wieder Angriff auf Menschen, die jahrelang mit Raubtieren umgingen

Geschrieben von Bonnie am 09. Oktober 2003 09:19:12:

Als Antwort auf: Nachrichten (o. T.) geschrieben von Swissman am 09. Oktober 2003 00:26:42:

Diese Meldung erinnert mich an Roy. Ist ein Symbolgehalt erkennbar ? Kann es sein, daß der Mensch DENKT, er beherrscht die Natur, aber das ist Wunschdenken ?


TOD IN DER WILDNIS

Das Paar, das unter Grizzlys lebte

13 Jahre lang zog es Timothy Treadwell in die einsame Wildnis Alaskas. Dort schlug er sein Zelt bei den Bären auf. Nun zerfleischten die Grizzlys ihren Mitbewohner und dessen Freundin.


Anchorage - Das Bild, das sich den Rangern bot, war schrecklich. Ein Busch-Pilot der Andrew Airways hatte die sterblichen Reste von Timothy Treadwell, 46, und seiner Freundin Amie Huguenard, 37, mitten in der Wildnis Alaskas entdeckt, rund 100 Meilen von der nächsten Siedlung entfernt, wo sich die beiden seit Juli aufhielten. Ihre Körper waren von Bären zerfetzt worden. Ein Bär hatte die halb aufgefressenen Leichen des Paars in einem Nahrungs-Versteck vergraben.
Kein Mensch war dabei, als sie von den Tieren angegriffen wurden. Joe Fowler, Chef des Katmai National Parks, sagt, die beiden Zelte des Paares seien eingefallen gewesen, der Stoff jedoch nicht zerrissen. Es gebe also keinen Hinweis darauf, dass die Bären über die Abenteurer hergefallen seien, als sie sich im Zelt aufhielten.

Treadwell und Huguenard, die Dienstagnacht in Malibu bei Los Angeles zurückerwartet wurden, hatten noch Sonntagnachmittag via Satellitentelefon Kontakt mit Jewel Palovak, Direktorin von "Grizzly People", einer Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, über das Leben von Bären aufzuklären. Treadwell hatte ihr vorgeschwärmt, er habe seinen Lieblingsgrizzly gesehen, eine fette Bärin, die er Downey nannte.

Als die Park-Ranger am Zeltplatz der Toten eintrafen, um deren Überreste zu bergen, wurde es auch für sie gefährlich. Zu Dutzenden tummelten sich Bären am nahe gelegenen Fluss, wo sie Lachse fingen, um für den Winterschlaf gerüstet zu sein. Als sich Tiere den Rangern näherten, erschossen diese einen erwachsenen männlichen und einen halbwüchsigen Bären.

Fowler ärgert sich über das Verhalten Treadwells: "Er hat sich nicht nur selbst einem Risiko ausgesetzt. Nun haben wir einen tragischen Unfall, bei dem er und seine Freundin ums Leben kamen, und wir haben unsere Leute der Gefahr aussetzen müssen. Die Ranger töteten diese Bären, weil sie eine unmittelbare Bedrohung ihres Lebens waren. Das hat ihnen keineswegs Spaß gemacht."

Über den Winter lebte Treadwell im kalifornischen Malibu. Im Sommer zog es ihn seit 13 Jahren nach Alaska, um seiner Leidenschaft zu folgen: dem Leben mit Bären. Huguenard, eine Arzthelferin, hatte ihren Freund bereits zweimal für ein paar Wochen in die Wildnis begleitet.

Treadwell war in den USA bekannt. Er veröffentlichte ein ziemlich populäres Buch "Unter Grizzlys" über seine Abenteuer mit den Bären und hatte Auftritte im Fernsehen, so auch in der Late-night-show von David Letterman im Februar 2001. Letterman fragte Treadwell damals, ob er nicht fürchte, einmal von einem Bären getötet zu werden. Treadwell, der sich immer unbewaffnet in der Natur aufhielt, antwortete, er fühle sich in Alaska sicherer, als wenn er in New York durch den Central Park spazierte.

Der charismatische Kalifornier hatte Filme über "seine Bären" gedreht und versuchte, seine Lehre von einem friedlichen Zusammenleben von Bären und Menschen zu verbreiten. Er ließ sich auch gerne filmen, während er den Tieren mit hoher Stimme "Liebeslieder" sang.

Wissenschaftler und Parkverwaltung hatten Treadwell seit Jahren aufgefordert, er müsse mehr Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Doch Treadwell zeigte sich immer mehr davon überzeugt, dass ihm die Bären in Alaska wohl gesonnen seien.




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