Charmeoffensive Pekings
Geschrieben von Andreas am 13. Oktober 2003 20:20:57:
Als Antwort auf: Nachrichten (13. Oktober) (o.T.) geschrieben von Andreas am 13. Oktober 2003 00:26:03:
Charmeoffensive Pekings
China will seine Beziehungen zur Europäischen Union ausbauen. Das Verhältnis sei besser als je zuvor, «keine Seite stellt für die andere eine Bedrohung dar», heisst es in einem Strategiepapier der chinesischen Regierung, das die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag veröffentlicht hat. Die Vertiefung der Beziehungen sei in beiderseitigem Interesse, so die chinesische Seite. Peking forderte die EU in dem Papier unter anderem auf, Waffenexporte nach China zuzulassen.
Das Waffenembargo ist die letzte der nach der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung 1989 in China verhängten Sanktionen, die noch besteht. Es war 1994 bestätigt worden, doch gibt es heute in der EU keine einheitliche Haltung. Obwohl alle anderen Sanktionen seither aufgehoben worden sind, lehnen vor allem die EU-Länder, die keine grosse Rüstungsindustrie haben, eine Aufhebung ab.
Zwar gebe es auf Grund eines unterschiedlichen geschichtlichen und kulturellen Hintergrunds auch unterschiedliche Ansichten zu einzelnen Themen, heisst es weiter. Dies habe aber keine negativen Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen China und der EU, «wenn sich die beiden Seiten mit ihren Meinungsverschiedenheiten im Geist der Gleichberechtigung und des gegenseitigen Respekts befassen».
Die EU ist Chinas drittgrösster Handelspartner. Das Handelsvolumen betrug im vergangenen Jahr nach Angaben Pekings 86,8 Milliarden Dollar (73,6 Milliarden Euro).
* * *
Als Kommentar lasse ich einen Satz von mir vom 4. Oktober stehen:
"China ist deshalb in hohem Masse auf fremde Hilfe angewiesen. Diese kam in der Vergangenheit primär aus Russland, ich frage mich jedoch wie lange die finanziell bedrängten europäischen Länder der Versuchung widerstehen werden, dem weitabgelgenen und für uns scheinbar unbedrohlichen Reich der Mitte hochentwickelte Waffen oder Systemkomponenten zu liefern."Warten und sehen. Klar ist: China kann warten, Europas Regierungenbrauchen das Geld dagegen dringender.