Vor 7 - 10 Jahren erstmals davon gelesen!

Geschrieben von HotelNoir am 22. Oktober 2003 09:10:19:

Als Antwort auf: Anti-Mutter-Teresa-Kampagne: Die Abrechnung geschrieben von Swissman am 22. Oktober 2003 03:33:27:

>Hallo Kiaril,
>>Wer also hat ein Interesse Mutter Theresa derart zu diffamieren? Soweit ich das überblicke, ist mit einer derartigen Kampagne kein großes Geld zu verdienen.
>>Riecht nach Krieg der Ideologien.
>Des Geldes wegen wurde diese Lügenkampagne sicherlich nicht gestartet - wer immer dahinter steht legt vermutlich sogar noch drauf. - Wie Du zweifellos richtig vermutest, liegen hier vielmehr ideologische und/oder religiöse Motive vor. Es ist sogar anzunehmen, dass es den Urhebern gar nicht "nur" um Mutter Teresa geht, und die Armen, die in heuchlerischer Weise vorgeschoben werden, sind solchen Leuten ohnehin total gleichgültig.
>Mutter Teresa dient hier vielmehr als Mittel zum Zweck: Nicht sie ist es, die in erster Linie getroffen werden soll, sondern das, wofür sie steht - Tote haben ja bekanntlich (aus der Sicht eines Feiglings) den Vorteil, dass sie sich im allgemeinen nicht mehr zur Wehr setzen können. Daher werde ich dies im folgenden an Mutter Teresas Stelle tun.
>Um Deine Frage, wer ein grundsätzliches Interessa haben könnte, Mutter Teresa zu diskreditieren, zu beantworten: Verdächtig sind insbesondere Kommunisten, Sozialisten, Feministinnen, Abtreibungsbefürworter, Satanisten und fanatische Atheisten, aber gewisse hinduistische Fundamentalisten, die die Entfernung sämtlicher Nichthindus vom indischen Subkontinent anstreben (wobei die meisten dieser Kategorien einander nicht ausschliessen).
>Einen ersten Hinweis auf das Motiv des Verfassers des von Dir verlinkten Artikels gibt uns schon das Datum, an dem der Artikel publiziert wurde - sollte es wirklich reiner Zufall sein, dass er zeitlich ausgerechnet mit Mutter Teresas Seligsprechung zusammenfällt? Dem einleitenden Blabla nach zu schliessen hält Herr Möller seine Leser tatsächlich für so blöd.
>Ich behaupte dagegen, dass Herr Möller seinen Artikel ganz bewusst auf Mutter Teresas Seligsprechung terminiert hat, was uns auch schon zu einem (Teil)motiv führt: Das ganze Elaborat läuft letztlich darauf hinaus, dass Mutter Teresa zu Unrecht seliggesprochen worden sei. Da allgemein bekannt ist, dass der Papst grosse Stücke auf Mutter Teresa hielt, trifft der Angriff ihn nicht weniger als sie. Das eigentliche Ziel ist also die katholische Kirche im allgemeinen und der Papst, bzw. das von ihm vertretene Gedankengut, im besonderen!
>Dieser Eindruck bestätigt sich auch im weiteren Text immer wieder: Insbesondere macht der Verfasser gar kein Geheimnis daraus, dass er die Abtreibung für eine ganz tolle Sache hält - Wehe dem, der es wagt, seinen Götzen zu kritisieren!
>Aufschlussreich sind auch die beiden letzten Abschnitte, in denen der Verfasser beim unbedarften Leser Eindruck zu erwecken versucht, die Heiligen der katholischen Kirche seien allesamt entweder Kriminelle und Geistesgestörte.
>Man wundert sich immer wieder, wieviel Zeit und Energie manche Leute, obwohl sie entweder gar nicht, oder wenn doch, dann jedenfalls bloss auf dem Papier, katholisch sind, aufbringen, um den Papst und die Kirche in den Dreck zu ziehen, anstatt endlich auszutreten und professionelle Hilfe zu suchen - Früher hatten die Häretiker wenigstens noch soviel Anstand, aus der Kirche auszutreten und sich als Sektenguru zu versuchen. Heute aber bleiben sie nicht nur in der Kirche, sondern sie verlangen auch noch frech und ohne dabei rot zu werden, dass die Kirche sich ihnen anzupassen hätte...
>Doch nun zurück zum eigentlichen Thema: Erik Möller stützt sich über weite Strecken auf die Vorarbeit eines gewissen Christopher Hitchens. Laut der atheistischen Website "Celebrity Atheist List" ist Christopher Hitchens ein bekennender Sozialist und Atheist.
>Überdies wird er auf der genannten Seite wie folgt zitiert: "Ich bin ein Atheist. Ich bin nicht neutral in Bezug auf Religion, ich bin ihr feindlich gesonnen. Ich halte sie für eine entschieden schlechte, nicht bloss falsche Idee. Und ich meine nicht nur organisierte Religion, sondern den religiösen Glauben an sich." (Übersetzung von mir)
>Und in diesem Buchauszug doppelt er nochmals nach: "Ich bin nicht nur Atheist, vielmehr bin ich Antitheist; ich behaupte nicht nur, dass alle Religionen Varianten derselben Unwahrheit sind, sondern ich bestehe darauf, dass der Einfluss der Kirchen und die Wirkung [jedes] religiösen Glaubens entschieden schädlich ist." (Übersetzung und Hervorhebung von mir)
>"Was bedürfen wir noch weiteren Zeugnisses, ihr habt es selbst gehört", bin ich versucht zu sagen! Hitchens überführt sich in diesen Zitaten selbst als fanatischen Feind jeder Art von Religion, der sich demnach stets nach Kräften bemüht, alles, was mit Religion zu tun hat, zu diskreditieren. Dies allein sollte bereits genügen, um seine angeblichen "Erkenntnisse" über Mutter Teresa in Bausch und Bogen als linke Greuelpropaganda zu verwerfen!
>Laut der atheistischen Website "secularsites" bekennt sich auch Aroup Chatterjee, dessen Buch Hitchens teilweise recycelt hat, zum Atheismus. In einem Beitrag im "Global Atheist Board" bestätigt Chatterjee diese Einschätzung. Die "India First Foundation" erwähnt zudem seine "linke Vergangenheit".
>Im "Ethical Atheist Forum" lässt Chatterjee die Katze schliesslich aus dem Sack, wenn er schreibt: "Ich wünsche, dass insbesondere Atheisten von meinem Buch Kenntnis erhalten, weil ich mir bewusst bin, dass sie die einzige religiöse Figur ist, gegenüber der Atheisten Ehrfurcht empfinden."
>Bei meiner Google-Recherche bin ich auch auf ein Kapitel aus Chatterjee's Machwerk gestossen, in dem er sich über Mutter Teresas politische Standpunkte mokiert. Um es kurz zu machen: Der Text trieft förmlich von marxistischem Gedankengut und ist dabei auch noch derart primitiv geschrieben, dass ich ihn nur angelesen und danach überflogen habe. Im wesentlichen erschöpft sich der Text in unzähligen Wiederholungen von vier Aussagen: "Mutter Teresa war katholisch, Mutter Teresa lehnte Abtreibung ab, Mutter Teresa war Antikommunistin und die gennanten Dinge sind schlecht."
>Es ist offensichtlich, dass wir es hier mit einer konzertierten Kampagne fanatischer linker Atheisten zu tun haben. Die NZZ urteilt denn auch völlig korrekt: "Teresa von Kalkutta war eine Gestalt inbrünstiger Nächstenliebe und Frömmigkeit, aber sie war auch - und nur darin hat Christopher Hitchens in seinem Anti-Teresa-Pamphlet Recht gehabt - eine Frau mit eisernem Willen und Bauernschläue."
>mfG,
>Swissman

Hi Swissman,
das ist keine neue Geschichte. Es passt zudem zum Volksglauben des Katholizismus, Leiden als gerecht und gottgewollt zu betrachten. Sie hat bloss sein lassen, was Gott bestimmt hat. Alles andere wäre für sie Sünde gewesen.
Grüsse HotelNoir




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