??? Pardon die Grossbuchstaben*g* o.t.
Geschrieben von Pez am 06. Oktober 2003 21:18:41:
Als Antwort auf: INSEKTENPLAGE IN BAYERN geschrieben von Pez am 06. Oktober 2003 21:16:29:
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>INSEKTENPLAGE IN BAYERN
>"Die Wände sind schwarz vor Fliegen"
>Von Markus Becker
>Millionen von Fliegen fallen über einzelne Häuser in Süddeutschland her und treiben die Bewohner in die Verzweiflung. Eine Frau fegte auf ihrer Terrasse rund 700.000 tote Tiere zusammen, unter Dachziegeln schlummern ganze Schwärme - und Forscher stehen vor einem Rätsel.
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>ZSM
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>Ekeliges Gewusel: Millionen von Halmfliegen suchen Jahr für Jahr Häuser in Bayern heim
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>Jahr für Jahr kommen sie über Südbayern: Gewaltige Schwärme gelber Halmfliegen, die Schutz suchen vor der beginnenden Kälte. Im Unterschied zu anderen Plagen aber sind nicht ganze Landstriche, sondern nur die Häuser weniger Unglücklicher betroffen. Statt sich gleichmäßig zu verteilen, kehren die Fliegen jeden Herbst zu den gleichen Gebäuden zurück - Nachbarhäuser bleiben auf rätselhafte Weise nahezu vollkommen verschont.
>"Das muss vor dem Winterschlaf raus"
>Was sich in den betroffenen Häusern abspielt, ist für die Bewohner der Horror: "Vorhänge und Wände sind schwarz von Tieren", sagt Marion Kotrba, Konservatorin der Zoologischen Staatssammlung München. Bevor sich die Halmfliegen zum Winterschlaf in Ecken und Spalten verkriechen, hinterlassen sie überall eine grau-gelbe Hinterlassenschaft, ihren Kot - eine vorzügliche Basis für Schimmelpilz. "Die Fliegen fressen sich jetzt richtig voll", meint die Expertin. "Das muss vor dem Winterschlaf raus."
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>ZSM
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>Fliegen-Invasion: Zwei Millimeter kleine Insekten in jeder Ritze
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>Gegen die Invasion der zwei Millimeter kleinen Tierchen gibt es keine Gegenwehr: Egal, wie konsequent man Türen und Fenster verrammelt, Thaumatomyia notata findet immer einen Weg. "Die Tiere sind genetisch darauf programmiert, durch jede Ritze zu krabbeln", erklärt Kotrba. Auch Chrysanthemen-Extrakte und die chemische Giftkeule helfen nur begrenzt, da sie nur die vorhandenen Tiere treffen, nicht aber die Neuen. Und derer sind es viele.
>"In diesem Jahr ist es besonders schlimm", sagt Kotrba. Betroffen seien vor allem der Garmischer Raum, es gebe aber auch Fälle in München, im Bayerischen Wald und selbst in Chemnitz. "Die Leute sagen, dass in einigen Fällen Wände und Decken schwarz sind vor Fliegen - es muss eine absolute Katastrophe sein."
>Fast 700.000 tote Fliegen auf der Terrasse
>Die Geplagten zählen die Fliegen nicht mehr in Stück, sondern in Litern. "Eine Hausbewohnerin ist zu mir gekommen und hat mir einen Schuhkarton voller toter Fliegen in die Hand gedrückt, die sie auf ihrer Terrasse zusammengefegt hatte", erzählt Kotrba. "Eine Hochrechnung ergab 668.000 tote Tiere." Bei einer Bekämpfungsmaßnahme in Pforzheim seien gleich 35 Liter der kleinen Insekten angefallen - eine Individuenzahl von rund zwölf Millionen. Während der Untersuchung eines fünfstöckigen Hauses drehten Kotrba und ihre Mitarbeiter einige Dachziegel um. "Wir fanden einen schwarzen Pelz."
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>ZSM
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>Aufräumarbeiten: Geplagte Hausbesitzer zählen die Fliegen nicht in Stück, sondern in Litern
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>Die Plage, die Jahr für Jahr über Südbayern und in geringerem Ausmaß auch über andere Teile Deutschlands hereinbricht, ist für Wissenschaftler ein Rätsel. Fest steht bisher nur, dass von der Fliegen-Invasion keine direkte Gesundheitsgefahr für den Menschen ausgeht. "Das Übertragen pathogener Viren ist nahezu auszuschließen", so Kotrba.
>An dieser Stelle aber endet das Wissen der Forscher auch schon. Warum die Halmfliege, die auf den ersten Blick der Essig- oder Taufliege Drosophila gleicht, etwa bestimmte Häuser heimsucht und die Nebengebäude verschont, ist ebenso rätselhaft wie ihr Lebenszyklus und ihre restliche Biologie. "Wir brauchen dringend Forschungsgelder", betont Kotrba. "Sonst fehlen für die Entwicklung einer langfristig wirksamen, ursächlichen Bekämpfung der Fliegenplage die notwendigen Informationen."
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> IM INTERNET
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>· Zoologische Staatssammlung München
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>Der psychische Druck auf die Betroffenen ist enorm, denn für das Fliegen-Problem ist niemand wirklich zuständig. Da die Tiere kein Gesundheitsrisiko darstellen, zucken die Gesundheitsämter laut Kotrba mit den Schultern. Hinzu kämen finanzielle Miseren für Immobilienbesitzer. "Die betroffenen Häuser und Wohnungen sind unvermietbar und unverkäuflich - für einige Eigentümer eine geradezu katastrophale Entwicklung." In einem Fall wurde der Verkauf einer Wohnung gar per Gerichtsentscheid rückgängig gemacht: Der Besitzer hatte sich entschlossen, den Interessenten besser nichts von der jährlichen Fliegen-Invasion zu erzählen.