Re: Wohin treibt unser blauer Planet ?
Geschrieben von Artemisia am 10. Oktober 2003 14:30:17:
Als Antwort auf: Wohin treibt unser blauer Planet ? geschrieben von wikking am 09. Oktober 2003 22:36:36:
Hallo Mica,
es ist nicht einfach darauf zu antworten. Wieder muß ich etwas ausholen. Ich bin katholisch erzogen worden. Diese Erziehung bedeutete für mich die Inquisition, da ich den Gott als strafenden, rachsüchtigen, zornigen Gott erlebt habe. Die Apokalypse des Johannes hat mir als Kind Angst und Schrecken eingejagt. Ich bin dann aus der Kirche ausgetreten und habe erklärt: "Es gibt keinen Gott!" Und heute, Jahrzehnte später, bin ich wieder auf der Suche nach einem Gott. Da ich einmal katholisch war, setze ich mich eben mit der Bibel auseinander. Und da fängt es bei Adam und Eva an. Ja, ja, ich weiß alte Kamellen, aber lies bitte weiter.Gott hat Adam und Eva verboten von der Frucht des Baumes der Erkenntnis zu essen. Sie haben es getan und sind aus dem Paradies vertrieben worden. Meine Frage: wenn Gott Adam und Eva erschaffen hat und Gott allwisender ist als alle Seher und Propheten zusammen, dann muß er doch vorhergesehen haben, daß die beiden vom Baum der Erkenntnis essen werden..., und daß damit alles Elend der Erde beginnt. Und er hat die Menschen trotzdem erschaffen, nur um die Menschen dann etliche tausend Jahre später zu bestrafen, wie in der Apokalypse beschrieben...!? Das ist doch unlogisch.
Könnte es nicht so gewesen sein, daß Gott Adam und Eva die Entscheidung gelassen hat, von dem Baum zu essen oder nicht zu essen und er sie vorher aufgeklärt hat, was nach der Entscheidung passieren könnte? Nun, wir wissen alle, wie Adam und Eva sich entschieden haben. Und es heißt: "Und Adam erkannte Eva." Könnte das heißen, Adam erkannte die Bedürfnisse Evas, erkannte, wie er sie ausnützen konnte und unterdrücken konnte. Und Adam hatte die Entscheidung dieses Wissen auszunutzen und Eva auszubeuten oder dieses Wissen zu nutzen, um Eva als Menschen und Gefährtin zu hegen. Ist das der Schlüssel: mit unserem Verstand wissen wir um die Schwächen der anderen, wissen welche Schätze sie beherbergen, wie wir an diese Schätze herankommen mit List und Tücke, mit Lug und Trug und mit Gewalt. Die Auswirkungen sind überall zu erkennen...
Nach den ersten beiden Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki hieß es nie wieder Atombomben und beide Städte sollten ein Mahnmal sein. Es wurden Abrüstungsverträge und Verzichtserklärungen abgegeben. Was ist passiert: hinter der Abrüstungsfassade wird so hoch gerüstet, daß wir die Erde x-mal in die Luft sprengen können. Es ist die Büchse der Pandorra, die geöffnet wurde. Es ist wie mit einer Waffe, die ich mir kaufe. Habe ich sie erst einmal, werde ich sie einsetzen. Ich will jetzt nicht auf Amerika als bösen Bruder zeigen, sondern auf Amerika lenken, weil das, was ich jetzt sagen will dort gut zu beobachten ist. In Amerika sind die Waffengesetze wesentlich lockerer als hier. Fast jeder hat eine Knarre in der Schublade dort. Und sie wird eingesetzt. Sie wird immer öfter eingesetzt um Konflikte (auch häusliche) mit Waffengewalt zu lösen. Auch das ist schon bei uns in Deutschland zu beobachten.
Wir haben die Atombomben und glaubt ihr wirklich, sie werden eines Tages so ohne weiteres weltweit demontiert werden?
Ich nicht.
Mit diesen Gedanken und diesem Wissen lebe ich und versuche trotzdem das Leben zu genießen.Gruß
Artemisia