Die Gletscher Südamerikas schwinden immer schneller.

Geschrieben von Bost am 18. Oktober 2003 14:30:00:

Als Antwort auf: NACHRICHTEN (SA 18.10.) (o.T.) geschrieben von Systemfeind am 18. Oktober 2003 00:33:14:

Nach einer neuen Studie tragen sie überproportional zum Ansteigen des Meeresspiegels bei.

Chiles und Argentiniens Gletscher schmelzen. Die Rate, mit der das Eis schwindet, hat sich seit Anfang der siebziger Jahre mehr als verdoppelt, berichten jetzt Forscher.

Eric Rignot vom Jet Propulsion Laboratory der Nasa im kalifornischen Pasadena hat mit chilenischen Kollegen von der Universidad de Chile in Santiago und dem Centro de Estudios Científicos in Valdivia topografische Daten aus den siebziger und den neunziger Jahren mit aktuellen Werten verglichen. Anhand der Daten, die bei der Shuttle Radar Topography Mission der Nasa im Februar 2000 gewonnen worden waren, sollte die Entwicklung der 63 größten Gletscher Patagoniens beurteilt werden.

Wie die Forscher in der aktuellen Ausgabe des Magazins «Science» berichten, entsprach die Schmelzrate zwischen dem Ende der sechziger Jahre und dem Jahr 2000 einem jährlichen Anstieg des Meeresspiegels um etwa 0,04 Millimeter. In den letzten Jahren, zwischen 1995 und 2000, hat sich die Schmelzrate jedoch mehr als verdoppelt, sagen die Forscher. Sie entspricht in dieser zeit einem jährlichen Anstieg des Meeresspiegels von etwa 0,1 Millimeter.


Das Abschmelzen der südamerikanischen Eisfelder trägt damit verhältnismäßig stärker zum Anstieg des Meeresspiegels bei als das der nordamerikanischen. Zwar bedecken die Gletscher Alaskas eine fünf mal größere Fläche, ihr Beitrag an Schmelzwasser ist jedoch nur drei mal so groß wie der ihrer südamerikanischen Gegenstücke. Diese sind laut der Glaziologen für 10 Prozent des jährlichen Anstiegs des Meeresspiegels durch Gletscherschmelze verantwortlich.

Ursache sei der Klimawandel durch die globale Erwärmung, sagen die Forscher. Wärmere Lufttemperaturen und verringerte Niederschlagsmengen ließen die Gletscher schwinden. Doch offenbar reichen diese Faktoren nicht aus um den rapiden Eisverlust in Patagonien zu erklären.

«Die patagonischen Eisfelder sind von kalbenden Gletschern dominiert», sagt Rignot. Von diesen Gletschern lösen sich Eisberge ins Meer oder in Seen. Sie hätten eine andere Dynamik als Gletscher die auf Land enden. «Einmal aus dem Gleichgewicht gebracht reagieren sie empfindlicher auf den Klimawandel», sagt Rignot. Sie machten Patagonien zu der Region mit dem schnellsten Rückzug von Gletschereis weltweit.





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