist, oder ihr gar nie angehört hat, fällt offensichtlich nicht in diese Kategorie und wird durch meine (zugegebenermassen recht scharf formulierte) Kritik nicht angesprochen.


Hoi, swissman,

da bin ich aber beruhigt. Ich dachte schon.....

Bei aller berechtigten Kritik am mußtmaßlichen Hintersinn des Artikels muß man berücksichtigen, daß es insbesondere in Religionen naturgemäß eine Betriebsblindheit gibt, welche für nichtbeeindruckte Außenstehende zu geradezu grotesken Formen ausarten kann, die die devote Verzückung der Religiösen nicht nachempfinden können.

Was da an gegenseitiger Würdezubilligung gehuldigt wird, nehm ich denen vielfach nicht ab.
Ein Außenstehender frägt sich dann, was um alles in der Welt (diesseits wie jenseits) bringt diese hohe, gar höchste Würde mit sich ? Nur, weil jemand Funktionär ist oder Gallionsfigur bzw. hier Ordensrepräsentantin ?

Ich habe mich neulich mit jemandem unterhalten, als wir auf Sai Baba kamen.
Ich kenne Leute, die von seinen außergewöhnlichen Fähigkeiten total überzeugt sind, in seinen Ashram fahren.
Die betreffende Person erzählte mir eine ganz andere Story, von Geschäftemacherei, von Betrug (trinken Sie nur mein Wasser, es ist als einziges sauber - kommt aber offensichtlich von gleichen Lieferanten, der es einfach, wie alle, aus dem Fluß schöpft, usw.)

Ein devotee würde entrüstet diesen Verdacht zurückweisen, ein Außenstehender frägt halt mal in der Nachbarschaft und überprüft es, indem er dem Wasserträger nachgeht und zuguckt...........die anderen saufen bildlich das ungeklärte versiffte Flußwasser im Glauben, es sei klar und rein.....

Ich möchte Deinen Glauben nicht verletzen, aber zu bedenken geben, daß bei halbwegs objektiver Betrachtungsweise (also weder wohlwollend noch repressiv) so etliches im kirchlich-religiösen Bereich, äh, reichlich merkwürdig ist. Vorsichtig ausgedrückt.

Und für mich persönlich gibt es stärkste Parallelen zwischen Kirche/Inquisition und Kommunismus - die Geißelung des *Reichseins* als Sünde, die Einmischung in Dinge, von denen man nichts versteht, der Allgemeingeltungs- bzw. Missionierungsanspruch, die physische Vernichtung der Gegner, nachdem man sie vorher ausgrenzte, das Hochhalten eines Programms/Katechismus´ als alleinverbindlich und unter Mißachtung offensichtlicher Kollisionen mit der Wirklichkeit, das Predigen von Armut und Demut bei gleichzeitiger Bereicherung und progressiver Machtfülle der Systemträger zu Lasten dieser anderen, usw.

Beides sind Machtsysteme, die für mich eben nicht das Wohl des in Anspruch genommenen Mitmenschen im Sinne haben, sondern den primitiven Eigennutz. Die einen erfolgreicher als die anderen.

Da schadet es nicht, auch mal die Motive von Seligsprechungen (was sollen die eigentlich bewirken ???) zu hinterfragen.

Die Argumente, die vorgebracht wurden, sind zunächst einmal verifizierbar oder falsifizierbar. Wieso daher solche Angst vor einer Gegenmeinung ?

Beste Grüße vom Baldur (verwandtschaftlich mit Einblicken zur, äh, *Geistlichkeit*)




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