Israel droht Arafat mit Entmachtung
Geschrieben von Nexus am 20. Oktober 2003 22:38:52:
Als Antwort auf: NACHRICHTEN (20.10) (o.T.) geschrieben von Scorp am 20. Oktober 2003 00:04:33:
Jerusalem (Reuters) - Israel hat wenige Stunden nach Luftangriffen im Gaza-Streifen seine Entschlossenheit bekräftigt, Palästinenser-Präsident Jassir Arafat zu entmachten.
"Dieser Mann ist das größte Hindernis für den Frieden, und deswegen ist Israel entschlossen, seine Entfernung aus der politischen Arena voranzutreiben", sagte Regierungschef Ariel Scharon am Montag im Parlament in Jerusalem. Er bekräftigte damit einen vor einem Monat getroffenen Kabinettsbeschluss. Vergangene Woche hatte Scharon in einem Interview allerdings versöhnlichere Töne angeschlagen und den Eindruck hinterlassen, er wolle eine Ausweisung in nächster Zeit ausschließen. Die israelische Luftwaffe griff am Montag mehrere Ziele im Gaza-Streifen an, wobei drei Menschen getötet und mindestens 23 weitere verletzt wurden.
Scharon betonte in seiner mehrfach von Zwischenrufen arabisch-israelischer Abgeordneter unterbrochenen Rede, die Palästinenser müssten stärker gegen Extremisten vorgehen, die für Selbstmordanschläge auf Israelis verantwortlich gemacht werden. Zugleich äußerte Scharon die Erwartung, dass es in den kommenden Monaten zu einem Durchbruch in den festgefahrenen Nahost-Friedensbemühungen kommen werde. Gründe für sein Zuversicht nannte er allerdings nicht. Der Kreislauf von Gewalt und Gegengewalt hat eine Umsetzung des von den USA unterstützten internationalen Nahost-Friedensplans bislang verhindert. Nach einer Reihe palästinensischer Selbstmordanschläge hatte Israel sein Vorgehen gegen militante Gruppen jüngst verschärft.
Die israelische Luftwaffe flog am Montag drei Luftangriffe binnen fünf Stunden im Gaza-Streifen: Ein Kampfhubschrauber feuerte eine Rakete auf ein Auto in Gaza-Stadt. Aus der israelfeindlichen Hamas-Organisation verlautete, zwei ihrer Mitglieder seien getötet worden. Sanitätern zufolge kam in einem Auto in der Nähe zudem ein Mann ums Leben. Neun Menschen seien verletzt worden.
Drei Stunden vor dem Beschuss des Autos hatte ein israelisches Kampfflugzeug ein Gebäude neben dem Haus eines Anführers des militanten Islamischen Dschihad bombardiert. Palästinensische Rettungskräfte sagten, 14 Menschen seien verletzt worden. Die Armee teilte mit, das getroffene Haus sei eine Hamas-Waffenschmiede gewesen. Augenzeugen berichteten später von einem dritten Angriff in den Außenbezirken von Gaza-Stadt, bei dem es aber keine Opfer gegeben habe. Die Armee teilte mit, es sei ein Waffenlager der Hamas getroffen worden.