Re: was/wer ist 1991VG ????

Geschrieben von Pez am 07. Oktober 2003 11:46:57:

Als Antwort auf: Re: was/wer ist 1991VG ???? geschrieben von Lomitas am 07. Oktober 2003 11:43:03:

Dr. Johannes Fiebag:


Was ist "1991VG" ?


Als ein "echtes UFO" bezeichnete die amerikanische
Astronomiezeitschrift "Sky & Telescope" in ihrer Maerz-Ausgabe
1992 jenes mysterioese, mit der Katalognummer "1991VG"
bezeichnete Objekt, das sich am 5. Dezember 1991 der Erde bis
auf 460.000 Kilometer genaehert hat [1]. Am 6.11.1991 von dem
Astronomen J.Scotti mit der SPACE-WATCH-Teleskopanlage entdeckt,
hat es sein Geheimnis bisher nicht preisgegeben.

1991VG bewegt sich auf einer sehr ungewoehnlichen Bahn, die
nahezu der der Erde entspricht und auf der bislang keine aus dem
Planetoidenguertel abgelenkten Objekte (sog. Earth-Crosser oder
NEOs = Near Earth Objects) beobachtet worden waren. Man
vermutete daher eine alte Raumsonde oder das abgesprengte
Raketenteil einer Sonde. Doch alle Versuche, solche in Betracht
kommenden Objekte mit der Bahn von 1991VG zu korrelieren,
scheiterten. Die sowjetische Sonde LUNA 1, die amerikanische
Raumsonde PIONEER 4 und ein Teil von APOLLO 10, die man
zunaechst als Kandidaten angesehen hatte, schieden bereits nach
kurzer Zeit wieder aus.

Auch die dritte Raketenstufe der deutschen Sonnensonde HELIOS,
die J. Scotti noch Ende November "... fuer das wahrscheinlichste
menschengemachte Objekt [hielt], wenn es denn menschlich ist
...", kam nicht in Frage (Scotti: "Ich hoffe noch immer, dass
1991VG ein natuerliches Objekt ist."). Genauere Berechnungen
hatten ergeben, dass das von 1991VG empfangene Licht zu konstant
ist (ein laengliches Raketenteil wuerde taumeln, wobei die
Lichtintensitaet schwanken wuerde) und die Bahn deutlich von
jener der Sonnensonde abweicht.

Somit wurde Anfang Dezember, als sich das Objekt der Erde
naeherte, wieder der "natuerliche Ursprung", eventuell als
"entlaufener" Trojaner (ein Koerper, der eine Zeitlang an einem
der Lagrange-Punkte der Erde gefangen gewesen und wieder
freigekommen waere), favorisiert [2-5]. Noch am 6.12. schrieb D.
Fischer in "Skyweek" [6]: "VGs Natur ist wieder offen, sagt B.
Marsden [ein bekannter "Asteroiden-Forscher", Anm. d. Verf.],
nachdem Messungen von VGs Lichtkurve in Erdnaehe bekannt wurden.
Denn in Arizona mass man langsame Variationen ..., wie fuer
einen Asteroiden typisch. Aber bei der ESO sah man rasche
Helligkeitsfluktuationen um 1m und mehr: das passt eher zu einer
torkelnden Raketenstufe. Klarheit bringen wohl erst die
Radarechos."

Am 5. Dezember und auch noch in den Tagen danach richteten
Radioastronomen ihre Antennen auf 1991VG und sahen - nichts! "Es
gibt nicht die Spur eines Echos in unseren Daten", wird Steven
J. Ostro vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) in Pasadena von
"Sky & Telescope" [1] zitiert. Was ein solcher "Null-Effekt"
bedeutet, ist voellig unklar, denn normalerweise werden
Radarstrahlen von jedem Objekt reflektiert, unabhaengig von
seiner Oberflaechenbeschaffenheit. Auch mit optischen
Instrumenten seien keine weiteren Fortschritte gemacht worden.

Was steht nun fest? Am 5. Dezember 1991 naeherte sich der Erde
ein mehrere Meter grosses Obiekt auf einer extrem
ungewoehnlichen Bahn. Damit scheiden natuerliche Asteroiden
nahezu aus. Alte Sonden oder Raketenteile bzw. deren Bahnen
konnten mit 1991VG nicht in Uebereinstimmung gebracht werden,
und Radarechos wurden - aus welchen Gruenden auch immer - nicht
empfangen. "Die Situation ist alles andere als geklaert ",
schrieb der Astronom D. Green wenig spaeter [7].

Was war - oder besser: was ist - 1991VG? Seit langem
spekulieren auch Astronomen und SETI-Forscher ueber die
Moeglichkeit extraterrestrischer Sonden in unserem
Planetensystem, da man Roboter noch am ehesten dafuer geeignet
haelt, die grossen interstellaren Entfernungen zu ueberwinden.
Vielleicht ist 1991VG, das der Erde nach Berechnungen von B.
Marsden das letzte Mal im Dezember 1974 bis auf 12 Millionen
Kilometer nahe gekommen war [5] und solch eine Annaeherung alle
17 Tahre vollfuehrt, ein derartiges Objekt. Nach Ueberlegungen
der JPL-Planetologen wuerde eine Mission zu 1991VG nur etwa ein
Fuenftel des Energieaufwandes erfordern, der fuer einen Flug zum
Mond notwendig ist [6]. Aufgrund der Bahndaten laeht sich
errechnen, dass sich das Objekt in etwa 13 Jahren erneut der
Erde naehern wird. Vielleicht wird man ihm eine Raumsonde
entgegenschicken. Wir sollten allerdings nicht allzu ueberrascht
sein, wenn sich auf den Fotos von 1991VG dann weder die
krateruebersaete Oberflaeche eines kleinen Asteroiden noch die
filigranen Elemente einer PIONEER-4-Sonde, einer Centaur-
Raketenoberstufe oder eines Teils von APOLLO 10 zeigen ...

---

>diese höchst unheimlicher meteor - oder auch nicht - soll in ca. 13 jahrer ( alles um die jetzige zeit rum ) die erde passieren oder auch treffen.
>bitte mal die profis raus. scheint keiner genau zu sagen können, was es ist und welche bahn er nimmt
>LOMITAS



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